Auch im März zeigt der Europace Hauspreisindex wieder leicht steigende Zahlen, mit Ausnahme im Segment der Bestandshäuser. Hier gehen die Zahlen zwar weiter zurück, doch nur marginal. Vor allem Neubauten legen im Preistrend weiter zu.
Erstmals seit Mai 2022 steigen in diesem Monat die Preise im Segment der Eigentumswohnungen um 0,58 Prozent auf 209,75 Punkte. Zwar liegen sie somit immer noch 8,51 Prozent unter den Preisen im Mai vergangenen Jahres, damals verzeichnete das Segment mit 231,29 Punkten seinen absoluten Höchststand seit Erhebung des Europace Hauspreisindexes 2005. Der Abwärtstrend der vergangenen zwei Quartale scheint vorerst jedoch beendet.
Ungebremst hingegen entwickeln sich die Preise für Neubauten weiter, so verzeichnete der Index einen Anstieg von 232,10 Punkten im Februar dieses Jahres auf 232,74 Indexpunkte im März. Es kann davon ausgegangen werden, dass die drastisch gestiegenen Preise für Rohbau, Dachdecker-, Beton-, Holz- und Maurerarbeiten, aber auch für Material und Energie sowie fehlendes Fachpersonal die Anzahl an Neubauprojekten stark reduziert hat und für eine weitere Verteuerung des Segments der Neubauten sorgen wird.
Im Segment der Bestandshäuser sinkt der Index in diesem Monat zwar im Vergleich zum Vormonat wieder von 199,58 auf 199,36 Punkte, doch auch hier scheint der seit vergangenem Juni sichtbare Abwärtstrend zunächst abgeschwächt.
Zwar reduzieren sich die Hauspreise für Bestandshäuser, doch gerade in diesem Segment zeige sich die Nachfrage zum jetzigen Zeitpunkt noch eher verhalten, berichtet Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand der Europace AG. Hier habe sich der Verkäufermarkt in den vergangenen Monaten zum Käufermarkt gedreht, es seien mehr Immobilien im Angebot, die Preise seien gesunken und können mittlerweile auch wieder nachverhandelt werden.
"Ein Grund für das zögerliche Kaufverhalten bei Bestandsimmobilien sind auch die unter Umständen recht hohen Modernisierungsanforderungen. Darüber hinaus machen sich die Verfügbarkeit von Material und der Fachkräftemangel gerade in diesem Segment stark bemerkbar“, ordnet Münter die Bewegungen am privaten Immobilienmarkt ein.
Die Entwicklung der EPX-Preisindizes im Detail
Gesamtindex: leicht steigend
Monat | Indexwert | Veränderung zum Vormonat | Veränderung zum Vorjahresmonat |
März 2023 | 213,95 | 0,25 Prozent | -3,72 Prozent |
Februar 2023 | 213,41 | 0,59 Prozent | -2,88 Prozent |
Januar 2023 | 212,15 | -0,17 Prozent | -2,43 Prozent |
Eigentumswohnungen: steigend
Monat | Indexwert | Veränderung zum Vormonat | Veränderung zum Vorjahresmonat |
März 2023 | 209,75 | 0,58 Prozent | -8,51 Prozent |
Februar 2023 | 208,55 | -0,20 Prozent | -7,93 Prozent |
Januar 2023 | 208,96 | -0,90 Prozent | -6,77 Prozent |
Neue Ein- und Zweifamilienhäuser: steigend
Monat | Indexwert | Veränderung zum Vormonat | Veränderung zum Vorjahresmonat |
März 2023 | 232,74 | 0,28 Prozent | 5,16 Prozent |
Februar 2023 | 232,10 | 1,33 Prozent | 5,65 Prozent |
Januar 2023 | 229,05 | 1,21 Prozent | 5,22 Prozent |
Bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser: leicht fallend
Monat | Indexwert | Veränderung zum Vormonat | Veränderung zum Vorjahresmonat |
März 2023 | 199,36 | -0,11 Prozent | -7,75 Prozent |
Februar 2023 | 199,58 | 0,57 Prozent | -6,29 Prozent |
Januar 2023 | 198,45 | -0,96 Prozent | -5,71 Prozent |
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Weitere Zahlen und Studien finden Sie hier: Europace Report Blog Studien
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