Renate Wagner: Prima inter Pares 2024 – Wie die Allianz-Vorständin Vielfalt zur Führungsstrategie macht
Jedes Jahr zeichnen das manager magazin und die Boston Consulting Group (BCG) die 100 einflussreichsten Frauen der deutschen Wirtschaft aus. In diesem Jahr steht Renate Wagner an der Spitze. Die Allianz-Vorständin für Asien, Personal und M&A wird als „Prima inter Pares“ 2024 gewürdigt – als herausragende Vertreterin einer neuen Führungsgeneration, die ökonomische Exzellenz mit gesellschaftlichem Anspruch verbindet. Im Podcast „Das Thema” analysieren Simone Salden und Eva Buchhorn Wagners Rolle, Haltung und Wirkungskraft im Konzern und darüber hinaus.
Führung mit Haltung
Die Allianz zählt zu den Großkonzernen, die Diversity nicht als PR-Instrument, sondern als strategische Führungsaufgabe begreifen. Der Erfolg dieser Linie ist eng mit Renate Wagner verknüpft. Sie steht für eine Führung, die konsequent auf Vielfalt setzt – nicht nur in Bezug auf Geschlecht, Herkunft oder Lebenslauf, sondern im Denken, Entscheiden und Handeln. Die Entwicklung einer inklusiven Unternehmenskultur sieht sie als kontinuierliche Aufgabe, die strukturelle Veränderung und persönliche Überzeugung gleichermaßen verlangt.
Biografische Prägung als Ressource
Wagners Verständnis von Vielfalt ist biografisch fundiert. Geboren in Rumänien, entstammt sie einer Familie, in der seit Generationen Mathematiker und Theologen das intellektuelle Umfeld prägten. Früh entdeckte sie ihre Affinität zur Mathematik, die sie – unbeeinflusst von Rollenerwartungen – konsequent verfolgte. Die Frage, ob das „für ein Mädchen“ passend sei, stellte sich für sie nie. Ihre analytische Stärke führte sie über ein Mathematikstudium und ein MBA-Programm in die Finanz- und Versicherungsbranche – eine Welt, die sie heute mitgestaltet.
Gleichzeitig wuchs sie in einem Haushalt auf, in dem menschliche Nähe und gesellschaftliche Verantwortung zum Alltag gehörten. Der Vater war Pfarrer, die Mutter Lehrerin – ein familiäres Umfeld, das Empathie, Kommunikation und Wertebewusstsein förderte. Die Versicherungswirtschaft, insbesondere die Risikoversicherung, bot ihr schließlich ein Wirkungsfeld, in dem sich rationales Denken und soziale Verantwortung produktiv verbinden ließen.
Globale Verantwortung – strategisch umgesetzt
Als Vorständin für Asien, Personal und M&A verantwortet Wagner zentrale Wachstumsfelder des Konzerns. Besonders der Ausbau des Asiengeschäfts – ein Markt mit hohem strategischen Gewicht – trägt ihre Handschrift. Gegen interne Widerstände und unter volatilen Marktbedingungen gelang es ihr, die Position der Allianz in der Region signifikant zu stärken. Ihr Führungsstil gilt als diszipliniert, lösungsorientiert und zugleich nah an den Mitarbeitenden – ein Ansatz, der zunehmend als Vorbild für moderne Konzernführung gilt.
Aussichtsreiche Kandidatin für die CEO-Nachfolge
Innerhalb der Allianz gilt Wagner als eine von drei potenziellen Nachfolgerinnen für CEO Oliver Bäte, dessen Amtszeit 2028 endet. Ihre Kombination aus strategischem Weitblick, operativer Erfahrung und glaubwürdiger Werteorientierung macht sie zu einer ernstzunehmenden Kandidatin – und zu einer Vertreterin eines Führungsmodells, das ökonomische Effizienz mit gesellschaftlicher Wirkung verbindet.
Der Podcast als Einblick in Haltung und Strategie
Die Podcast-Episode von „Das Thema” bietet fundierte Einblicke in Renate Wagners Führungsverständnis, ihre persönlichen Prägungen und ihre Rolle bei der Transformation der Allianz. Autorin Eva Buchhorn und Simone Salden, stellvertretende Chefredakteurin des manager magazins, ordnen ihre Laufbahn und ihren Einfluss faktenreich und pointiert ein. Der Podcast ist auf allen gängigen Plattformen verfügbar.
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