Liegt Geld auf dem Konto, gibt es verschiedene Möglichkeiten, dieses für sich arbeiten zu lassen. Denn es einfach auf der Bank zu parken, führt langfristig durch Inflation und Niedrigzins zur Entwertung des Angesparten. Gerne investieren viele deshalb in Edelmetalle, Aktienfonds und Immobilien.
Gerade Letztere gelten als besonders krisenfest, da sie sich in vergangenen Rezessionen als robust bewährt haben. Doch ist die oft als Betongold bezeichnete Anlage tatsächlich so sicher wie der Ruf, der ihr vorauseilt? Sebastian Reccius, Vorstandsmitglied der DI DEUTSCHLAND.Immobilien AG, ist der Ansicht, dass sich generell lässt diese Frage mit ‚Ja‘ beantworten lasse. Jedoch können sich spezielle Umstände sowohl auf den Wert des Objektes als auch auf den Mietzins auswirken. Wie so häufig kommt es also auf die Details an.
Aus der Vergangenheit lernen
Gerade die deutsche Geschichte kennt diverse strapazierende Rezessionen, wie beispielsweise die der Nachkriegszeit oder auch wie in der Finanzkrise von 2008. Sebastian Reccius berichtet, dass in diesen Zeiten auch der Immobilienmarkt im Schwanken gewesen sei und es zu weitreichenden Verlusten an Vermögenswerten gekommen sei, was als Folge die finanziellen Mittel von Mietern limitiert habe.
Daran lässt sich eine gewisse Korrelation zwischen der Finanzkraft der Bürger und dem Wert von Häusern und Wohnungen ablesen. Der Anlage-Profi betont weiter: Dennoch haben diese Ereignisse uns auch gezeigt, dass Immobilien Krisensituationen im Regelfall recht gut überstehen. Nach den Rezessionen habe sich der Markt wieder normalisiert und auch die Rendite sei kontinuierlich angestiegen – im Gegensatz zu diversen Aktien.
Mehr Wert durch Mehrwert
Die Vorzüge von Immobilien gegenüber alternativen Investitionsmöglichkeiten sieht der Vorstand ganz klar in ihrem Nutzwert. Denn sie sind nicht nur Anlagevehikel, sondern besitzen darüberhinausgehende Funktionen. So lassen sich Immobilien als Wohnraum oder Büros vermieten. Zudem besteht für die Eigentümerinnen und Eigentümer immer die Möglichkeit, ihre Häuser oder Wohnungen für sich selbst zu beanspruchen. Es sei der Sachzweck, so Reccius, der das Betongold als Anlage relativ resistent gegenüber Krisen mache.
Sicherheit mit Sorgfalt erhöhen
Möchten Anlegerinnen und Anleger ihre Investition so krisenfest wie möglich wissen, sollten sie bei der Auswahl ihrer Immobilie sorgfältig vorgehen. Der Anlage-Profi gibt zu bedenken, dass die Krisenfestigkeit einer Investition von verschiedenen Parametern abhänge: Lage und Art des Objektes spielen eine wichtige Rolle.
Es bietet sich weiterhin an, ein breites Portfolio an verschiedenen Immobilien aufzubauen. Wenn in einer Rezession ein bestimmter Typus keine Mieterinnen und Mieter findet, können die übrigen Arten den Ausfall so gegebenenfalls kompensieren.
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