Bei der Frage, wie Geld am besten angelegt wird, gibt es zwischen den Geschlechtern große Unterschiede, zeigt eine Studie zum Anlageverhalten der Deutschen der Gothaer Asset Management AG (GoAM), die von der forsa Politik- und Sozialforschung durchgeführt wurde.
Umwelt- und Klimaschutz bei der Geldanlage ist vor allem bei Frauen ein Thema: So messen 47 Prozent der deutschen Frauen dem Klima- und Umweltschutz bei der Geldanlage die größte Bedeutung zu.
Aber bei der Investitionsbereitschaft in nachhaltige Geldanlagen liegen die Männer mit 57 Prozent vorn. Und Frauen haben bei der Geldanlage ein höheres Sicherheitsbedürfnis (55 Prozent) als Männer (48 Prozent).
Umwelt- und Klimaschutz als wichtigste Facette von Nachhaltigkeit
Umwelt- und Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit oder verantwortungsvolle Unternehmensführung – für 47 Prozent der deutschen Frauen ist der Umwelt- und Klimaschutz die wichtigste Facette von Nachhaltigkeit. Die Männer liegen mit knapp sechs Prozentpunkten dahinter.
Jeweils 28 Prozent der deutschen Frauen und Männer messen bei der Geldanlage der sozialen Gerechtigkeit die zweitgrößte Bedeutung zu. Eine verantwortungsvolle Unternehmensführung ist nur 22 Prozent der befragten Frauen am wichtigsten. Die Männer liegen dabei mit vier Prozentpunkten mehr weiter vorne.
Frauen bei Geldanlage zurückhaltender
Die Hälfte der weiblichen Befragten wäre bereit, zugunsten der Nachhaltigkeit auf Rendite zu verzichten. Bei den Männern sind es 57 Prozent.
Zusammengefasst: 47 Prozent der Frauen sehen Umwelt- und Klimaschutz als wichtigste Facette von Nachhaltigkeit. Noch mehr, nämlich 50 Prozent, sind bereit trotz geringerer Rendite in nachhaltige Geldanlagen zu investieren. Insgesamt investieren derzeit erst sechs Prozent der Deutschen in nachhaltige Fonds.
Carmen Daub, Fondsmanagerin bei der Gothaer Asset Management AG, erläutert:
„Aus den Ergebnissen unserer Befragung lässt sich aber ein neuer Zukunftstrend bei der Geldanlage ablesen, der wahrscheinlich mit der politischen Debatte zum Klimawandel in den letzten Monaten zusammenhängt. Besonders für Frauen hat der Umwelt- und Klimaschutz offensichtlich einen hohen Stellenwert, die Hälfte von ihnen ist sogar bereit in nachhaltige Geldanlagen zu investieren, wenn sie dafür auf eine höhere Rendite verzichten müssten.“
Sicherheit der Geldanlage bei Frauen an erster Stelle
Nach wie vor ist das Sparbuch mit aktuell 48 Prozent die erste Wahl. Bei den Frauen sind es sogar 50 Prozent, die diese Form der Geldanlage nutzen. Auch bei den männlichen Befragten steht das Sparbuch mit 46 Prozent an erster Stelle.
Auf Platz zwei rangieren Immobilien mit 32 Prozent, allerdings sind Frauen hier mit 29 Prozent deutlich zurückhaltender als Männer (35 Prozent).
Stattdessen setzten Frauen eher auf (Kapital-)Lebensversicherungen: Im Vergleich zum Vorjahr ist hier bei Frauen (32 Prozent) ein leichter Anstieg zu verzeichnen (2019: 30 Prozent).
Insgesamt messen 55 Prozent der befragten Frauen und 48 Prozent der Männer der Sicherheit der Geldanlage die größte Bedeutung zu. Allerdings ist dieser Wert im Vergleich zum Vorjahr etwas gesunken: 2019 sprachen sich noch 60 Prozent der Frauen und 53 Prozent der Männer für die Sicherheit als wichtigsten Aspekt aus.
Für jeweils 31 Prozent der Frauen und Männer spielt Flexibilität in der Anlage die wichtigste Rolle.
Der größte Unterschied zwischen den Geschlechtern zeigt sich aber beim Thema Rendite: Während die Rendite für 15 Prozent der männlichen Befragten ein wichtiges Kriterium ist, ist sie nur für fünf Prozent der befragten Frauen ausschlaggebend.
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