Deutsche fürchten finanzielle Folgen des Klimawandels

© Thanumporn – stock.adobe.com

Die Folgen des Klimawandels werden immer spürbarer: Erst vor kurzem hat der Sturm Zeynep weite Teile Deutschlands mit großer Wucht getroffen und große Schäden verursacht. Aber auch die Auswirkungen des Klimawandels auf ihre Geldanlagen bereiten den Deutschen Sorgen: 84 Prozent der Bürger*innen nennen dies als eine ihrer größten Sorgen und Befürchtungen. Gleichzeitig gewinnt bei der Geldanlage das Thema Nachhaltigkeit immer stärker an Bedeutung, dies geben mehr als die Hälfte der Befragten an. Dementsprechend ist die Nachfrage nach Nachhaltigkeitsfonds von 17 Prozent im vergangenen Jahr auf 28 Prozent in diesem Jahr gestiegen.

Das sind einige der Ergebnisse einer repräsentativen Studie zum Anlageverhalten der Deutschen, die die Gothaer Asset Management AG (GoAM) vom Meinungsforschungsinstitut forsa im Januar 2022 bereits zum dreizehnten Mal durchführen ließ.

Furcht vor Folgen des Klimawandels

Das Bewusstsein für Umwelt- und Klimaschutz ist bei den Deutschen ausgeprägt. Die Mehrheit der Bevölkerung betrachtet Umwelt- und Klimaschutz weiterhin als wichtigste Facette von Nachhaltigkeit, wenn auch mit abnehmender Tendenz (2021: 46 Prozent; 2022: 39 Prozent). Gleichzeitig steigt die Bedeutung der sozialen Gerechtigkeit (2021: 32 Prozent; 2022: 37 Prozent). Diesem Aspekt messen vor allem über 60-Jährige eine große Bedeutung zu, mit 42 Prozent liegen sie fünf Prozentpunkte über dem Durchschnitt.

Jüngere Menschen hingegen gewichten die Facetten anders: Bei ihnen stehen Umwelt- und Klimaschutz mit 48 Prozent an erster Stelle. Die große Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit geht einher mit einer hohen Sensibilität für den Klimawandel. 84 Prozent der Deutschen fürchten, dass die Folgen des Klimawandels zu erhöhten Kosten für sie führen.

Nachhaltigkeit bei der Geldanlage wichtiger Aspekt

Für 59 Prozent der Befragten hat Nachhaltigkeit bei der Geldanlage eine hohe Bedeutung. Sogar 52 Prozent sind bereit in eine nachhaltige Geldanlage investieren, auch wenn sie dadurch möglicherweise eine geringe Rendite zu erwarten hätten. Besonders ausgeprägt ist diese Einstellung bei den 30- bis 44-Jährigen. Mit 58 Prozent liegen sie 6 Prozentpunkte über dem Durchschnitt. Christof Kessler, Vorstandssprecher der Gothaer Asset Management AG, erklärt:

Mit einer nachhaltigen Geldanlage geht aber nicht unbedingt eine geringere Rendite einher.

Im Gegenteil, beispielsweise habe der Gothaer Comfort Dynamik, einer der vermögensverwaltenden Fonds der konkrete ESG-Kriterien berücksichtige, im letzten Jahr eine Wertsteigerung von rund 20,4 Prozent erzielt, so Kessler.

Nachhaltigkeitsfonds erhalten mehr Zuspruch

Auf die Frage, welche Art von Fonds die Anlegerinnen und Anleger in ihrem Depot haben, nannten 28 Prozent Nachhaltigkeitsfonds. Im Jahr zuvor waren es nur 17 Prozent. Es lasse sich hier mittlerweile ganz klar von einem Trend sprechen, so Kessler. In den letzten drei Jahren sei die Nachfrage nach nachhaltigen Fonds stetig gestiegen.

Zur Studie:

Die Gothaer Studie zum Anlageverhalten der Deutschen wurde im Auftrag der Gothaer Asset Management AG vom Meinungsforschungsinstitut forsa vom 3. bis 5. Januar 2022 mit Hilfe computergestützter Telefoninterviews durchgeführt. Dabei wurden 1.002 Bundesbürger ab 18 Jahren nach einem systematischen Zufallsverfahren repräsentativ ausgewählt und befragt.

Bild (2): © Gothaer