Bleibt die EZB bei der Inflationsbekämpfung weiter standhaft?

Zum zweiten Mal seit 2011 hat die Europäische Zentralbank (EZB) heute die Leitzinsen erhöht und zwar um 0,75 Prozentpunkte. Christof Kessler, Vorstandssprecher der Gothaer Asset Management AG, kommentiert diesen Schritt in einem Marktkommentar folgendermaßen:

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Christof-Kessler-2022-GothaerChristof-Kessler-2022-GothaerGothaer Asset Management AG

Die Erhöhung der Leitzinsen um 75 Basispunkte durch die EZB entsprach den Erwartungen des Marktes. Dieser Schritt war mit einer Wahrscheinlichkeit von 68 Prozent erwartet worden. Eine geringere Erhöhung hätte den Euro und den Rentenmarkt belastet.

In der heutigen Sitzung der EZB ging es jedoch um mehr: Welche Projektionen werden bezüglich der Inflation und des Wachstums gegeben und dienen diese auch dazu, weitere Zinsschritte zu begründen? Aktuell gehen die Marktteilnehmer davon aus, dass die EZB die Zinsen kontinuierlich weiter erhöht, bis sie im Sommer 2023 über 2 Prozent liegen. Mit ihrer Rede hat Christine Lagarde auch diesen Markterwartungen an die EZB entsprochen.

Die EZB hat ihre Projektionen für die Inflation 2023 und 2024 deutlich angehoben und damit aus unserer Sicht ein realistischeres Bild übernommen. Die entscheidende Frage ist, wie standhaft die EZB mit ihrer Inflationsbekämpfung bleibt, wenn die Eurozone sichtbarer in einer Rezession (und damit näher ihrem eigenen Down-side Szenario ist) statt einer Stagnation steckt und der politische Druck zunimmt.

Neben den Zinssätzen ist es jedoch auch für den Rentenmarkt von großer Bedeutung, ob und wie die EZB mit dem Volumen ihrer Kaufprogramme umgehen will. Dazu gab es keine neuen und relevanten Aussagen.“

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