Wechsel an der Spitze der Deutschen Aktuarvereinigung e.V. (DAV): Im Rahmen der Jahrestagung in Bonn wurde Susanna Adelhardt zur neuen Vorsitzenden des Berufsverbands der Aktuarinnen und Aktuare gewählt. Die erfahrene Statistikerin und Vorstandsvorsitzende der HEUBECK AG tritt die Nachfolge von Dr. Maximilian Happacher an, der dem engeren Vorstand weiterhin angehört. Neuer stellvertretender Vorsitzender ist Dr. Jürgen Bierbaum.
Adelhardt betonte in ihrer Antrittsrede die Bedeutung einer starken inhaltlichen und kommunikativen Basis: „Ich freue mich darauf, auf dem bereits Erreichten aufzubauen – insbesondere was die institutionelle Sichtbarkeit und die Weiterentwicklung des Leitbildes betrifft.“ Die DAV zählt aktuell rund 6.700 Mitglieder, Tendenz steigend.
Schwerpunkte: Nachwuchs fördern, Ehrenamt stärken, international vernetzen
Für ihre Amtszeit hat sich Adelhardt drei zentrale Ziele gesetzt: die Stärkung des ehrenamtlichen Engagements, eine intensivere internationale Zusammenarbeit sowie die gezielte Nachwuchsförderung. Die DAV habe kein Nachwuchsproblem, so Adelhardt – dennoch sei es wichtig, frühzeitig Begeisterung für das Berufsbild zu wecken und junge Aktuarinnen und Aktuare stärker einzubinden. Formate für den fachlichen wie persönlichen Austausch will sie weiterentwickeln.
Globale Herausforderungen im Blick
Auch internationale Entwicklungen will Adelhardt aktiv mitgestalten. Die DAV bringe sich über die AAE (Actuarial Association of Europe) und IAA (International Actuarial Association) in zentrale regulatorische und aufsichtsrechtliche Prozesse ein. Themen wie Solvency II, IFRS 17, IORP II, der AI Act oder „Value for Money“ seien für den Berufsstand von wachsender Bedeutung.
Erstmals eine Frau an der Spitze der DAV
Adelhardt ist die erste Frau an der Spitze der DAV. Die Geschlechterfrage allein sei jedoch nicht entscheidend. Vielmehr komme es auf unterschiedliche Sichtweisen und Fachkompetenz an. Dass sie als „role model“ für mehr weibliches Engagement im Ehrenamt wahrgenommen werde, nehme sie gerne an.
Verdienstvoller Abschied
Mit dem Führungswechsel scheidet Dr. Herbert Schneidemann turnusgemäß aus dem engeren Vorstand aus. Adelhardt würdigte seinen langjährigen Einsatz – insbesondere auch während der Corona-Pandemie – für die DAV.
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„Das, was wir sehen, reicht bei weitem nicht.“ – Rentenreform bleibt Mammutaufgabe
Mit dem heutigen Beginn der Kanzlerschaft von Friedrich Merz rückt auch die Altersvorsorge wieder stärker in den Fokus der politischen Debatte. Bereits Ende April hatte Susanna Adelhardt, frisch gewählte Vorsitzende der Deutschen Aktuarvereinigung (DAV), klare Worte zur Rentenpolitik der neuen Regierung gefunden: Die im Koalitionsvertrag skizzierten Reformansätze reichten nicht aus, um die Alterssicherung nachhaltig zu stabilisieren.
„Eine Elementarschadenpflicht würde sehr wahrscheinlich nicht zu niedrigeren Prämien führen“
Zur Elementarschadenpflicht-Versicherung werden sich in Kürze erneut Vertreter der Bundesländer austauschen. Für die Aktuarinnen und Aktuare ist die Frage nach der Pflicht nicht vorrangig. Vielmehr ist zu entscheiden, ob solche Schäden zukünftig noch versicherbar bleiben.
Rentenreform darf höhere Lebenserwartung nicht ignorieren
Die Deutsche Aktuarvereinigung unterstützt den aktuellen Vorschlag des Sachverständigenrates, den Renteneintritt an die steigende Lebenserwartung zu koppeln. Die Aktuare erkennen zudem auch großen Reform-Bedarf in den kapitalgedeckten Säulen 2 und 3 der Altersicherung.
Aktuare kritisieren Vorschläge der Fokusgruppe
Die Vorschläge konterkarieren zum Teil das Ziel privater Altersvorsorge und fördern Altersarmut. Insbesondere die Idee, die Rente mit zeitlich befristeten Auszahlungsplänen gleichzustellenden, würde den zentralen Kerngedanken von Altersvorsorge aufzugeben.
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