Zunehmend schließen Kanzleien einen speziellen D&O-Versicherungsschutz für ihre Leitungspersonen ab. Der Bedarf an einer solchen Absicherung wurde mit der Reform der Bundesrechtsanwaltsordnung (BRAO) deutlicher als bisher. Die Neuregelung des Berufsrechts der anwaltlichen und steuerberatenden Berufsausübungsgesellschaften sowie weiterer Vorschriften im Bereich der rechtsberatenden Berufe trat am 1.8.2022 in Kraft.
Aber nicht nur die BRAO-Reform, sondern auch die stetig wachsenden Anforderungen an die Unternehmenscompliance erhöhen das persönliche Haftungsrisiko des Kanzleimanagements kontinuierlich. Aktuelle Themen wie Digitalisierung, IT-Sicherheit und Compliance-Anforderungen zum Beispiel durch das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz und Datenschutz bringen eine erhöhte Komplexität und Fehleranfälligkeit für die Leitung von Kanzleien mit sich. Darin unterscheiden sich rechts- und wirtschaftsberatende Kanzleien nicht von gewerblichen Unternehmen.
Versicherungsschutz bei Managementfehlern
Um ihre Leitungspersonen vor einer persönlichen Haftung aufgrund von Managementfehlern zu schützen, schließen gewerbliche Unternehmen für sie üblicherweise eine D&O-Versicherung ab. Jedoch bot der Markt Kanzleien bislang kein spezielles vollwertiges D&O-Produkt an.
Zudem umfasst der Deckungsumfang einer Berufshaftpflichtversicherung aus Managementfehlern resultierende Schäden nicht, da es sich dabei nicht um Fehler bei der Ausübung der Mandatstätigkeit handelt. Denn dieser schützt nur bei Haftungsrisiken aus der Berufsausübung als Rechtsanwalt, Patentanwalt, Steuerberater, Wirtschaftsprüfer einschließlich der gesetzlichen Versicherungspflicht. Es handelt sich dabei um eine Drittschadenversicherung, wenn man von den kleinen Deckungsbausteinen mit Sublimits absieht, die manche Versicherer bieten.
„Eine D&O-Versicherung ergänzt das Versicherungsportfolio vieler Kanzleien sinnvoll. Das Interesse unserer Kunden an entsprechenden Angeboten und Beratung ist groß“, sagt Ass. jur. Stephan Kohlhaas, Mitglied der Geschäftsleitung der von Lauff und Bolz Versicherungsmakler GmbH, dem ersten deutschen Maklerhaus mit der Spezialisierung auf Versicherungslösungen für die rechts- und wirtschaftsberatenden Berufe.
D&O-Versicherung speziell für Kanzleimanager
Seit Kurzem bietet das Frankfurter InsurTech Finlex für Kanzleien, in denen mehrheitlich Rechtsanwälte, Steuerberater oder Patentanwälte tätig sind, ein neuartiges Angebot in seiner Online-Plattform: die D&O-Versicherung für Kanzleimanager.
Die Risikoträger Markel, ERGO, Newline und Zurich zeichnen smart und digital einen auf die Bedürfnisse dieser Zielgruppe abgestimmten Versicherungsschutz auf einem einzigartig hohen Niveau und mit einem relativ geringen Informationsbedarf.
Vorteilhafte Bedingungen
„Die Versicherungsbedingungen passen nicht nur zu sämtlichen Rechtsformen, sondern zeichnen sich – je nach Versicherer – unter anderem durch einen weitgehenden mitversicherten Personenkreis, mitversicherte Tochterunternehmen, mitversicherbare Schwestergesellschaften, ODL-Lösungen sowie Strafrechtsschutz- und Eigenschadenkomponenten aus“, betont Petra Bertinetti, Professional Indemnity Insurance Expert bei Finlex.
Es stehen Versicherungssummen von bis zu 10 Millionen Euro bei Kanzleiumsätzen von bis zu 250 Millionen Euro zur Verfügung. Die Ausgestaltung der Fragen und der Prämien ist vorteilhafter als bei einer allgemeinen Unternehmens-D&O, da die Versicherer ein Insolvenzrisiko bei Kanzleien eher nicht befürchten. Geschäftsunterlagen sind nur unter besonderen Gegebenheiten einzureichen.
Neue Landing-Page für Makler
Makler erhalten für ihre Kunden unkompliziert in sehr kurzer Zeit detaillierte Vergleichsangebote. Sie können dafür auch die neue Landing-Page nutzen, über die Kunden von ihnen den Fragebogen sowie wissenswerte Produktinformationen per E-Mail-Link erhalten.
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