In Deutschland investieren immer mehr Menschen in dividendenstarke Aktienfonds. Nun bestätigt eine Studie, dass der Dividendenboom anhält und den Investoren hohe Renditen sichert.
Die seit Jahren anhaltende Niedrigzinsphase und die turbulenten Finanzmärkte macht es vor allem für Privatanleger schwer, ihr Geld sicher und renditestark zu investieren. Immer mehr Menschen integrieren deshalb dividendenstarke Aktienfonds in ihr Portfolio. Aber vergleichen lohnt sich, wie dieser Testbericht des Deka Dividendenstrategie (ISIN: de000dk2cds0 | WKN: dk2cds) zeigt.
Was ist ein Dividendenfonds?
Dividendenfonds sind Fonds, die Aktien von Unternehmen erwerben, die seit Langem hohe Dividenden ausschütten. Bei der Aktienauswahl eines Dividendenfonds ist die Dividendenrendite also eines der entscheidenden Selektionskriterien. Weil viele Unternehmen auch in turbulenten Märkten Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten, helfen die Dividenden dabei, das Depot zu stabilisieren.
Das Wichtigste zu Dividendenfonds in Kürze
Ein Dividendenfond investiert in Aktien von Unternehmen mit stabilen Bilanzen, die ihren Aktionären regelmäßig hohe Dividenden ausschütten.
Dividendenfonds eignen sich für Investoren mit einem langfristigen Anlagehorizont, zum Beispiel für die Altersvorsorge oder als Kapitalrücklage für die eigenen Kinder.
Die Investition in Unternehmen mit überdurchschnittlichen Dividenden sind im Vergleich zu Einzelaktien und anderen Fonds meist deutlich risikoärmer.
Dividendenboom hält laut Studie an
Wie der aktuelle Janus Henderson Global Dividend Index (JHGDI) zeigt, hält der Dividendenboom trotz der volatilen Lage auf den Finanzmärkten, die primär durch die Covid-19-Pandemie und den Ukrainekrieg verursacht wurde, weiterhin an. Es wird somit deutlich, dass Dividendenfonds auch in wirtschaftlichen problematischen Zeiten eine sinnvolle Investitionsmöglichkeit sein können.
Im ersten Quartal des Jahres 2022 wurden demnach global 302,5 Milliarden US-Dollar Dividenden ausgeschüttet. Die Dividenden haben sich damit seit der Einführung des JHGDI im Jahr 2009 mehr als verdoppelt. Die Studiendaten bestätigen zudem, dass Dividendenfonds eine sehr stabile Anlageform sind. Ein Großteil (81 Prozent) der Unternehmen, die im Q1/2022 eine Dividende ausgeschüttet haben, haben diese im Vorjahresvergleich erhöht. Bei den übrigen Unternehmen blieb die Dividende konstant (13 Prozent) oder sank leicht (6 Prozent).
Quartals Rekorde in den USA, Kanada und Dänemark
Laut dem JHGDI sind in allen Regionen die Dividenden im Q1/2022 zweistellig gewachsen. Neue Quartals Rekorde verzeichneten die USA, Kanada und Dänemark. Die Ausschüttungen der US-Unternehmen stiegen bereinigt um 10,4 Prozent auf 141,6 Milliarden US-Dollar. Nahezu alle vom Index erfassten US-Unternehmen (99 Prozent) erhöhten ihre Dividende oder behielten diese bei. Im Vorjahr sank bei zehn Prozent der US-Unternehmen hingegen die Dividende.
Positive Nachrichten kommen auch aus Kanada, wo die Dividende bereinigt um 14 Prozent auf 13,4 Milliarden US-Dollar stieg. Ein Großteil der Unternehmen (97 Prozent) erhöhte ihre Dividenden. Die größten Treiber waren Ölproduzenten und Banken. Die höchste einzelne Dividendenerhöhung vermeldete im Q1/2022 der dänische Schifffahrt Konzern Moller-Maersk, der seine Gewinne durch die weltweiten Lieferketten Unterbrechungen deutlich erhöhen konnte.
