Rekordzahlen zum Jahresauftakt – doch ein Detail im Quartalsbericht könnte stutzig machen. Was hinter der Sonderbelastung steckt und wie die Allianz trotzdem ihren Ausblick bestätigt.
Die Allianz SE hat im ersten Quartal 2025 ein operatives Rekordergebnis von 4,2 Milliarden Euro erzielt – ein Plus von sechs Komma drei Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das gesamte Geschäftsvolumen stieg um elf Komma sieben Prozent auf 54,0 Milliarden Euro. Alle Geschäftsbereiche trugen zum Wachstum bei, wobei insbesondere die Lebens- und Krankenversicherung sowie das Privatkundengeschäft in der Schaden- und Unfallversicherung hervorzuheben sind.
Schaden- und Unfallversicherung: Starkes Wachstum und verbesserte Effizienz
Das Geschäftsvolumen im Segment Schaden- und Unfallversicherung wuchs auf 27,0 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis stieg um fünf Prozent auf 2,2 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote verbesserte sich leicht auf 91,8 Prozent, was auf erfolgreiches Underwriting und Produktivitätssteigerungen zurückzuführen ist.
Lebens- und Krankenversicherung: Exzellentes Neugeschäft
Der Barwert der Neugeschäftsbeiträge (PVNBP) stieg um sechzehn Komma acht Prozent auf 26,1 Milliarden Euro. 91 Prozent der Neugeschäftsprämien wurden in bevorzugten Geschäftszweigen erzielt. Das operative Ergebnis lag bei 1,4 Milliarden Euro, was 26 Prozent des Mittelwerts des Gesamtjahresausblicks entspricht.
Asset Management: Solides Wachstum
Die operativen Erträge im Asset Management stiegen auf 2,1 Milliarden Euro, getrieben durch höhere Erträge aus dem verwalteten Vermögen, das um zehn Prozent zunahm.
Sonderbelastung: Steuerrückstellung drückt Ergebnis
Der bereinigte Quartalsüberschuss der Anteilseigner blieb mit 2,6 Milliarden Euro stabil. Eine einmalige Steuerrückstellung im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Verkauf der Beteiligung an indischen Joint Ventures beeinflusste das Ergebnis. Ohne diese Rückstellung stieg der bereinigte Quartalsüberschuss um fünf Prozent.
Ausblick 2025 bestätigt
Die Allianz bestätigt ihren Ausblick für das Gesamtjahr 2025 mit einem erwarteten operativen Ergebnis von 16,0 Milliarden Euro, plus oder minus eine Milliarde Euro. Die Solvency-II-Kapitalisierungsquote blieb mit 208 Prozent stabil.
„Die Ergebnisse der Allianz im ersten Quartal und unsere unveränderten Finanzziele unterstreichen unsere finanzielle Stärke und unser resilientes Geschäftsmodell“, sagte CEO Oliver Bäte.
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