Im Zuge der Corona-Pandemie erhalten digitale Lösungen in Deutschland Rückenwind: So finden 50 Prozent digitale Anwendungen und Apps zur Bekämpfung von Krankheiten wie Corona grundsätzlich gut.
Knapp die Hälfte würden sogar freiwillig den Zugriff auf ihre Daten erlauben und einen anonymisierten Beleg zur Verfügung stellen, wenn Sie positiv auf Corona getestet würden. Dies geht aus einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov im Auftrag von Canada Life hervor.
Zudem sehen 46 Prozent der Befragten das Gesundheitssystem künftig besser für Krisen wie Corona gewappnet. Genauso viele denken aber, dass dafür die Digitalisierung stärker vorangetrieben werden muss. Noch mehr Zustimmung als Deutschland zeigen Irland (64 Prozent) und Kanada (49 Prozent). In den USA setzen nur 36 Prozent der Bevölkerung auf forcierte Digitalisierung, um mit Pandemien besser fertig zu werden.
Wer zieht die richtigen Lehren aus Corona?
Ob alle Beteiligten – Staat, Wirtschaft und Gesellschaft – die richtigen Lehren zur künftigen Bewältigung von Krisen ziehen, sehen die Befragten weltweit völlig unterschiedlich.
So sehen in Irland fast drei Viertel (72 Prozent) ihr Land auf dem richtigen Weg, in Kanada mit 55 Prozent deutlich über die Hälfte, aber in Deutschland, das ebenfalls vorsichtig agiert, hat sich nur knapp über ein Drittel (37 Prozent) zustimmend geäußert. Hier sind im Verhältnis zu den anderen befragten Ländern viele Menschen unentschlossen.
In den USA hebt nur ein Drittel der Menschen den Daumen – nur dort gibt es mehr Nein- als Ja-Stimmen.
Digitalisierung als Chance
Die Zahl der Menschen in Deutschland, die die Digitalisierung als Chance oder gar große Chance sehen, ist um knapp ein Siebtel auf 41 Prozent gewachsen. Dies zeigt der Vergleich mit der ersten Welle der Umfrage von Canada Life, die bereits 2019 die Verbraucher-Vorstellungen zum Leben in der digitalen Gesellschaft von morgen untersucht hat.
Auch befürworten im Vergleich zum Vorjahr mehr Bundesbürger eine persönliche digitale Gesundheitsakte, die per Smartphone die individuellen Gesundheitsdaten verwalten kann. So finden das nun 27 Prozent gut und praktisch (2019 waren es 23 Prozent). Doch 37 Prozent der Befürworter bleiben trotz der Pandemie skeptisch, was die Weitergabe ihrer Daten betrifft. Vor einem Jahr hatte ein kleinerer Teil der Bevölkerung eine Daten-Weitergabe aus der Gesundheitsakte abgelehnt: 2019 waren es 32 Prozent.
Markus Drews, CEO des Lebensversicherers Canada Life, dazu:
„Unsere Befragung zeigt deutlich, dass die Menschen die Digitalisierung nicht nur begrüßen – sie erwarten sogar eine Forcierung, um das Gesundheitswesen noch besser für Pandemien zu wappnen. Den achtsamen Umgang mit Daten sehe ich als Schlüssel zum Erfolg. Hier sind Staat, aber auch Unternehmen wie Versicherer gefordert.“
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