Verbraucherinnen und Verbraucher schließen Versicherungen häufiger online ab. Diese Entwicklung gilt insbesondere für Sach-, Unfall- und Haftpflichtversicherungen: Hier wurden im vergangenen Jahr 16,4 Prozent aller Policen im Neugeschäft digital abgeschlossen, also direkt über eine App oder eine Webseite.
Im Jahr 2020 waren es 14,6 Prozent und 2019 erst 9,4 Prozent. Häufig sind das Versicherungen, die im Zusammenhang mit anderen Produkten gekauft werden. Die Ergebnisse stammen aus einer Sonderabfrage des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) unter seinen Mitgliedsunternehmen, die für rund 80 Prozent der Beitragseinnahmen des Sektors stehen.
Digitale Abschlüsse gibt es in allen Vertriebswegen
Insbesondere Rechtsschutz- und Schaden-/Unfallversicherungen werden wesentlich häufiger als in früheren Jahren digital bei Maklern oder Vertretern abgeschlossen. Der Vertrieb nutzt digitale Tools für die Kommunikation und Interaktion mit den Kunden.
Die zunehmende Digitalisierung führt daher nicht zu einer wahrnehmbaren Marktanteilsverschiebung unter den verschiedenen Vertriebswegen. Die aktuelle Vertriebswegestatistik zeigt, dass der Anteil der Direktvertriebe und Vergleichsportale an den Neuabschlüssen insgesamt auf konstantem Niveau
bleibt.
Nicht alle Produkte sind optimal für digitale Abschlüsse
Insbesondere Rechtsschutz- und Schaden-/Unfallversicherungen werden wesentlich häufiger als in früheren Jahren digital bei Maklern oder Vertretern abgeschlossen. Der Vertrieb nutzt digitale Tools für die Kommunikation und Interaktion mit den Kunden.
Die GDV-Erhebung belegt zudem, dass beratungsintensive Policen selten online abgeschlossen werden. In der Lebensversicherung liegt der Anteil der digitalen Abschlüsse konstant bei 3,4 Prozent
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Versicherer erwarten nur noch leichtes Beitragswachstum
Zum Ende des vergangenen Jahres hatte der GDV noch ein Beitragsplus von 2,9 Prozent für 2023 prognostiziert. Nun korrigiert er seine spartenübergreifende Beitragserwartung aufgrund der Entwicklung in der Lebensversicherung auf ein Plus von lediglich 0,4 Prozent.
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