Renten: Die Mischung macht‘s

Teller-Besteck-Geldscheine-126531953-FO-weyoTeller-Besteck-Geldscheine-126531953-FO-weyoweyo – fotolia.com

Den Niedrigzinsen zum Trotz lässt sich mit Renten eine Rendite erzielen. Carsten Gerlinger, Vice President Moventum AM, ist der Meinung, dass eine Mischung aus Staatsanleihen und High Yields auch 2020 für gute Ergebnisse in Portfolios sorgen sollte:

„Die Weltwirtschaft wird 2020 ein Wachstum verzeichnen, mit einem weiteren deutlichen Rückgang der Renditen ist vorerst nicht zu rechnen. Das betrifft vor allem Staatsanleihen, deren Anteil im Portfolio durchaus reduziert werden könnte.“

Renditeträchtigeren Ersatz finden die Anleger vor allem bei Unternehmensanleihen und High Yields. Laut Carsten Gerlinger wird letztlich die Mischung aus Staatsanleihen und High Yields für eine gute Performance sorgen. Dabei haben die Renditen der US-Staatsanleihen zuletzt wieder etwas angezogen. Zum einen ist diese Entwicklung als technische Reaktion auf den vorangegangenen Renditerutsch zu interpretieren.

„Zum anderen reagieren die Renditen sowohl auf Entspannungssignale als auch auf verbale Verschärfungen im Handelskrieg zwischen den USA und China. Zuletzt war eher Entspannung angesagt. Die Fed wird zunächst schauen, wie die 2019 vollzogenen Zinsschritte wirken. Je nach konjunktureller Entwicklung wird sie dann weitere Zinsschritte vollziehen.“

Je näher jedoch die US-Wahl rückt, umso weniger will sich die Notenbank dem Vorwurf aussetzen lassen, Wahlkampfhilfe für Trump zu leisten. Zunächst ist aber noch eine weitere Zinssenkung im ersten Quartal denkbar. Eine mögliche schwächere Entwicklung der US-Konjunktur wird früher oder später die US-Notenbank auf den Plan rufen. Carsten Gerlinger geht davon aus, dass ein stärkeres Absinken der Renditen am kurzen Ende dann zu einer etwas steileren Zinsstrukturkurve führen dürfte.

Aussichten in Europa

Die Renditen der Bundesanleihen sind zuletzt mit den Renditen amerikanischer Staatsanleihen im Gleichschritt leicht nach oben gelaufen. Laut Carsten Gerlinger liegen im Euroland die Renditen der Anleihen der Kernstaaten im negativen Bereich und bieten mit ihrer Safe-Haven-Funktion bestenfalls noch Absicherung gegen Stresssituationen. Die Renditen der Peripheriestaaten rentieren noch etwas höher. Sie profitierten von einem vermeintlich stabileren politischen Umfeld in diesen Staaten.

Bei den High Yields erscheint das Zinsniveau attraktiver gegenüber Staatsanleihen mit vergleichbarer Laufzeit.

„Die Marktliquidität der Unternehmensanleihen ist aber wegen der vorangegangenen Käufe der Zentralbank dünn und wird aufgrund der anstehenden Käufe noch überschaubarer.“

Hierdurch könnten sich die Spreads gegenüber Staatsanleihen noch weiter einengen. Bei einer schwächeren Konjunktur könnte es dann aber zu deutlichen Bonitätseinbußen bei den Emittenten kommen. Trotzdem sei eine Beimischung sinnvoll.

LESEN SIE AUCH

Information of business from network. Business growth. BusinesspInformation of business from network. Business growth. Businessptadamichi – stock.adobe.com
Finanzen

Multi Asset-Strategie sorgt 2024 für positive Erträge

Die Auswirkungen geldpolitischer Straffungen und geopolitischer Risiken schaffen ein komplexes und unsicheres Umfeld für die Kapitalmärkte in 2024. Daraus können potenziell makroökonomische Schocks resultieren. Aktives Management über alle Anlageklassen hinweg wird zum Schlüssel für Erfolg.

Global business and economy conceptGlobal business and economy concept
Finanzen

Globaler Rentenmarkt 2024: Attraktive Erträge in Sicht

Mit Blick auf das Jahr 2024 sind die Ausgangsrenditen sehr attraktiv und in den meisten Fällen sogar höher als zu Jahresanfang. Es kann davon ausgegangen werden, dass aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung Leitzinsen gesenkt werden, was sich positive auf Staatsanleihen auswirken wird.

Globus-Zahlen-328760011-AS-denisismagilovGlobus-Zahlen-328760011-AS-denisismagilovdenisismagilov – stock.adobe.com
Finanzen

Performance Ranking 2022: Die wichtigsten Fonds-Peergroups im Vergleich

Fast alle Anlageklassen beendeten 2022 tief im Minus. Den Kursrückgängen konnten sich nur wenige Nischenmärkte entziehen. Positiv abheben konnten sich lediglich Fonds mit einem hohen Anteil an Positionen auf US-Dollar-Basis, hoher Liquidität oder signifikanten direkten und indirekten Investments in Rohstoffe und Energie.

Muenzen-Kurs-495646830-AS-gopixaMuenzen-Kurs-495646830-AS-gopixagopixa – stock.adobe.com
Finanzen

Bankanleihen: Ist jetzt die Zeit für das Comeback?

Momentan werden Bankanleihen trotz guter Fundamentaldaten der Branche und einem Umfeld, das auf steigende Renditen hoffen lässt, mit Abschlägen und Neuemissionsprämien gehandelt. Jetzt könnte also möglicherweise für Anleger der geeignete Zeitpunkt zum Einstieg sein.

Pfeile-536948875-AS-Pixels-HunterPfeile-536948875-AS-Pixels-HunterPixels Hunter – stock.adobe.com
Finanzen

Wie lange werden die Zinsen noch steigen?

Eine der am Kapitalmarkt derzeit meistdiskutierten Fragen ist, ob der Höhepunkt des Zinsanstiegszyklus erreicht ist. Dies könnte für Erleichterung an den Anleihe-, Aktien- und Immobilienmärkten sorgen. Ein Zurückfallen auf unter 2 Prozent ist derzeit allerdings nicht zu erwarten.

Depressed investor analyzing crisis stock market with graph on sDepressed investor analyzing crisis stock market with graph on sleszekglasner – stock.adobe.com
Finanzen

Aktienfonds haben deutlich an Mittel verloren

Gedrückte Anlegerstimmung im Juli: Alle wichtigen Anlageklassen, mit Ausnahme von Geldmarktfonds, verzeichneten Nettomittelabflüsse. Aktien und Rohstoffe waren am stärksten betroffen. Nur ETFs auf festverzinsliche Wertpapiere verzeichneten geringe Zuflüsse.