Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat sich wegen der zu erwartenden Kostensteigerungen für eine Grundsatzdebatte über die Finanzierung der Pflege ausgesprochen.
Eugen Brysch, Vorstand der Deutschen Stiftung Patientenschutz, erklärt hierzu:
„Grundsatzdebatten in der Pflege hatten wir seit Jahrzehnten mehr als genug. Deshalb fehlt es nicht an Erkenntnis sondern an Kraft zur Umsetzung. Genau hier ist der Bundesgesundheitsminister gefordert. Spahn hat es in der Hand die Finanzierung in der Pflege zukunftssicher zu machen. Denn bisher stemmen allein die Beitragszahler die Ausgaben. Das muss ein Ende haben. Es gilt, wie in der Krankenversicherung auch die Pflegeversicherung zusätzlich durch Steuermittel zu finanzieren. Auch ist die Teilzahlung der Pflegeversicherung abzuschaffen. Die Menschen brauchen die Sicherheit, dass die Pflegekosten solidarisch getragen werden. Das schafft Generationsgerechtigkeit sic . Denn auch die junge Generation hat zu wissen, auf was sie sich im Alter verlassen kann. Ebenso muss Qualität zum Maßstab werden. Gutes Geld für schlechte Pflege muss ein Ende haben.“
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