Das Feedback, das die EZB von ihrem Netzwerk aus Unternehmensvertretern erhalten hat, macht den Weg für ein schnelles Ende der Anleihenankäufe und mindestens eine Zinsanhebung noch in diesem Jahr frei.
Kommentar von Dr. Andreas Billmeier, Europavolkswirt bei Western Asset Management, Teil von Franklin Templeton, zum Monatsbericht der EZB
Die Aussagen im EZB-Bulletin vom 17.02.2022 stehen in vollem Einklang mit der von Chefvolkswirt Philip Lane formulierten Forderung der EZB, dass die Lohninflation auf 3 Prozent ansteigen muss, damit sich die Inflation auf das 2-Prozent-Ziel einpendeln kann.
Es ist jedoch auffällig, dass die EZB nicht mehr auf eine höhere Lohninflation angewiesen ist, sondern sich damit zufrieden gibt, eine solche Entwicklung vorauszusehen. Für uns bedeutet dies, dass sich der Glaube an eine Beschleunigung der Lohn- und Preisinflation durchgesetzt hat.
Auffällig ist auch, dass die EZB-Vertreter betonen, dass sich der durchschnittliche Lohnanstieg in diesem Jahr sogar bei über 3 Prozent einpendeln könnte - ein Inflationsrisiko, das es in Europa seit langem nicht mehr gegeben hat.
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