Die BAHN-BKK fordert anlässlich des ersten gemeinsamen GKV-Tages eine stabile, solidarische und nachhaltige Finanzreform der gesetzlichen Krankenversicherung. Nur so kann die Gesundheitsversorgung für die rund 73 Millionen gesetzlich Versicherten auch in Zukunft sichergestellt werden, ohne die Beitragszahlenden immer wieder aufs Neue zur Kasse zu bitten.
Die Strukturreformen, die die Bundesregierung im Koalitionsvertrag versprochenen hat, lassen bisher auf sich warten. Der Gesetzgeber ist daher dringend aufgefordert, noch in dieser Legislaturperiode die Kranken- und Pflegeversicherung auf eine solide finanzielle Basis zu stellen – auch, um einen weiteren Anstieg der Gesamtsozialversicherungsbeiträge zu verhindern.
Preisspirale stoppen, Mittel zielgerichteter einsetzen
In den vergangenen Jahren hat die Politik mehrfach in die Kassenvermögen eingegriffen und Kosten auf die GKV verlagert. Als Resultat hat sich die Finanzsituation in der Gesetzlichen Krankenversicherung insgesamt verschlechtert und die aktuelle Schieflage begünstigt.
Der Vorstandsvorsitzende der BAHN-BKK, Hans-Jörg Gittler, sieht diese Eingriffe sehr kritisch: "Ohne den erzwungenen Vermögensabbau wäre 2023 ein positives Ergebnis möglich gewesen und viele Kassen - auch die BAHN-BKK - hätten ihren Zusatzbeitrag nicht zu Lasten ihrer Versicherten und Arbeitgeber anheben müssen. Für originär staatliche Aufgaben steht der Bund in der Verpflichtung, nicht die GKV-Versicherten. Vor diesem Hintergrund lehnen wir die geplante Finanzierung des Transformationsfonds für Krankenhäuser aus Versichertengeldern entschieden ab."
Auch Vorständin Christine Enenkel sieht dringenden Handlungsbedarf durch die Politik: "Die Beitragsspirale muss gestoppt werden. Die finanzielle Stabilität in der GKV erfordert von Seiten der Politik einen Blick auf die Einnahmen und die Ausgaben. Das bedarf infrastruktureller Anstrengungen in der Gesundheitsversorgung. Hier ist aber durch die aktuellen gesetzlichen Vorhaben leider eine gegenteilige Entwicklung zu erwarten. Beispiele hierfür sind die Entbudgetierungen für Ärzte und geheime Erstattungspreise für Arzneimittelhersteller. Auch die geplante Abschaffung von Einzelfallprüfungen bei Krankenhausrechnungen ist ein Schritt in die falsche Richtung. Kein privater Haushalt und kein Unternehmen würden es hinnehmen, seine Rechnungen nicht prüfen zu dürfen - gerade vor dem Hintergrund hoher Fehlerquoten, die wir bei der BAHN-BKK immer wieder feststellen müssen. Hier geht es um Beitragsgelder von Versicherten und Arbeitgebern."
Themen:
LESEN SIE AUCH
Gesundheitsdaten: Vorbehalte müssen endlich überwunden werden!
Die von der Politik angestoßene digitale Aufholjagd ist längst überfällig. Um Gesundheitsdaten adäquat auswerten zu können, muss der Datenschutz deren bestmögliche Nutzung stärker in den Vordergrund stellen und Versicherten eine verantwortungsvolle Nutzung ihrer Daten ermöglichen.
Krankenkassenbeiträge erneut zu erhöhen ist plan- und ideenlos
GKV-Versicherten drohen erneute Beitragserhöhungen. Karl Lauterbach verdeutlichte, dass bei weiter steigenden Ausgaben der Krankenkassen auch die Beiträge angehoben werden müssen, um Leistungskürzungen auszuschließen und erfuhr unmittelbar dafür deutliche Kritik von den Verbänden.
