IT-Ausgaben der Versicherer auf Rekordhoch

Die IT-Investitionen der deutschen Versicherer haben einen Rekordwert erreicht: 5,9 Milliarden Euro gaben die Versicherer für den Aus- und Umbau ihrer IT-Infrastruktur aus – mehr als je zuvor in ihrer Geschichte. Das ist das Ergebnis einer Erhebung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) für 2022.

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„Die Versicherer treiben die Modernisierung ihrer IT-Systeme stark voran“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen. Davon profitierten insbesondere auch die Versicherten. „Dank verbesserten Online-Angeboten, effizienter und intelligenter Kundenkommunikation sowie dem zielgerichteten Einsatz von Künstlicher Intelligenz können Versicherer ihre Services und Produkte schneller und individueller auf die Bedarfe und Wünsche der Kunden zuschneiden.“

So intensivieren die Versicherer die Automatisierung ihrer Geschäftsabläufe, beispielsweise im Antragsprozess oder in der Schadenbearbeitung. „Digitale Kommunikation wird zum Standard. Von nahtlosen, automatisierten Abläufen profitieren Versicherte unmittelbar, etwa wenn das Geld nach einem Schadenfall schon wenige Tage später auf dem Konto ist”, sagt Asmussen.

Thema Sicherheit im Fokus

Die Rekord-Investitionen spiegeln die signifikanten Veränderungen wider, die die Versicherungsbranche derzeit durchläuft. Mit ambitionierten IT-Transformationsprogrammen intensivieren Versicherer die Erneuerung vorhandener Alt-Systeme und investieren in die Themen Cloud Computing, KI, Automatisierung und Cyber-Resilienz.

Auch das Thema Sicherheit steht im Fokus. „Unsere Kundinnen und Kunden vertrauen uns sensible Daten an. IT-Sicherheit ist daher zentral für Versicherer", sagt Asmussen. Diese Entwicklung ist auch durch regulatorische Anforderungen getrieben. „Die Versicherer bereiten sich schon heute auf die Umsetzung von DORA, der EU-Verordnung zur digitalen operationalen Resilienz, ab 2025 vor. Damit wird der Finanzsektor noch widerstandsfähiger gegen Cyberangriffe.“

Transformation ist langfristiger und komplexer Prozess

Die bestehenden IT-Systeme sind historisch gewachsen und sehr heterogen. Hinzu kommen sehr hohe Anforderungen an die Versicherungs-IT hinsichtlich Stabilität, Verfügbarkeit und Sicherheit. Die Umstellung und Ablösung von Alt-Systemen ist daher eine ebenso komplexe wie langfristige Aufgabe.

Versicherer müssen gleichzeitig die Stabilität und Sicherheit ihrer bestehenden Systeme gewährleisten sowie neue, zukunftsfähige Verfahren implementieren. „Für Versicherer gilt es, Kontinuität und Innovationskraft zu verbinden“, sagt Jörg Asmussen. „Die hohen Investitionen in die Transformation der IT zeigen, dass Versicherer diese Herausforderung erkannt haben und auf dem Weg zum digitalen Unternehmen sind.“

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