Die Energiepreise bleiben hoch und nahezu alle Verbraucherinnen und Verbraucher suchen Wege, um Wärme und Strom einzusparen. Smart-Home-Technologien spielen in diesem Zusammenhang durchaus eine wichtige Rolle.
Insofern verwundert es nicht, dass im Jahr 2022 die Zahl derer, die mithilfe intelligenter Anwendungen die Energieeffizienz in ihrem Zuhause steigern und den Verbrauch reduzieren wollen, angestiegen ist. Ein Viertel der Bundesbürgerinnen und Bundesbürger nutzt deshalb smarte Heizkörperthermostate, damit verbraucht die Heizung deutlich weniger Energie als mit der manuellen Steuerung.
Zum Vergleich: 2021 waren es 17 Prozent und 15 Prozent im Jahr 2020. Ferner kommen intelligente Zähler, Rollläden oder Markisen sowie smarte beziehungsweise WLAN-Steckdosen zum Einsatz. Letztere, um den Stand-by-Modus standardmäßig zu vermeiden.
Smart-Home-Technologien sind keinesfalls eine technische Spielerei. Sie steigern die Energieeffizienz, sorgen für mehr Sicherheit und erhöhen den Komfort und die Lebensqualität im eigenen Zuhause. Intelligente Heiz- und Kühltechnik lohnt sich nicht nur für Hausbesitzerinnen und -besitzer. Auch in Mietwohnungen können smarte Thermostate mit wenigen Handgriffen installiert und bei einem Umzug einfach mitgenommen werden.
Insgesamt haben 43 Prozent aller Bundesbürgerinnen und Bundesbürger mindestens eine Smart-Home-Anwendung in ihren vier Wänden im Einsatz. Damit setzt sich der Trend der vergangenen Jahre fort. Die meistgenutzten Geräte sind intelligente Lampen und Leuchten.
Wer aktuell smarte Thermostate nutzt, hat diese meist erst seit 2021 und 2022 im Einsatz mit durchaus messbaren Effekten. Denn mehr als die Hälfte berichtet über einen gesunkenen Energieverbrauch. Menschen, die Smart-Home-Technologien verwenden, haben auch in Bezug auf den Klimaschutz eine deutlichere Meinung: Drei Viertel sind der Ansicht, es sollten überhaupt keine neuen Gebäude mehr errichtet werden, die nicht über ein intelligentes Energiemanagement verfügen.
Sicherheit bevorzugt
Ein weiterer wichtiger Bereich im Smart-Home-Markt ist die Sicherheit. Das eigene Haus oder die Wohnung sicherer zu machen, ist für die Mehrheit der Smart-Home-Nutzerinnen und -Nutzer entscheidend für deren Einsatz. Mehr Komfort und Lebensqualität sowie Energiesparen sind aber fast ebenso wichtige Aspekte.
Bereits ein Viertel der Deutschen vertraut auf eine smarte Videoüberwachung, um sich oder das eigene Zuhause zum Beispiel vor Einbrechern zu schützen. Insofern nimmt auch der Einsatz intelligenter Alarmanlagen zu. Deutlich weniger verbreitet sind smarte Hausnotruf-Systeme oder intelligente Rauchmelder, die bislang lediglich jede/-r Zwanzigste verwendet.
Insbesondere Senioren sollten sich mit den Vorteilen, die Smart Home bietet, auseinandersetzen. Sensoren erkennen zum Beispiel, wenn eine Person gestürzt ist, und rufen automatisch Hilfe. Die Smart-Home-Technologie kann dabei helfen, länger selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden zu leben. Doch die Generation 65 plus ist unter den Nutzerinnen und Nutzern vergleichsweise gering vertreten. Nur 18 Prozent nutzen entsprechende Geräte. Obwohl das auch bedeutet, dass sich der Wert seit 2018 verdreifacht hat.
Staubsauger-Roboter im Haushalt
Unter den smarten Haushaltshelfern führt der Staubsauger-Roboter die Rangliste an (22 Prozent) und in den Gärten von 18 Prozent der Deutschen mäht der Rasenmäher-Roboter den Rasen. Smarte Multimediasysteme und Haushaltsgeräte (intelligente Waschmaschinen, Geschirrspüler oder Kühlschränke) warten noch auf ihren Durchbruch.
Smartphones spielen für die Steuerung eine große Rolle: 85 Prozent nutzen eine Smartphone-App. 55 Prozent erteilen Sprachbefehle über einen stationären oder mobilen Sprachassistenten, ebenfalls über das Smartphone. Nur 20 Prozent greifen auf eine Fernbedienung zurück.
In welchen Räumen werden vernetzte Geräte verbaut?
