Das Interesse an Aktien ist vor allem bei den unter 25-Jährigen in Deutschland deutlich gestiegen. Die Anzahl derer, die Aktien als Anlagen nutzen, ist von 26 Prozent im Vorjahr auf 39 Prozent in diesem Jahr gestiegen.
Dies geht aus der Studie „Aktienkultur in Deutschland“ im Auftrag der „Aktion pro Aktie“, einer gemeinsamen Initiative von comdirect, Consorsbank und ING Deutschland, hervor. In keiner anderen Altersklasse hat die Zahl der Aktionäre so sprunghaft zugenommen.
Derzeit besitzen knapp vier von zehn Deutschen unter 25 Jahren Aktien, nur noch die 45- bis 54-Jährigen können da zahlenmäßig mithalten. In allen anderen Altersklassen ist der Anteil niedriger. Besonders in der Generation 65 Plus sind die Befragten von Wertpapieren weniger angetan – lediglich ein Viertel von ihnen ist derzeit im Besitz von Aktien.
Im Vorjahr haben vor allem die unter 35-Jährigen über mögliche Aktieninvestitionen nachgedacht. Von ihnen hat dann auch knapp ein Viertel erstmalig beziehungsweise mehr als bisher in Wertpapiere investiert. Im Vergleich zum Bundesdurchschnitt sind dies zehn Prozentpunkte mehr.
Aber auch in den anderen Altersklassen nimmt die Zahl der Aktienbesitzer zu. So sind gerade mal die über 65-Jährigen zurückhaltender. Hier ist die Zahl gegenüber dem Vorjahr nur um einen Prozentpunkt auf 25 Prozent gestiegen. Im Vergleich zur Befragung im Jahr 2018 sind Aktieninvestments sogar seltener geworden: Vor zwei Jahren hatten noch fast ein Drittel der über 65-Jährigen Aktien.
Wie lassen sich Jüngere für Aktienkauf begeistern?
Vor allem ist die Möglichkeit, geringe Summen unter 100 Euro zu investieren, ein großer Anreiz für die unter 45-Jährigen. In allen drei Altersklassen (18-24, 25-34 und 35-44) gibt dies jeweils ein Drittel derjenigen an, die derzeit keine Wertpapiere besitzen.
Günstige Gebühren beim Aktienkauf verlocken von den bis 35-Jährigen etwa ein Drittel. Auch die Möglichkeit der Absicherung durch die eigene Bank gegen einen möglichen Wertverlust würde insbesondere die bis 35-Jährigen zu einem Aktienkauf motivieren. Etwa ein Drittel von ihnen gibt dies an, im Bundesschnitt sind es hingegen nur 19 Prozent.
Nachhaltigkeit wiederum ist im Vergleich zum Bundesschnitt vor allem für die unter 25-Jährigen ein Thema: 21 Prozent von ihnen würden in ein Unternehmen investieren, das sich für Umweltschutz engagiert oder ethisch unbedenklich wirtschaftet. Im Bundeschnitt sind es hingegen nur neun Prozent.
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