Psychische Störungen sind weiterhin Ursache Nummer eins, wenn Menschen berufsunfähig werden. Das geht aus einer aktuellen Analyse der Debeka hervor. Dafür hat der viertgrößte Lebensversicherer in Deutschland seinen Bestand von etwa 506.000 gegen Berufsunfähigkeit Versicherten ausgewertet.
Bei der Auswertung berücksichtigt wurden die im vorigen Jahr rund 1.000 neu eingetretenen Leistungsfälle in der Berufsunfähigkeit. Als die drei häufigsten Gründe ergaben sich: Im Jahr 2019 waren für 44,1 Prozent psychische Störungen der Grund für die Berufsunfähigkeit. Im Jahr 2018 betrug dieser Anteil sogar 45,4 Prozent.
Als zweiten Grund führt die Debeka mit 15,7 Prozent bösartige und gutartige Tumore an. Mit 12,6 Prozent war der Bewegungsapparat - sprich Rücken, Gelenke etc. - der drittgrößte Anlass, seinem Broterwerb nicht mehr nachkommen zu können.
Reihenfolge bleibt konstant
Damit hat laut Debeka der Anteil des Bewegungsapparates als Ursache für Berufsunfähigkeit im Vergleich zum Vorjahr um 2,7 Prozent weiter leicht abgenommen. Dabei waren Rücken, Gelenke und Co. jahrelang die zweithäufigste Ursache für Berufsunfähigkeit.
Erst in der vorigen Analyse für das Jahr 2018 nahmen Geschwülste (zum Beispiel Krebserkrankungen) mit 15,5 Prozent den zweiten Platz ein. Dabei lag der Anteil bei Muskeln und Skelett noch auf einem ähnlichen Niveau (15,3 Prozent).
Mehr Rente gezahlt
Insgesamt 61,7 Millionen Euro Rente (Vorjahr: 58,8 Millionen Euro) zahlte die Debeka im Jahr 2019 an Menschen, die Leistungen aus der Berufsunfähigkeitsversicherung beziehen. Damit entrichtete die Debeka knapp fünf Prozent mehr Rente für Berufsunfähigkeit als im Vorjahr.
Empfänger waren mehr als 7.200 Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen ihre Arbeit nicht mehr - oder nur noch eingeschränkt - verrichten konnten. Davon waren ca. 6.450 Vollinvalide (Vorjahr: fast 6.200) und 788 Teilinvalide (Vorjahr: 793).
Im laufenden Jahr macht sich Corona bei den Leistungen zur Berufsunfähigkeit bei der Debeka noch kaum bemerkbar.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Psyche bleibt Hauptgrund für Berufsunfähigkeit
Blue Monday: Corona als Augenöffner für mentale Beschwerden?
Knapp 5 Millionen Menschen in Deutschland befürchten Berufsunfähigkeit durch Depressionen
Knapp jeder vierte Mensch in Deutschland gibt an, bereits unter Depressionen gelitten zu haben. Sie sind mittlerweile der Hauptgrund für Berufsunfähigkeit.
Jeder zweite Deutsche durch Corona mental belastet
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Recyclingbranche unter Feuer: Warum Entsorger kaum noch Versicherungsschutz finden
Brände in Recyclinganlagen nehmen wieder zu – und mit ihnen die Prämien. Für Vermittler stellt sich die Frage: Wer bietet überhaupt noch tragfähigen Versicherungsschutz für diese Hochrisiko-Branche? Die Hübener Versicherung bleibt eine der letzten Adressen mit Branchenspezialisierung.
Insolvenzverfahren bei ELEMENT Insurance AG: Wie über 300.000 Verträgen abgewickelt werden sollen
Die ELEMENT Insurance AG muss nach Überschuldung und Rückversicherer-Aus abgewickelt werden. Über 300.000 Verträge wurden bereits beendet, die Schadenbearbeitung läuft weiter. Insolvenzverwalter Friedemann Schade setzt auf digitale Tools und konstruktive Lösungen – auch im Streit mit einem ehemaligen Dienstleister.
PKV bleibt 2025 stabil – doch Prävention bleibt politische Baustelle
Die private Krankenversicherung (PKV) zeigt sich zum Wahljahr 2025 widerstandsfähig und finanziell solide. Das geht aus der aktuellen SFCR-Studie von Zielke Research hervor: Die durchschnittliche Solvency-II-Quote liegt bei beachtlichen 515,55 Prozent. Kein einziges der untersuchten Unternehmen unterschreitet die gesetzlichen Kapitalanforderungen – ein Signal für Stabilität und Verlässlichkeit in unsicheren Zeiten.
Wüstenrot & Württembergische trotzt Krisenjahr – starker Auftakt 2025 nährt Gewinnhoffnungen
Trotz massiver Unwetterschäden und steigender Kfz-Kosten hat die W&W-Gruppe 2024 mit einem Gewinn abgeschlossen – und startet 2025 mit starkem Neugeschäft optimistisch ins neue Jahr. Vorstandschef Junker sieht die Gruppe auf stabilem Kurs.