- 79 Prozent im Wohnzimmer
- 78 Prozent im Esszimmer
- 74 Prozent in der Küche
- 69 Prozent im Schlafzimmer
- 57 Prozent im Badezimmer
- 49 Prozent im Arbeitszimmer
- 38 Prozent im Flur
- 24 Prozent im Kinderzimmer
- 51 Prozent im Garten
- 35 Prozent in der Garage
Sicherheitsbedenken schrecken ab
Wer keinerlei smarte Geräte im Haushalt hat, wird von Sicherheitsbedenken abgeschreckt. Fast die Hälfte derer fürchtet sich vor Hacker-Angriffen. Auch die Angst vor Datenmissbrauch, die Sorge um die Privatsphäre, zu teure Geräte oder eine komplizierte Bedienung schüren die Bedenken.
IT- und Datensicherheit spielt für viele eine wichtige Rolle. Das eigene WLAN zu schützen und regelmäßig Updates der Geräte durchzuführen, ist schlichtweg eine Pflichtaufgabe. Trotz mancher Sorge: Bislang hat noch niemand Hacker-Angriffe auf eines seiner Smart-Home-Geräte beobachtet. Für die seltenen, gelegentlichen oder wenigen regelmäßigen Ausfälle der Anwendungen ist meist die Störung der Internetverbindung verantwortlich.
Das Smart Home der Zukunft
Die Entwicklung am Markt für Smart-Home-Technologien verläuft rasant. Gegenüber zukünftigen Szenarien intelligenter Geräte zeigen die Deutschen eine große Offenheit. Insbesondere im Bereich Sicherheit.
80 Prozent können sich vorstellen, in einem Haus zu wohnen, das erkennt, wenn ein Wasserschaden droht, und das Wasser automatisch abstellt. Oder dass Elementarschäden, zum Beispiel durch Hagel oder Blitz, erkannt und die Bewohner darüber automatisch, beispielsweise per App, informiert werden. Über 62 Prozent würden ein Zuhause nutzen, das Ohnmacht oder Bewusstlosigkeit einer Bewohnerin oder eines Bewohners erkennt und automatisch Hilfe ruft.
Smart-Home-Technologie kann einen Beitrag für mehr Sicherheit leisten und den Energieverbrauch deutlich senken. Smarte Tools entlasten auf lange Sicht den Geldbeutel, beschleunigen mit einer gesteigerten Energieeffizienz die Energiewende und verringern zugleich die Abhängigkeit von Gas und Öl.
Hier gibt es die Studie: "Das intelligente Zuhause: Smart Home 2022" als PDF zum Download.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Trends und Sorgen der Sicherheitsbranche
Im neuen „State of the Security Industry Report“ stehen branchentypische Innovationen und Technologien sowie aktuelle Herausforderungen im Mittelpunkt.
Öffentliches WLAN: Die offene Tür für den Hacker
Offene und kostenlose WLANs am Bahnhof, Flughafen oder im Café kommen selten ohne einen Haken: Schon jeder vierte Reisende, der ein öffentliches WLAN nutze, wurde gehackt. Tipps für den Ernstfall und wie man seine Daten schützen kann.
Dämpfer für die Digitalisierung
Deutsche haben Angst vor einem Cyberkrieg
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
KI im Kundendialog: Zwischen Game Changer und Beziehungskiller
Künstliche Intelligenz ist längst kein Zukunftsthema mehr – sie verändert die Customer Journey in der Assekuranz bereits heute. Doch sind Kunden wirklich bereit, auf KI-gestützte Services zu setzen? Antworten liefert der neue „KI-Monitor-Assekuranz 2025“ des Marktforschungsinstituts HEUTE UND MORGEN.
Digitale Kluft bleibt groß: 38 Prozent zögern bei Online-Angeboten
Datenschutzsorgen, fehlendes Wissen und Angst vor Fehlern: Eine aktuelle Umfrage zur digitalen Teilhabe zeigt, dass viele Menschen mit der Digitalisierung fremdeln – vor allem Ältere. Der bevorstehende Digitaltag will genau hier ansetzen.
Wunsch nach digitaler Schadenabwicklung steigt
Immer mehr Versicherte wünschen sich eine vollständig digitale Abwicklung von Schadensfällen – doch bei der Automatisierung ziehen viele eine klare Grenze. Eine aktuelle Bitkom-Umfrage zeigt: Während digitale Services zunehmend gefragt sind, bleibt der Wunsch nach persönlicher Kontrolle bestehen. Für Versicherer ergibt sich daraus ein klarer Handlungsauftrag.
„BiPRO ist noch nicht in Verbindung mit dem Maklermarkt“
Beim BiPRO-Tag 2025 diskutierten Branchenteilnehmer über Digitalisierung, Standardisierung und neue Schnittstellen. BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer stellte dabei klar: BiPRO müsse praxisnäher werden – und stärker auf den Maklermarkt ausgerichtet sein.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.