Im Risiko-Report geht ERGO seit 2018 der Nachfrage nach, wie es um die Risikokompetenz und Eigenverantwortung der Deutschen bestellt ist. Wie sich nun Corona darauf auswirkt und welche Sorgen die Bundesbürger in diesen besonderen Zeiten umtreiben, aber auch welche Chancen sie derzeit sehen, wurde nun in der Sonderbefragung „ERGO Risiko-Report 2020 EXTRA“ ermittelt.
Die Corona-Pandemie hat große Auswirkungen auf die Wahrnehmung von Risiken und Chancen. Aber durch sie wurde auch die Offenheit der Deutschen gegenüber digitalen Innovationen gefördert.
Mark Klein, Chief Digital Officer ERGO Group, sagt:
„Risiken im Blick zu haben und im Sinne unseres Kunden zu managen, ist unser Tagesgeschäft. Der ERGO Risiko-Report will ein Bewusstsein dafür schaffen, welche Sorgen und Hoffnungen die Deutschen umtreiben.“
Die größte Zukunftsangst der Deutschen
Eine schwere Erkrankung bleibt weiterhin die größte Zukunftsangst – aber nun dicht gefolgt von der Sorge, in den nächsten Jahren Opfer einer Virus-Epidemie zu werden.
Beim Thema Digitalisierung fürchten die Deutschen weiterhin am meisten Identitätsdiebstahl (2020: 53 Prozent; 2019: 50 Prozent) und den Verlust des Datenschutzes (2020: 49 Prozent; 2019: 48 Prozent). Zugleich zeigt sich eine überraschend hohe Offenheit für die Nutzung von Sprachassistenten.
Die Nutzerzahlen der Corona-Warn-App wiederum könnten bei ansteigenden Infektionszahlen oder besseren Informationen zur Funktionsweise oder zum Datenschutz steigen.
Ängste haben sich verstärkt
Die Angst vor einer schweren Erkrankung hat sich im Corona-Jahr im Vergleich zum Vorjahr noch einmal verstärkt (2020: 40 Prozent; 2019: 35 Prozent). Auch dass sich das erwartete Risiko, in den nächsten Jahren „Opfer einer Virus-Epidemie zu werden“, fast verdoppelte (2020: 30 Prozent; 2019: 16 Prozent) zeigt, wie stark Corona die öffentliche Wahrnehmung von zukünftigen Risiken verändert hat.
Neben einer gestiegenen Angst vor Virus-Epidemien, befürchten 60 Prozent der Bundesbürger auch eine neue Corona-Welle in 2021.
Sorgen in Bezug zur Corona-Krise
Mit Blick auf die Corona-Pandemie ist für 23 Prozent der Deutschen das Risiko der eigenen Erkrankung an Corona die größte Angst. Dementsprechend verwundert es wenig, dass „medizinischer Fortschritt“ auch 2020 der größte Hoffnungsträger der Deutschen für die Zukunft bleibt (2020: 50 Prozent; 2019: 48 Prozent).
Zudem zeigt sich, dass in 2020 die medizinischen Kompetenzen geschult wurden: Der Großteil der Deutschen (89 Prozent) gibt die Bedeutung der Reproduktionszahl R richtig an. Hinsichtlich Abbildungszeitraum und möglichem Ansteckungsausmaß bestehen jedoch noch Wissenslücken (49 Prozent beziehungsweise 42 Prozent).
Veränderungen im Freizeitverhalten
Die Corona-Pandemie hat auch auf Freizeitaktivitäten der Deutschen einen großen Einfluss. So wollen die meisten Besuche von Kulturveranstaltungen, Kinovorführungen und Bars kurzfristig, viele auch langfristig meiden:
Deutsche meiden aktuell |
|
Besuche von Kulturveranstaltungen | 79 Prozent |
Kino | 75 Prozent |
Kneipen / Bars | 74 Prozent |
Urlaubsreisen | 68 Prozent |
Deutsche versuchen auch längerfristig zu vermeiden |
|
Kneipen / Bars | 27 Prozent |
Kulturveranstaltungen / Kino | 23 Prozent |
Fitnessstudio / Indoor-Sport | 22 Prozent |
Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel | 21 Prozent |
Chancen der Corona-Pandemie
Die positiven Auswirkungen auf die Umwelt, wie bessere Luftqualität, machen mehr als jedem vierten Deutschen Hoffnung. So werden der Corona-Krise auch positive Auswirkungen auf die Umwelt zugeschrieben.
Nutzung der Corona-Warn-App
Insgesamt nutzen insbesondere U30-Jährige und Besserverdienende die Corona-Warn-App. So wird diese von 38 Prozent der Befragten über 18 Jahren genutzt. Bei den unter 30-Jährigen sind es 48 Prozent und bei den Besserverdienenden 51 Prozent.
Ein Teil der Nicht-Nutzer erwägt, die App bei ansteigenden Infektionszahlen (18 Prozent) oder besseren Informationen zur Funktionsweise der App oder zum Datenschutz (16 Prozent) auf dem Smartphone zu installieren. 27 Prozent der Befragten lehnen die Nutzung der App grundsätzlich ab.
Corona als Digitalisierungstreiber
Auch die Einstellungen zu weiteren technologischen Innovationen wurden in diesem Jahr erstmals abgefragt. Hier gaben sechs von zehn Befragten an, sich am Telefon bei der Wahl zwischen einem Menschen und einem Sprachassistenten für den Sprachassistenten zu entscheiden.
Auch geben 58 Prozent der Befragten an, einen Online-Abschluss von Versicherungen für wichtig zu erachten, für jeden Vierten ist dies sogar ein Muss.
Mark Klein sagt:
„Die Corona-Pandemie ist ein starker Digitalisierungstreiber und wird zu nachhaltigen Veränderungen führen. Das gilt für die Akzeptanz der Nutzer, aber auch für die Umsetzungsgeschwindigkeit bei den deutschen Unternehmen. Diese gemeinsamen Fortschritte werden uns helfen, gestärkt aus der aktuellen Krise herauszugehen.“
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