Digitale Gesundheitsanwendungen werden zunehmend zum Qualitätsmerkmal privater Krankenversicherer. Das zeigt das aktuelle PKV-Rating 2025 von Franke und Bornberg. Erstmals fließen dabei auch digitale Gesundheitsleistungen in die Bewertung ein – von Telemedizin über Online-Coachings bis zu Apps für Prävention und Rehabilitation.
Mehr Prävention, weniger Kostensteigerung
Digitale Programme könnten nach Einschätzung der Analysten künftig einen wichtigen Beitrag leisten, um das Kostenwachstum im Gesundheitssystem zu bremsen. Richtig eingesetzt, helfen sie, Therapien effizienter zu gestalten und Versicherte in die Lage zu versetzen, präventiv gegenzusteuern. „Digitale Services sind niederschwellig, jederzeit verfügbar und vergleichsweise günstig“, erläutert Christian Monke, Leiter Ratings Gesundheit und Private Risiken bei Franke und Bornberg.
Hybride Versorgung als Zukunftsmodell
Ob Bewegungsprogramme, Stressbewältigung oder Nachsorge nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen – digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) ergänzen das klassische Case- und Disease-Management vieler Versicherer. Monke sieht darin mehr als ein technisches Add-on: „Einige Krankenversicherer bauen bereits eigene Gesundheitsplattformen mit Telemedizin, elektronischer Patientenakte und individuellen Coaching-Programmen auf. Die Zukunft der medizinischen Versorgung ist hybrid.“
Im medizinischen Alltag liegen Diagnose und Behandlung meist bei einem einzigen Leistungserbringer. Digitale Tools schaffen hier zusätzliche Kontroll- und Beratungsoptionen – etwa durch Zweitmeinungs-Diagnosen oder digitale Therapiebegleitung. Sie ermöglichen schnelleren Zugriff auf Spezialwissen und können so helfen, Fehlbehandlungen zu vermeiden.
PKV-Rating erweitert Bewertungsmaßstab
Neben den digitalen Komponenten hat Franke und Bornberg das PKV-Rating 2025 um Stabilitätsindikatoren aus den map-reports Krankenversicherung und dem Bilanzrating Private Krankenversicherung ergänzt. Damit rückt stärker in den Fokus, wie tragfähig Geschäftsmodelle und Finanzreserven der Anbieter sind. „Kein Tarif schneidet schlechter als befriedigend ab“, bilanziert Monke. „Aber entscheidend bleibt, wie nachhaltig Versicherer wirtschaften und ob sie auch in Zukunft stabile Leistungen bieten können.“
Digitale Gesundheitslösungen gelten als Katalysator für Prävention und Kosteneffizienz in der privaten Krankenversicherung. Sie stärken die Versorgungsqualität und können dazu beitragen, Beitragssteigerungen zu dämpfen – vorausgesetzt, sie sind sinnvoll integriert und datenschutzkonform umgesetzt. Franke und Bornberg sieht darin einen zentralen Baustein für die Zukunftsfähigkeit der PKV.
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