Das BAFA-Förderprogramm für Unternehmensberatung ist nur noch 2022 vorgesehen – Geld, das selbständige Finanzdienstleister und andere Selbständige nicht zurückzahlen müssen. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle, kurz BAFA, schenkt selbständigen Finanzdienstleistern Geld für Unternehmensberatung.
Sie sollen mit ihren Firmen zukunftsfähiger werden, profitabler und sicherer dastehen. „Geschenkt“ bedeutet, dass Selbständige Fördermittel nicht zurückzahlen müssen. Bis Ende 2022 können selbständige Vermittler, kleine und mittlere Unternehmen das aktuelle Förderprogramm des BAFA noch nutzen.
Änderungen anpacken und fördern lassen
Viele Vermittler sagen uns in Beratungen, dass sie ihr Business verändern wollen. Manche sind genervt und wollen mehr Sinn im Business, andere planen sich zu fokussieren, um nicht mehr mit einem Bauchladen Alles und Jedes anbieten zu müssen.
Die Ziele vieler Berater*innen sind profitabler zu werden, online fitter zu sein, weniger Behördenkram erledigen zu müssen oder einfach wieder mehr Spaß im Geschäft zu haben. Viele Finanzdienstleister wissen jedoch nicht genau, wie sie das anpacken sollen. Sie sind keine Expert*innen in Businessentwicklung, Positionierung oder Online-Marketing. Ein*e Unternehmensberater*in hilft und wenn Berater*innen beim BAFA gelistet sind, kommen Selbständige an den Fördertopf.
Zusage sichern, zeitnah loslegen, sechs Monate Zeit
Eine Erstzusage ist unverbindlich und Unternehmer können die Beratung quasi nutzen, wann sie wollen. Sechs Monate nach dem Erstbescheid muss die Beratung allerdings abgeschlossen sein. Unternehmer sollten diese Möglichkeit jetzt wahrnehmen, denn das Genehmigen dauert seine Zeit und der Topf leert sich. Die Vorteile liegen auf der Hand:
- Geschenktes Geld für Selbständige und KMU, Finanzdienstleister
- Das BAFA-Programm: "Förderung unternehmerischen Know-hows"
- Die Hilfe qualifizierter und gelisteter Berater*innen für Ihr Business
- Beratungen zu allen Themen der Firmenentwicklung und Unternehmensführung
Welche Beratungsthemen sind förderfähig?
Das Gute am Programm ist, dass das BAFA nahezu jedes Businessthema fördert. Es sollte die Unternehmensführung und Firmenentwicklung betreffen. Wenn sich eine Firma beispielsweise digital besser aufstellen oder über das Internet mehr Kund*innen gewinnen will, kann das über eine geförderte Beratung unterstützt werden.
Planen Firmen Akquise, Vertrieb und Kundengewinnung zu verbessern, sich als Firma neu aufzustellen oder Online-Marketing und Online-Vertrieb aufzubauen? Das alles fördert der Staat. Umgesetzt haben wir mit Finanzdienstleistern unter anderem folgende Themen:
- Profitabler werden durch Anpassen von Angebot, Produkt und Dienstleistung, zum Beispiel Erweitern um rechtliche Vorsorge, Notfall-Management, Konzeptberatung im Vorsorgedreieck
- Akquise-Konzepte: Wunsch-Kunden anziehen, Bestand aktivieren; Konzepte zu Webauftritt, Mail-Marketing, Online-Vertrieb
- Wettbewerbsfähiger aufstellen durch Positionierung mit Alleinstellungsmerkmal – den eigenen Markt dominieren über Notfall-Management
- Kunden gewinnen mit moderner Unternehmenskommunikation wie Storytelling und Content-Marketing
- Sichtbarer werden durch Social-Media-Marketing und Online-Vermarktung – organische Zielgruppenansprache im Web
Wie viel Geld können Sie bekommen?