Hohe Dividenden im Öl- und Bergbausektor
Im Jahresvergleich konnten alle Branchen ihre Dividenden erhöhen. Unter den großen Wirtschaftssektoren konnte der Bergbau seine Dividende mit einem Wachstum von 29,7 Prozent am deutlichsten steigern. Bereinigt stieg die Dividende dieses stark zyklischen Sektors sogar um 38 Prozent.
Die global fünf wichtigsten Dividenden zahlenden Sektoren waren in den letzten fünf Jahren:
- Banken
- Ölproduzenten
- Pharmaunternehmen
- Telekommunikationsunternehmen
- Versicherungsgesellschaften
Bergbauunternehmen liegen über die gesamten fünf Jahre auf dem siebten Platz. Im Jahr 2021 ist der Bergbau jedoch auf den dritten Platz aufgestiegen. Angesichts der russischen Invasion der Ukraine und der daraus resultierenden deutlich höheren Öl- und Metallpreise ist im Bergbausektor mit einem weiteren Wachstum der Dividende zu rechnen. Diese könnte im Jahr 2022 erstmals die Grenze von 100 Milliarden US-Dollar durchbrechen.
„Die weltweiten Dividenden hatten einen guten Jahresauftakt 2022, unterstützt durch die besondere Stärke des Öl- und Bergbausektors. Dennoch haben wir ein Wachstum auf sehr breiter Basis, über verschiedene Sektoren und Regionen hinweg, gesehen. Die Weltwirtschaft steht jedoch vor zahlreichen Herausforderungen: der Krieg in der Ukraine, zunehmende geopolitische Spannungen, hohe Energie- und Rohstoffpreise, eine rasante Inflation und ein steigendes Zinsumfeld. Der daraus resultierende Abwärtsdruck auf das Wirtschaftswachstum wird sich auf die Unternehmensgewinne in verschiedenen Sektoren auswirken. Diese Herausforderungen bedeuten auch eine größere Unsicherheit, die sich auf die Entscheidungsfindung der Unternehmen auswirken dürfte. Die Auswirkungen auf die Dividenden werden sich wahrscheinlich erst nach 2022 zeigen.
Es ist jedoch wichtig zu berücksichtigen, dass Dividenden weit weniger volatil sind als Gewinne. Letztere entwickeln sich in der Regel über den Konjunkturzyklus hinweg dramatisch, während die Dividenden tendenziell viel stabiler sind. Die Tatsache, dass die Dividenden bereits den Höchststand vor der Pandemie überschritten haben, ist Teil einer längerfristigen Entwicklung, die zeigt, dass sich Dividenden langfristig als zuverlässige Quelle für Einkommenswachstum erwiesen haben. Darüber hinaus bedeutet dieses Wachstum, dass Dividenden – anders als Bareinlagen – einen gewissen Inflationsschutz bieten“, erklärt Jane Shoemake, Client Portfolio Manager Global Equity Income.
Prognose der Dividendenzahlungen angehoben
Angesichts der hohen Dividendenausschüttungen im Q1/2022 hat Janus Henderson seine Jahresprognose trotz der unsicheren globalen Wirtschaftsaussichten und der geopolitischen Risiken leicht angehoben. Die Analysen erwarten für das Jahr 2022 weltweite Dividenden 1,54 Billionen US-Dollar. Das entspricht einem Gesamtwachstum von 4,6 Prozent und einem bereinigten Wachstum von 7,1 Prozent im Vergleich zum Jahr 2021.
„In Deutschland ist das erste Quartal bei Dividendenzahlungen saisonbedingt immer etwas ruhiger. Da jedoch Siemens und Infineon Technologies ihre Ausschüttungen nach den pandemiebedingten Kürzungen wieder in vollem Umfang vorgenommen haben, sind die deutschen Gesamtausschüttungen bereinigt dennoch um 16,8 Prozent gestiegen. Wir gehen davon aus, dass die Dividenden im zweiten Quartal noch stärker wachsen“, so Daniela Brogt, Head of Sales für Deutschland und Österreich bei Janus Henderson Investors.
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