Persönliche Beratung ist und bleibt wichtig. Wie Vermittler gerade bei beratungsintensiven Produkten wie der bAV von Plattformökonomie profitieren.
Ein Kommentar von Martin Bockelmann Gründer der Xempus AG.
Plattformökonomie ist branchenübergreifend gerade das Thema. Und auch, wenn der Plattformgedanke auf dem Vormarsch ist, wird der Begriff noch undifferenziert genutzt. Ganzheitlich umgesetzt schafft eine Plattform Vorteile für alle Beteiligten.
In der Versicherungswirtschaft geht es immer mehr darum, erklärungsbedürftige Produkte einfach und transparent den Kunden zu vermitteln. Und hier liegt die große Chance für Vermittler: Tages- und Neugeschäft werden effizient und neue Zielgruppen erschlossen.
Der Grund für den Durchmarsch der Plattformökonomie: Ohne unnötige Hürden greifen all jene Mechanismen ineinander, die das Leben leichter machen – alles, was man als Kunde für eine fundierte Entscheidung braucht, kommt auf den Tisch.
Von diesem „One-Stop-Shop“-Erlebnis profitieren vor allem Kunden bei beratungsintensiven Produkten wie der betrieblichen Altersvorsorge (bAV). Denn eine starke Plattform bindet nicht nur alle Beteiligten ein, sondern sie vernetzt auch und sorgt für eine effiziente Interaktion.
Anders als beim Broker-Modell vieler Portale geht es nicht darum, Vermittler auszuschalten. Im Gegenteil: Vermittler sind und bleiben ein wesentlicher Bestandteil, wenn es um Vorsorge geht. Mit der Nutzung einer Plattform können sie effizienter beraten und deren Kunden erhalten die bestmögliche Unterstützung für eine langfristige Entscheidung.
Mithilfe digitaler Technologien lassen sich darüber hinaus Stornoquoten auf ein Minimum reduzieren. Und wenn ein Arbeitnehmer den Job wechselt, geht das mit deutlich weniger bürokratischem Aufwand für die Beteiligten.
Aus dem langjährigen Betrieb unserer Vorsorge-Plattform wissen wir, dass im Schnitt für Vermittler 50 Prozent mehr Abschlüsse möglich sind, während sie gleichzeitig rund 40 Prozent ihrer Zeit beim Verwaltungsaufwand einsparen. Ein weiterer wesentlicher Punkt: Vermittler beraten jederzeit tarifvertragskonform und rechtssicher. In der Online-Beratung können Versorgungslücken genauso wie bestehende Absicherungen berücksichtigt werden. Und auch gesetzliche Veränderungen werden unverzüglich auf der Plattform umgesetzt.
Im Wettbewerb der Plattformen geht es nicht darum, wer die Zahl der beteiligten Parteien am stärksten reduziert. Sondern darum, alle relevanten Player gut und effizient miteinander zu verbinden.
Wir alle wissen: Aufgrund des demografischen Wandels und der immer weiter steigenden Lebenserwartung in den Industrienationen wird die Bedeutung der Altersvorsorge kontinuierlich zunehmen. Unternehmen haben mit der bAV eine wichtige Stellschraube, ihre Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern – und Vermittler wie auch Produktanbieter können die Chancen nutzen, die der bAV-Markt künftig bietet.
Dafür ist Technologie der Schlüssel. Im Wettbewerb der Plattformen geht es also nicht darum, wer die Zahl der beteiligten Parteien am stärksten reduziert. Sondern darum, alle relevanten Player gut und effizient miteinander zu verbinden.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Versicherungsschutz zum Einstieg ins Berufsleben
Nach Abschluss der Ausbildung oder des Studiums besteht kein Versicherungsschutz über die Haftpflichtversicherung der Eltern. Mit Aufnahme der ersten Berufstätigkeit sollte ein eigener Privathaftpflichtschutz abgeschlossen und eine Berufsunfähigkeitsversicherung früh in Betracht gezogen werden.
NÜRNBERGER verkauft Pensionsfonds an Metzler
Die Metzler Pension Management GmbH übernimmt voraussichtlich zum 1. Januar 2025 den gesamten Bestand der NÜRNBERGER Pensionsfonds AG (NPF): Dieser umfasste Ende 2023 über 700 Unternehmen, circa 3.600 individuelle Versorgungsverhältnisse und eine Kapitalanlagesumme von mehr als 290 Mio. Euro.
IVFP untersucht bAV-Direktversicherungen
Im aktuellen Rating zu den bAV- Direktversicherungen untersucht das IVFP zum dreizehnten Mal in Folge die Direktversicherungsprodukte auf Basis eines absolut unabhängigen Benchmarkansatzes.
Rentenpaket II - eine Belastung für die jüngere Generation
Eine stärkere Kapitaldeckung künftiger Rentenansprüche ist sinnvoll, doch ob und wann das Generationenkapital diese Leistung als schuldenfinanzierter Finanzzuschuss erbringen kann, bleibt abzuwarten. Umso wichtiger ist es, mit der nächsten Reform die zweite und dritte Säule der Altersvorsorge zu stärken.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Lebensversicherung: ZZR-Rückflüsse bringen Spielraum
Zinsanstieg, ZZR-Rückflüsse und demografischer Wandel verändern das Geschäftsmodell der Lebensversicherer grundlegend. Die Branche steht finanziell stabil da – doch das Neugeschäft bleibt unter Druck.
Wiederanlage im Bestand: Versicherer verschenken Milliardenpotenzial
In Zeiten stagnierender Neugeschäftszahlen und hoher Leistungsabfüsse rückt der Versicherungsbestand zunehmend in den Fokus strategischer Überlegungen. Das gilt insbesondere für die Lebensversicherung: Dort schlummern ungenutzte Chancen, die Erträge stabilisieren und die Kundenbindung stärken könnten – wenn Versicherer systematisch auf Wiederanlage setzen würden. Der Text erschien zuerst im expertenReport 05/2025.
#GKVTag – Pflegeversicherung unter Reformdruck: Stabilität durch Solidarität
Drei Jahrzehnte Pflegeversicherung – eine sozialpolitische Erfolgsgeschichte mit strukturellen Rissen. Seit ihrer Einführung garantiert sie die Absicherung pflegebedürftiger Menschen und setzt dabei auf das Zusammenspiel von Solidarität und Eigenverantwortung. Doch mit wachsender Zahl Anspruchsberechtigter, einem Ausgabenvolumen von inzwischen 65 Milliarden Euro und einem Beitragssatz von 3,6 Prozent (zuzüglich Kinderlosenzuschlag) gerät das System an seine finanziellen Grenzen.
„Fünf Tierseuchen gleichzeitig – Tierhalter geraten weiter unter Druck“
Mit einem neuen Höchstwert von 96 Millionen Euro Schadenaufwand blickt die Vereinigte Tierversicherung (VTV) auf das bislang teuerste Jahr ihrer Geschichte zurück. Der Großteil der Schäden entstand durch Tierseuchen – allen voran durch die Blauzungenkrankheit, die allein 30 Millionen Euro kostete. Diese betraf 2024 vor allem Wiederkäuer-Bestände in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Hessen. Die VTV ist Marktführer in der landwirtschaftlichen Tierversicherung und Teil der R+V Gruppe.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.