Keine falsche Angst vor E-Autos

Die Neuzulassungen von Elektroautos in Deutschland haben in diesem Monat einen entscheidenden Rekordwert erreicht: Mit rund 236.700 wurden im Jahr 2021 schon jetzt mehr Elektroautos zugelassen als im gesamten letzten Jahr (2020: rund 194.200 Neuzulassungen). Dies liegt nicht zuletzt an einer staatlichen Förderung, von der Verbraucher bis Ende 2025 profitieren können.

Zusätzlich zum sogenannten „Umweltbonus“ verdoppelt die „Innovationsprämie“ der Bundesregierung die staatliche Förderung von E-Autos. Sie wurde eingeführt, als das Ziel, bis 2020 1 Mio. E-Autos auf Deutschlands Straßen zu bringen, verfehlt wurde und soll nun auch bis Ende 2025 verlängert werden.

Zum Vergleich: Die frühere „Abwrackprämie“ war binnen weniger Monate vergriffen. Die Deutschen tun sich also schwer mit dem E-Auto. Doch woran liegt’s? Experten von AXA werfen einen Blick auf Vorurteile und Ängste, die immer wieder im öffentlichen Diskurs aufkommen.

Zu wenig Reichweite?

Aktuell liegt die durchschnittliche Reichweite von Elektro-Autos bei rund 400 km. Bis 2025 soll sich hier noch einiges tun. Geplant ist eine Reichweite von rund 700 km. (Quelle: Statista)

Fabian Schneider, Leiter Mobility Tribe und Kraftfahrtexperte bei AXA in Deutschland, erklärt:

Der durchschnittliche Versicherungsnehmer fährt im Jahr 14.000 km. Das heißt, am Tag werden mit dem Auto im Schnitt nur rund 38 km zurückgelegt. Da ist die aktuelle Reichweite von 400 km mehr als ausreichend.

Die Befürchtung, man würde regelmäßig mit dem E-Auto aufgrund eines leeren Akkus liegen bleiben, sei also sehr unwahrscheinlich.

Sollte man doch einmal mit dem Elektro-Auto aufgrund eines leeren Akkus liegen bleiben, bietet AXA im Rahmen der Mobilitätsgarantie einen Weitertransportservice bis zur nächsten funktionstüchtigen Ladesäule – und das nicht nur in Deutschland, sondern auch im europäischen Ausland.

So können E-Autofahrer im Alltag und Urlaub mit dem sicheren Gefühl unterwegs sein, im Notfall auch zügig eine Schnellladesäule zu erreichen.

Zu reparaturanfällig?

Der Akku bildet das Herzstück eines E-Autos und um ihn ranken sich dementsprechend viele Mythen. Von einer angeblichen erhöhten Brandanfälligkeit bis hin zu enormer Verschleiß- und Reparaturanfälligkeit – die diskutierten Themen weisen eine vielfältige Bandbreite auf.

Dabei ist die Garantieleistung der Hersteller beim Akku auffällig stark: Die meisten Autobauer geben hier eine Garantieleistung von acht Jahren (oder bis zu 160.000 gefahrene Kilometer). Auch die Versicherungsleistung von AXA bietet in der Diskussion um den Akku starke Argumente.

Man gehe davon aus, dass ein moderner Lithium-Ionen-Akku, wie er aktuell in Elektro-Autos verbaut wird, bis zu 3.000 Ladezyklen und einer Laufzeit von bis zu 500.000 Kilometern standhält. Grundsätzlich sei der Akku in den Kasko-Versicherungen ohne gesonderte Begrenzung versichert.

Im Schadenfall würden zudem keine Abzüge „neu für alt“ vorgenommen, wenn ein alter Akku gegen einen neuen ausgetauscht werden muss, beschreibt Fabian Schneider, die Leistungen von AXA am Beispiel des Tarifs „mobil komfort“.

Individuelle Leistungen vor dem Kauf besprechen

Mögliche Schäden am Akku werden zum Beispiel durch Brand und Explosion, Sturm, Blitzschlag (inklusive Überspannung), Überschwemmung, Zusammenstoß mit Tieren oder Kurzschlussschäden verursacht.

Da die Leistungen je nach Anbieter und Tarif variieren können, empfiehlt es sich beim Kauf eines E-Autos mit seinem Versicherungsberater über die individuellen Leistungen vorab zu sprechen.

Fabian Schneider dazu:

Die Kfz-Versicherung von AXA ist technikneutral. Das heißt, die Leistungen gelten genauso für E-Autos und Hybride wie für Benziner oder Dieselfahrzeuge. Dennoch ergeben sich aus den besonderen technischen Komponenten von E-Autos und Hybrid-Fahrzeugen auch besondere Anforderungen der Kunden an den Versicherungsschutz.

Vor diesem Hintergrund entwickele AXA das eigene Produktportfolio stetig weiter.

Zu wenige Ladepunkte?

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) hat im Rahmen des Förderprogramms Ladeinfrastruktur in den vergangenen drei Jahren über 30.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkte aufgebaut.

Die Bundesnetzagentur verzeichnete im September 2021 in der gesamten Bundesrepublik 40.257 Normalladepunkte und 6.840 Schnellladepunkte. Aktuell kommt also auf jedes zugelassene E-Auto 0,2 Ladepunkte in Deutschland – mit gravierenden Unterschieden je Bundesland. Das Einrichten einer eigenen Ladestation, der sogenannten Wallbox, liegt somit für viele E-Auto-Fahrer nahe oder ist sogar obligatorisch.

Die Nutzung von Ladesäulen und die Wallbox seien für die Kunden ein wichtiges Thema, das dementsprechend auch in der E-Auto-Versicherung bedacht sei. Entstehe beim Laden ein Schaden an der öffentlichen Ladestation/-säule sei dieser über die Kfz-Haftpflichtversicherung abgedeckt.

Im Falle eines Schadens, der beim Laden des Fahrzeugs an einer fremden Wallbox, zum Beispiel in der Tiefgarage eines Mehrfamilienhauses entsteht, bestehe ebenso Versicherungsschutz über die Kfz-Haftpflichtversicherung, erklärt Fabian Schneider.

AXA hat sich darüber hinaus dazu entschlossen, Wallboxen in allen Wohngebäudeversicherungsverträgen sämtlicher Tarife mitzuversichern.

 

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