Die Fördersumme hängt von der Art und Situation des Unternehmens oder des Selbständigen und dem Firmenstandort ab. Unternehmensalter und die wirtschaftliche Verfassung spielen eine weitere Rolle. Fördergelder gibt es für:
- Jungunternehmen: nicht länger als zwei Jahre am Markt - bis zu 3.200 Euro
- Bestandsunternehmen: ab dem dritten Jahr nach der Gründung – bis zu 2.400 Euro
- Unternehmen in wirtschaftlichen Schwierigkeiten unabhängig vom Standort – bis zu 2.700 Euro
Drei Schritte an den Fördertopf – da hilft der/die Berater*in
Mit drei Schritten kommen Selbständige an die Fördergelder. Sie können die Förderung einmal im Rahmen dieses Programms nutzen. Wurden Selbständige bereits 2021 aus dem Programm unterstützt, war's das. Ansonsten:
- Erstantrag stellen: Antragsteller*innen erhalten die sogenannte „Inaussichtstellung“. Sie besagt, dass Firma und Thema grundsätzlich förderfähig sind
- Beratung starten: Innerhalb von sechs Monaten die Beratung abschließen. Wir empfehlen, die Beratung innerhalb von sechs bis acht Wochen zu erledigen
- Förderantrag stellen - nach der Beratung: Hier hilft der/die Berater*in. Passt alles, erhalten Beratungskund*innen nach circa vier bis acht Wochen das Geld (keine Garantie)
Sie reichen geforderte Unterlagen inklusive Zahlungsnachweis ein und erhalten nach Genehmigung bis zu 90 Prozent der Bemessungsgrenze (siehe Tabelle) vom BAFA ausbezahlt, je nach Unternehmenskategorie und Standort.
Manchmal braucht es einen kleinen Tritt in den Hintern
Business-Optimierung scheitert oft an Aufschieberitis, einem fehlenden Plan, fehlendem Kapital oder allem zusammen. Geld kann für eine Unternehmensberatung dank Förderung kein Hinderungsgrund mehr sein. Finanzdienstleister und andere Selbständige sollten die Fördermöglichkeiten des BAFA nutzen. Sie machen ihr Business profitabel, sicher und zukunftsfähig. Erfahrene Berater*innen führen mit Plan zum Ziel und treten Beratungskund*innen schon einmal respektvoll in den Hintern.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Kundennähe schaffen trotz Distanz
KI im Vertrieb: Große Hoffnungen, kleine Schritte
Virtuelle KI-Agenten versprechen eine neue Ära im Vertrieb – doch viele Unternehmen bleiben zögerlich. Eine aktuelle Studie zeigt: Die Technologie ist da, aber strategische Klarheit fehlt.
Generali muss zu hohe Kosten für fondsgebundene Lebensversicherungen erstatten
Die italienische Generali ist der erste Anbieter im deutschen Markt, der zu hohe Kosten für fondsgebundene Lebensversicherungen an ihre Kunden zurückerstatten muss. Ein Vorbote eines flächendeckenden Bebens in der Lebensversicherungsbranche?
Hinterfragt: Herausforderungen, Wettbewerb, Transformation, Erfolg
Der Wirtschaftsstandort Deutschland steht vor der gewaltigen Aufgabe, gleichzeitig die Poly-Krise sowie die Anforderungen der Transformation zu bewältigen. Dies gilt auch für Maklerunternehmen. Ein Interview mit Dr. Peter Schmidt von Consulting & Coaching darüber, wie der Wandel gelingen kann.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Zwischen Zauber und Zahlen: Warum deutsche Aktien wieder Chancen bieten
Trotz Konjunktursorgen, geopolitischer Spannungen und struktureller Probleme sehen viele Anleger wieder Potenzial im deutschen Aktienmarkt. Portfoliomanager Olgerd Eichler von MainFirst nennt sechs gute Gründe – mit überraschend positiven Langfristaussichten.
Höhere Pfändungsfreigrenzen ab 1. Juli 2025: Was das für Gläubiger bedeutet
Zum 1. Juli 2025 steigen die Pfändungsfreigrenzen – für Schuldner:innen bedeutet das mehr finanzieller Spielraum, für Gläubiger hingegen weniger pfändbare Beträge und längere Rückzahlungszeiträume. Was das konkret heißt und worauf Gläubiger jetzt achten müssen.
In der Steuerung des Kreditrisikos liegt ein strategischer Hebel
Protektionismus, Handelskonflikte, geopolitische Risiken – die Unsicherheit an den Märkten bleibt hoch. Passive Kreditstrategien stoßen in diesem Umfeld schnell an ihre Grenzen. Warum gerade aktives Management und ein gezielter Umgang mit Kreditaufschlägen den Unterschied machen können, erklärt Jörg Held, Head of Portfolio Management bei Ethenea.
Mehrheit befürwortet Rüstungsinvestments – Akzeptanz steigt auch bei nachhaltigen Fonds
Private Geldanlagen in Rüstungsunternehmen polarisieren – doch laut aktueller Verivox-Umfrage kippt die Stimmung: 56 Prozent der Deutschen halten solche Investments inzwischen für legitim. Auch nachhaltige Fonds greifen vermehrt zu.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.