Seit drei Monaten hält die Coronapandemie die Welt im Schwitzkasten. Niedrige Reproduktionszahlen geben Hoffnung – Restriktionen werden langsam zurückgefahren. Doch wie sieht die Welt nach der Pandemie aus?
Oder konkreter: Wie stark werden die Auswirkungen auf die Immobilienwelt in Deutschland wohl ausfallen? Welche Segmente werden besonders leiden, welche kommen gut durch die Krise? Dazu hat die Value AG – Full-Service-Anbieter für die finanzwirtschaftliche Immobilienbewertung – Ende Mai eine bundesweite Kundenumfrage durchgeführt.
Mehr als 100 Experten für Immobilienfinanzierung und -bewertung haben an der Umfrage „Value ImmoInstinkt – The Days after Corona“ teilgenommen und ihre Einschätzungen zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf die deutschen Immobilienmärkte abgegeben. Über alle abgefragten Assetklassen hinweg gehen zwar rund ein Drittel der Befragten von nur geringen Auswirkungen aus. Mehr als jeder Vierte erwartet jedoch starke oder sehr starke Auswirkungen. 41 Prozent sehen den Markt zukünftig mittelmäßig beeinflusst.
Besonders betroffen sind nach Ansicht der Experten die Segmente Einzelhandel und Beherbergung, gefolgt von Büroimmobilien. Mehr als 70 Prozent der Befragten gehen hier zukünftig von Preisanpassungen aus.
Im Beherbungs- und Einzelhandelssektor erwarten mehr als 60 Prozent der Experten Preisanpassungen von mehr als minus 3 Prozent. Über 30 Prozent sogar von mehr als minus 8 Prozent. Auch im Büromarkt wird von fast 60 Prozent der Experten mit Preiskorrekturen von mehr als minus 3 Prozent gerechnet. Hier wird – noch deutlicher als sonst – besonders in den B und C-Lagen mit stärkeren Korrekturen gerechnet.
Die Segmente Wohnen, Logistik und Pflegeimmobilien kommen nach Ansicht der Experten vergleichsweise gut durch die Krise. Für die Pflegeimmobilienmärkte sehen 68 Prozent der Befragten keine Auswirkungen durch Corona. Auch im Wohnimmobilienmarkt erwarten rund 50 Prozent keine negativen Effekte, wobei auch hier das Bild je nach Lagekategorie teils heterogen ist. Für Logistikimmobilien prognostiziert mehr als jeder Vierte sogar positive Preiseffekte.
Jens Honigmann, Vorstand der Value AG, dazu:
„Während der eh schon angeschlagene Einzelhandel weiter unter Druck gerät, spricht einiges dafür, dass Logistikimmobilien zum Teil sogar von der Corona-Krise profitieren werden. So hat sie den Boom des Online-Handels weiter befeuert und zum Umdenken bei den globalen und damit langsamen Lieferketten geführt. Ob letzteres allerdings nachhaltig sein wird, bleibt abzuwarten.“
Eine weitergehende Auswertung der Umfrage inklusive detaillierten Einschätzungen von jeweiligen Immobiliensegments-Experten der Value AG steht Ihnen hier kostenlos zur Verfügung.
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