In der Corona-Pandemie haben Sonderregelungen für Telemedizin in der Psychotherapie dazu beigetragen, die Versorgung der Patientinnen und Patienten sicherzustellen. Zum 1. Januar 2022 entsteht eine dauerhafte Grundlage für die psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten von Privatversicherten mittels Videoübertragung.
Der Verband der Privaten Krankenversicherung (PKV) hat mit der Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK) und im Einvernehmen mit den Beihilfekostenträgern von Bund und Ländern gemeinsame Abrechnungsempfehlungen zur Telemedizin vereinbart. Sie bilden den Rahmen für Leistungen mittels Videoübertragung und Ende-zu-Ende verschlüsselter E-Mails. Diese können auf Basis der Gebührenordnung für Psychologische Psychotherapeuten und Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (GOP) ohne jegliche Abschläge in der Vergütung wie eine persönliche, unmittelbare Behandlung abgerechnet werden. Dazu erklärt der Direktor des PKV-Verbandes, Florian Reuther:
Mit diesen Empfehlungen etablieren wir die Telemedizin in der Psychotherapie für Privatversicherte und treiben die Entwicklung der Digitalisierung weiter voran. Die Möglichkeiten der Telemedizin, die jetzt immer stärker gefragt sind, belegen einmal mehr die Rolle der PKV als Türöffner für Innovationen. Schon vor Jahren gehörte die PKV zu den Unterstützern der ersten Stunde. Dadurch konnte die Telemedizin in Deutschland Fuß fassen und Strukturen aufbauen, die jetzt auch den gesetzlich Versicherten zu Gute kommen.
Seit Ausbruch der Corona-Krise habe die Private Krankenversicherung überdies die Arzt- und Psychotherapiepraxen mit mehr als 1,2 Milliarden Euro zusätzlich unterstützt, um die Versorgung der Patienten in Zeiten der Pandemie zu sichern. Laut Reuther leistet die PKV hier einen stark überproportionalen Anteil, damit die ambulante Versorgung gewährleistet werden kann.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Nachhaltigkeitsreserve der PKV wächst trotz Niedrigzinsen
Psychotherapie: Abrechnungsempfehlung stärkt Leistungen in der PKV
Aufgenommen wurden Leistungen, die bei psychotherapeutischer Behandlung eine sofortige Intervention und Akutbehandlung über mehrere Sitzungen ermöglichen. Die neuen Empfehlungen für sogenannte Analogabrechnungen stärken die psychotherapeutische Versorgung der Versicherten in der PKV nachhaltig.
PKV-Verband warnt vor betrügerischen Werbeanrufen
Der PKV-Verband erhält derzeit Beschwerden von Versicherten über irreführende cold calls: Vermeintliche Mitarbeiter einer Versicherung oder des Verbandes bieten attraktive PKV-Tarifwechsel an, wofür sie "Erfolgshonorare" verlangen. Strafanzeige wurde bereits gestellt.
Private Krankenversicherung stärkt Arztpraxen auf dem Land
Arztpraxen profitieren überproportional von der Behandlung Privatversicherter. Warum dadurch die ländliche medizinische Versorgung gestärkt wird und wie sich das konkret auf das Saarland auswirkt, zeigt eine neue Studie der Privaten Krankenversicherung.
PKV stellt Strafanzeige und warnt vor betrügerischen Werbeanrufen
Der PKV-Verband hat Strafanzeige unter anderem wegen Betrugsverdachts sowie Missbrauchs persönlicher Daten gestellt. Die Strafanzeige richtet sich gegen sogenannte „Beitragsoptimierer“, die Versicherte unaufgefordert kontaktieren und zu einem Tarifwechsel drängen.
Über 100-Jährige sind die Innovatoren der Krankenversicherungsbranche
Wer ist Vorreiter in Sachen Innovation, Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Investition? Auffällig häufig befinden sich unter den Trägern des Siegels „Ausgezeichnete Krankenkassen“ Versicherer, die vor über 100 Jahren gegründet wurden.
Aon-Marktprognose 2025: „Bürokratie bremst den Fortschritt aus“
Das Beratungsunternehmen Aon hat seine Marktprognose für den deutschen Versicherungsmarkt 2025 veröffentlicht. Der Bericht zeigt: Unternehmen müssen sich zunehmend mit komplexen und global vernetzten Risiken auseinandersetzen. Politische Unsicherheiten, hohe Kosten und der Klimawandel setzen Unternehmen unter Druck.
Versicherungsbranche erwartet 2025 stabiles Wachstum – GDV fordert Reformen
Die Versicherungswirtschaft prognostiziert für 2025 ein branchenweites Beitragswachstum von fünf Prozent. Besonders die Schaden- und Unfallversicherung sowie die PKV legen zu. Gleichzeitig fordert der GDV Reformen in der Altersvorsorge, Cybersicherheit und dem Steuerrecht.
Kennzeichenwechsel für Mofas, Mopeds und E-Scooter: Ab März gilt nur noch Grün
Zum 1. März müssen Mofas, Mopeds und E-Scooter auf ein grünes Versicherungskennzeichen umgestellt werden. Wer weiterhin mit dem blauen Kennzeichen unterwegs ist, fährt nicht nur ohne Versicherungsschutz, sondern macht sich auch strafbar. Die aktuellen Zahlen des GDV zeigen zudem: Schäden und Diebstähle haben 2023 deutlich zugenommen.
Lebensversicherung: Überschussbeteiligung 2025 steigt weiter – doch nicht in der Breite
Die Überschussbeteiligungen deutscher Lebensversicherer steigen weiter, wenn auch weniger stark als im Vorjahr. Eine Analyse von MORGEN & MORGEN zeigt, dass fast alle Versicherer mindestens zwei Prozent bieten, während jeder fünfte Anbieter drei Prozent oder mehr gewährt. Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating, bewertet die Entwicklung als kundenfreundlich, betont aber auch die individuelle Strategie der Versicherer.
Lebensversicherung führt Beschwerde-Statistik an
Der Versicherungsombudsmann e. V. hat seinen Tätigkeitsbericht zur Streitbeilegung vorgelegt. Insgesamt 21.548 Beschwerden wurden im Jahr 2024 bearbeitet. Dabei fällt auf: Beschwerden über Versicherungsvermittler sind mit 334 Fällen gering und zeigen kaum Veränderungen zu den Vorjahren.
Maul- und Klauenseuche in Deutschland: Was Versicherungen wirklich abdecken
Maul- und Klauenseuche nach Jahrzehnten erneut in Deutschland: Der Ausbruch in Brandenburg zeigt, wie schnell Tierseuchen enorme wirtschaftliche Risiken für Landwirte mit sich bringen. Versicherungen helfen bei direkten Schäden, lassen Landwirte bei Einkommensverlusten durch Exportverbote jedoch oft allein.