Indexpolicen 2024 mit deutlicher Renditeerholung – Beratungshäufigkeit dennoch rückläufig
Indexgebundene Rentenversicherungen bieten wieder Renditechancen. Nach schwachen Jahren profitierten viele Kunden 2024 von hohen Gutschriften. Dennoch zeigt eine aktuelle IVFP-Umfrage, dass Vermittler seltener zu Indexpolicen beraten.
Indexgebundene Rentenversicherungen (Indexpolicen) haben sich fest am deutschen Markt etabliert, doch ihre Beratungshäufigkeit nimmt ab. Laut der aktuellen IVFP Produkttrends Umfrage 2025 ist der Anteil der Vermittler, die regelmäßig zu Indexpolicen beraten, um mehr als zehn Prozentpunkte gesunken. Inzwischen bespricht nur noch knapp jeder zweite Vermittler diese Produkte aktiv mit seinen Kunden.
„Der Hauptgrund dafür dürfte in der Niedrigzinsphase und der daraus resultierenden geringen Überschussbeteiligung zu suchen sein“, erklärt Prof. Michael Hauer, Geschäftsführer des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP). In den vergangenen Jahren sorgten niedrige Zinsen für geringe Renditegutschriften, wodurch das Interesse an diesen Produkten nachließ.
Renditen erholen sich – durchschnittlich knapp drei Prozent
Nach mageren Jahren verzeichneten viele Kunden im Indexjahr 2024 jedoch wieder Renditegutschriften. „Nach Jahren mit überwiegend mageren Renditegutschriften konnten die meisten Inhaber solcher Versicherungen im Indexjahr 2024 eine attraktive Renditegutschrift verzeichnen“, so Hauer.
Die maßgebliche Durchschnittsrendite betrug im Jahr 2024 knapp drei Prozent, wobei in der Spitze sogar mehr als zehn Prozent erzielt wurden. Besonders gut schnitten Modelle mit einer jährlichen Beteiligungsquote ab, während Policen mit einer Obergrenze (Cap) erneut das Nachsehen hatten.
Indexrenditen 2024 im Überblick
Die tatsächlichen Renditegutschriften der Indexpolicen schwankten je nach Anbieter und Indexmodell:
Mehr Überschüsse und bessere Renditechancen
Positiv für Anleger: Die Entwicklung dürfte sich 2025 fortsetzen. Zum dritten Mal in Folge konnten Versicherer die Überschussbeteiligung erhöhen, was zu besseren Konditionen für Indexbeteiligungen führt. „Mittelfristig können Indexpolicenbesitzer von den gestiegenen Marktzinsen profitieren“, prognostiziert Hauer.
Aktuell bieten 16 Lebensversicherer eine indexgebundene Rentenversicherung an. Während sich an der Anzahl der Anbieter im Vergleich zum Vorjahr nichts verändert hat, zeigt sich ein Trend zur Nachhaltigkeit: Sieben Versicherer haben inzwischen grüne Indizes im Angebot. Hauer gibt jedoch zu bedenken: „Da bei Indexpolicen das Geld ausschließlich im Sicherungsvermögen angelegt wird, kommt es eher darauf an, wie nachhaltig das Sicherungsvermögen des entsprechenden Versicherers investiert.“
Weiterführendes Material zu Indexpolicen hat das IVFP auf seinem Blog zusammengestellt.
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IVFP analysiert Renditen von Indexpolicen
Trotz dem eigentlich sehr guten Börsenjahr 2023 gab es nur für etwa 40 Prozent aller Inhaber*innen von Indexpolicen eine Renditegutschrift. Erfreulich für Kunden: der Trend zu mehr Überschüssen und somit besseren Ertragschancen hat sich auch im Jahr 2024 fortgesetzt.
IVFP: Analyse der Erhöhungsoption bei der Indexbeteiligung von Indexpolicen
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