Die aktuelle Marktlage bleibt volatil: Die jüngsten Börsenturbulenzen verunsichern nicht nur Investoren, sondern dämpfen auch die Dynamik geplanter Fusionen und Übernahmen (M&A). Insbesondere der anhaltende Handelsstreit und mögliche Strafzölle belasten das Investitionsklima.
„Im Gespräch mit Mandanten spüren wir weiterhin eine starke Zurückhaltung“, erklärt Dr. Markus Käpplinger, Partner der globalen Kanzlei Goodwin in Frankfurt. „Neben der Unsicherheit über das Ob und Wie der hoffentlich baldigen Beendigung des Ukrainekrieges belastet vor allem die Diskussion um Strafzölle das Investitionsklima – und das ist nicht nur Gift für die weitere wirtschaftliche Entwicklung, sondern auch Gift für geplante Fusionen und Übernahmen.“
Ein zentraler Unsicherheitsfaktor bleibt die Zinspolitik: Sollten Handelskonflikte die Inflation weiter antreiben, könnten Notenbanken erneut die Zinsen anheben. „Steigende Finanzierungskosten müssen Erwerber jedoch bei ihren Kaufpreisangeboten mindernd berücksichtigen – das führt dazu, dass die Preisvorstellungen der Verkäufer möglicherweise verfehlt werden und damit kein Deal zustande kommt“, so Käpplinger weiter.
Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gibt es weiterhin M&A-Aktivitäten, insbesondere in strategisch relevanten Branchen. „Unternehmen, die strategische Transaktionen mit klarem Mehrwert planen, werden auch in diesem Umfeld erfolgreich sein“, betont Käpplinger. Besonders in den Sektoren Technologie, erneuerbare Energien und Healthcare sieht er weiterhin Potenzial für Fusionen und Übernahmen.
Sein Rat an Unternehmen: Sorgfältige Planung und Anpassungsfähigkeit sind essenziell. „Wir raten unseren Mandanten, in diesen unsicheren Zeiten nicht die Nerven zu verlieren, sondern eine mögliche Transaktion besonders sorgfältig zu planen – insbesondere im Hinblick auf den strategischen Fit und mögliche makroökonomische Worst-Case-Szenarien“, so Käpplinger.
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