Generationengerechte Finanzierung der Kranken- und Pflegeversicherung
Staat belastet Gesetzliche Kranken- und Pflegeversicherung mit versicherungsfremden Leistungen
Allein in der Pflegeversicherung entfallen pro Jahr 3,5 Mrd. Euro auf Rentenversicherungsbeiträge für pflegende Angehörige, die derzeit aus Beitragsmitteln finanziert werden. In der GKV werden gesamtgesellschaftliche Lasten von rund 20 Mrd. Euro im Jahr über Versicherungsbeiträge getragen. Auch die fehlende Kompensation der Zahlungen für Bürgergeldempfänger in Höhe von rund 9 Mrd. Euro wirkt sich belastend aus.
Wettbewerbsverzerrung in der Krankenversicherung beenden
Angestellte in Deutschland müssen im Jahr 2025 deutlich mehr verdienen, um sich zwischen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und der Privaten Krankenversicherung (PKV) entscheiden zu können. Die Versicherungspflichtgrenze soll auf 73.800 Euro steigen. Die massive Erhöhung greift in die Wahlfreiheit von Millionen Angestellten ein und verzerrt den gut funktionierenden Wettbewerb zwischen GKV und PKV stärker als bisher.
PKV auch 2023 mit stabilem Wachstum
Die Zahl der PKV-Vollversicherten stieg 2023 auf 8,71 Millionen. Erstmals seit 2011 ist der Bestand damit auch netto gewachsen. In der Zusatzversicherung wuchs die Zahl der Verträge auf 29,98 Millionen. Damit ist nahezu jeder Zweite in Deutschland privatversichert.
Kennzeichenwechsel für Mofas, Mopeds und E-Scooter: Ab März gilt nur noch Grün
Zum 1. März müssen Mofas, Mopeds und E-Scooter auf ein grünes Versicherungskennzeichen umgestellt werden. Wer weiterhin mit dem blauen Kennzeichen unterwegs ist, fährt nicht nur ohne Versicherungsschutz, sondern macht sich auch strafbar. Die aktuellen Zahlen des GDV zeigen zudem: Schäden und Diebstähle haben 2023 deutlich zugenommen.
Lebensversicherung: Überschussbeteiligung 2025 steigt weiter – doch nicht in der Breite
Die Überschussbeteiligungen deutscher Lebensversicherer steigen weiter, wenn auch weniger stark als im Vorjahr. Eine Analyse von MORGEN & MORGEN zeigt, dass fast alle Versicherer mindestens zwei Prozent bieten, während jeder fünfte Anbieter drei Prozent oder mehr gewährt. Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating, bewertet die Entwicklung als kundenfreundlich, betont aber auch die individuelle Strategie der Versicherer.
Lebensversicherung führt Beschwerde-Statistik an
Der Versicherungsombudsmann e. V. hat seinen Tätigkeitsbericht zur Streitbeilegung vorgelegt. Insgesamt 21.548 Beschwerden wurden im Jahr 2024 bearbeitet. Dabei fällt auf: Beschwerden über Versicherungsvermittler sind mit 334 Fällen gering und zeigen kaum Veränderungen zu den Vorjahren.
Maul- und Klauenseuche in Deutschland: Was Versicherungen wirklich abdecken
Maul- und Klauenseuche nach Jahrzehnten erneut in Deutschland: Der Ausbruch in Brandenburg zeigt, wie schnell Tierseuchen enorme wirtschaftliche Risiken für Landwirte mit sich bringen. Versicherungen helfen bei direkten Schäden, lassen Landwirte bei Einkommensverlusten durch Exportverbote jedoch oft allein.
Versicherer fordern Rechtsrahmen für automatisierte Binnenschifffahrt
Automatisierte Binnenschiffe könnten schon heute einsatzbereit sein – doch es fehlt an klaren gesetzlichen Vorgaben. Der GDV fordert die Bundesregierung und internationale Flusskommissionen auf, Standards zu schaffen, um die Technologie voranzutreiben.
Berufsunfähigkeitsversicherung 2025: Neue Rahmenbedingungen stärken Stabilität
Die Berufsunfähigkeitsversicherung bleibt auch 2025 ein stabiler Schutz. Franke und Bornberg analysieren die Entwicklungen des Vorjahres und beleuchten die veränderten Rahmenbedingungen, darunter die Erhöhung des Höchstrechnungszinses und neue Produktanpassungen.