Jeder vierte Autokauf soll mit Elektroantrieb sein

Ein Viertel aller Autofahrerinnen und Autofahrer, die demnächst ein Auto kaufen möchten, suchen nach einem Fahrzeug mit Elektroantrieb. Damit sind E-Autos auf dem Weg zum Massenmarkt. Benziner bleiben aber vorerst die bevorzugte Antriebsart in Deutschland. Das ergibt eine aktuelle Umfrage im Auftrag des Vergleichsportals Verivox. 

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Insgesamt sagen 14,6 Prozent der rund 1.000 Besitzer eines privaten Pkw, die an der Umfrage teilgenommen haben, ihr nächstes Auto solle ein reines Elektroauto sein.

7,7 Prozent planen einen Plugin-Hybrid zu kaufen; das sind Fahrzeuge, die kurze Strecken (circa 50 Kilometer) mit Elektroantrieb fahren und die ebenfalls mit der Kaufprämie der Bundesregierung gefördert werden.

Zusammen möchte also mehr als jeder Fünfte ein Auto mit Elektroantrieb. Benziner bleiben mit 37,9 Prozent zwar weiter deutlich die erste Wahl der Autofahrer. Dieselautos liegen aber mit 12,2 Prozent hinter den Elektroautos.

Noch klarer ist die Stimmung unter den Befragten, die in den kommenden 12 Monaten ein Auto kaufen möchten. Von ihnen wollen sogar 25 Prozent einen Elektroantrieb – überwiegend ein reines Elektroauto (16,2 Prozent), seltener ein Plugin-Hybrid (8,8 Prozent).

Privatkunden haben weniger Interesse an Plugin-Hybriden

Ein Vergleich mit den aktuellen Zulassungszahlen zeigt: Bei den reinen Elektroautos eilen die künftigen Kaufabsichten der privaten Autokäufer den Neuzulassungen deutlich voraus. 2021 liegt der Marktanteil bisher bei 10,7 Prozent. Wolfgang Schütz, Geschäftsführer der Verivox Versicherungsvergleich GmbH prognostiziert:

Der Marktanteil der reinen Elektrofahrzeuge dürfte wegen des Kundeninteresses in den kommenden Monaten weiter steigen.

Anders als bei den reinen Stromern verhält es sich bei den Plugin-Hybriden. Ihr Anteil an den Neuzulassungen liegt in diesem Jahr bei 11,8 Prozent. In der Verivox-Umfrage wollen sich lediglich 8,8 Prozent der Personen, die in den kommenden 12 Monaten ein Auto kaufen möchten, für ein Plugin-Hybrid-Modell entscheiden.

Der hohe Anteil an den Zulassungen werde sicher sehr stark durch Firmenwagen und weniger durch Privatkunden getrieben, sagt Wolfgang Schütz:

Neuwagen sind generell zum großen Teil Firmenwagen. Und Plugin-Hybride bieten Mitarbeitern ebenso wie reine E-Autos einen Steuervorteil, wenn sie das Auto auch privat nutzen. Das ist attraktiv, selbst wenn das Auto in der Praxis nur mit Benzin oder Diesel bewegt würde.

Laut Umfrage: Dem Elektroauto gehört die Zukunft

An der Zukunft der Elektromobilität haben die Teilnehmenden  der Umfrage keinen Zweifel. 32,4 Prozent glauben, dass reine Elektroautos in den kommenden 10 Jahren die meisten Marktanteile hinzugewinnen.

Unter den Männern sind es sogar knapp 40 Prozent. Damit liegen die Elektrofahrzeuge deutlich vor den klassischen Hybriden (16,2 Prozent) und den Fahrzeugen mit Brennstoffzellen (14,4 Prozent).

Wer aktuell noch vor dem Kauf eines Elektroautos zurückschreckt, nennt als Begründung am häufigsten die zu geringe Reichweite (46,7 Prozent). Ein hoher Anschaffungspreis (41,5 Prozent) und eine zu geringe Zahl von Ladestationen (41,2 Prozent) sind weitere Gründe, die in der Umfrage genannt wurden.

Wenig grundsätzliche Ablehnung, mehr technische Vorbehalte

Grundsätzliche Ablehnung schlägt den Elektroautos dagegen weniger entgegen. 23,3 Prozent meinen, der ökologische Vorteil sei nicht groß genug, 12,3 Prozent sagen, sie hätten sich einfach an Benziner oder Diesel gewöhnt und nur 3,4 Prozent legen auf CO2-Einsparungen schlicht keinen Wert.

Auf individuelle Mobilität wollen dabei nur die Wenigsten in Zukunft verzichten. Es wurde nach dem Plan für den nächsten Autokauf gefragt. Darauf antworteten nur 4,6 Prozent, dass sie wohl gar kein Auto mehr kaufen möchten.

Die Umfragedaten können online hier abgerufen werden.

Methodik

Für die Studie wurden im Juni 2021 deutschlandweit online 1.000 Pkw-Besitzer im Alter von 18 bis 69 Jahren befragt. Die Umfrage ist bevölkerungsrepräsentativ in Bezug auf Alter, Geschlecht und Bundeslandzugehörigkeit und wurde vom Marktforschungsinstitut Innofact erhoben.

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