Tanken wird immer teurer, das gilt auch für Elektroautos. Doch Besitzer von rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen können sich freuen: Ihr E-Auto verdient über 400 Euro jährlich dazu – steuerfrei und unabhängig von der Anzahl der gefahrenen Kilometer. Möglich macht das der private Emissionshandel. Das Vergleichsportal Verivox zeigt, bei welchen Anbietern E-Autofahrer die höchsten Prämien einfahren.
Hintergrund ist die sogenannte Treibhausgasminderungsquote (THG-Quote). Diese verpflichtet Mineralölunternehmen dazu, ihren CO2-Ausstoß zu senken. In diesem Jahr müssen sie sieben Prozent schaffen, 2030 bereits 25 Prozent. Andernfalls werden Strafzahlungen fällig. Davon können Halter von E-Autos profitieren und das von ihnen eingesparte CO2 beim THG-Quotenhandel an die Ölmultis weiterverkaufen.
Pro Elektroauto wird nach der Vorgabe des Bundesumweltministeriums pauschal ein Stromverbrauch von knapp 2.000 Kilowattstunden kalkuliert. Damit spart das Auto rechnerisch eine Tonne CO2 ein.
Vergleich der Vermittler kann sich lohnen
Weil Verbraucher ihre CO2-Einsparung nicht direkt an die großen Konzerne verkaufen können, übernehmen das Vermittler. Sie zahlen E-Autofahrern eine Prämie und verdienen dabei selbst an den Provisionen. Der Verkauf ist ganz einfach: Benötigt wird nur die Fahrzeugbescheinigung 1, der sogenannte Fahrzeugschein. E-Autofahrer müssen ihre Quote bis zum Jahresende eingereicht haben. Je nach Vermittler kann die Höhe der Prämie unterschiedlich hoch ausfallen. Das Vergleichsportal Verivox vergleicht 51 Anbieter für den THG-Quotenhandel und sortiert sie nach der garantierten Fix-Prämie.
In diesem Jahr haben dutzende Anbieter den THG-Quotenhandel für sich entdeckt, so Dr. Stefan Reichert, verantwortlicher Produktmanager bei Verivox. Geworben werde mit teilweise hohen Summen, die aber nicht garantiert seien. Daher sortiere das Vergleichsportal die Anbieter nach der Fixprämie und helfe so dabei, einen zuverlässigen Anbieter zu finden, der garantiert über 400 Euro auszahlt.
410 Euro Fixprämie pro E-Auto sind möglich
Denn grundsätzlich lassen sich zwei Prämienmodelle bei den Anbietern unterscheiden, die Fixprämie und die Flexprämie. Bei der Fixprämie wird vorher ein Betrag festgelegt, der dann garantiert ausgezahlt wird – derzeit je nach Anbieter zwischen 250 und 410 Euro. Die Flexprämie orientiert sich hingegen am tatsächlich erzielten Erlös beim Quotenhandel. Verbraucher können hier noch höhere Prämien erzielen, allerdings ist nicht garantiert, wie viel ausbezahlt wird und je nach Marktlage kann es auch weniger als die garantierten Fixprämien sein.
Die Wahl des richtigen Prämienmodell sei typabhängig, allerdings setzen immer mehr Anbieter auf garantierte Auszahlungen. Die Höhe der durchschnittlichen Fixprämie sei in den letzten Wochen gestiegen. Wer dennoch einen maximalen Erlös erzielen wolle, könne auch einen Anbieter wählen, der Fix- und Flexprämie kombiniert, so Reichert.
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