Verwahrentgelte sind Straf- oder Negativzinsen für die Einlagerung von Geld auf Geschäfts- und Privatkonten, die immer häufiger von Bankinstituten erhoben werden. 70 Prozent der Deutschen, ob davon betroffen oder nicht, geben an, dass sie Verwahrentgelte falsch finden, Männer (72 Prozent) etwas häufiger als Frauen (69 Prozent).
6 Prozent aller Befragten sind nach eigenen Angaben bereits aktuell betroffen von einem Verwahrentgelt. Unter jenen 6 Prozent sagen 53 Prozent, diese Strafzinsen falsch zu finden. Knapp drei Viertel aller Befragten in Deutschland (73 Prozent) geben an, dass ein Verwahrentgelt sie zum Wechsel des Bankinstituts veranlassen würde.
Auch diese Aussage treffen Männer (75 Prozent) häufiger als Frauen (70 Prozent). Zwei von fünf aller Befragten (39 Prozent) geben an, derzeit aktiv nach Möglichkeiten zu suchen, ihr Geld so anzulegen, dass sie kein Verwahrentgelt bezahlen müssen.
Die aktiven Vermeider von Verwahrentgelten als Potenzialgruppe
Zu dieser Gruppe der „Verwahrentgelt-Vermeider“ wird in der neuen YouGov-Studie „Verwahrentgelte bei Banken – Vermeider und Betroffene der Strafzinsen“ eine ausführliche Zielgruppen-Analyse erstellt. Diese gibt unter anderem preis, dass diejenigen, die aktiv nach Möglichkeiten suchen, ein Verwahrentgelt zu vermeiden, eine finanz-affine Potenzialgruppe sind.
Sie betrachtet sich selbst als finanziell abgesichert (67 Prozent versus 53 Prozent der Gesamtbevölkerung) und sucht ständig nach Möglichkeiten, ihr Geld gewinnbringend zu investieren (55 Prozent versus 37 Prozent der Gesamtbevölkerung).
Sie ziehen unter anderem Booking.com häufiger in Betracht als die Gesamtbevölkerung (35 Prozent versus 28 Prozent), die Hotelmarke Marriott (17 Prozent versus 11 Prozent) oder auch die Bio-Lebensmittelmarke Alnatura (10 Prozent versus 6 Prozent der Gesamtbevölkerung).
Nachhaltigkeit bei Banken ist einem Großteil der Vermeider wichtig
Ein nachhaltiges Wirtschaften und Handeln von Banken, beispielsweise mit Nachhaltigkeitssiegeln, nachhaltigem Investieren, oder der Förderung nachhaltigen Verhaltens der Mitarbeiter, ist 70 Prozent der „Verwahrentgelt-Vermeider“ wichtig. Das sind 8 Prozentpunkte mehr als in der Gesamtbevölkerung (62 Prozent). Dies sind Ergebnisse der internationalen Data & Analytics Group YouGov in Zusammenarbeit mit dem Bank Blog, für die 2.074 Personen in Deutschland mittels standardisierter Online-Interviews vom 24. bis 27. September 2021 befragt wurden. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Bei Strafzinsen zeigen Deutsche wenig Loyalität zur Hausbank
Sachwert-Investments bieten den größten nachhaltigen Hebel
Eine neue bevölkerungsrepräsentative Umfrage von YouGov und Pangaea Life zeigt die Einstellungen und Präferenzen zum Thema nachhaltige Geldanlage. Als Sektoren mit dem effektivsten Hebel nennen die meisten Befragten Energie, Technologie sowie Wohnungsbau. Sicherheit und Rüstung sehen nur Wenige als nachhaltig an.
Interesse an nachhaltigen Geldanlagen schwindet
Durch den "Green Deal" der EU haben nachhaltige Geldanlagen eine politische Dimension. Doch die Mehrheit berücksichtigt Nachhaltigkeit bei ihren Geldanlagen nicht. Sicherheit und Rendite dominieren die Anlagekriterien.
Gut 90 Prozent der Banken streichen Verwahrentgelt
Im Kampf gegen die Inflation hat die EZB die Leitzinsen zum 21. Juli erhöht. Das zeigt Wirkung: Neben der Verabschiedung des Verwahrentgelts führen einige Banken sogar wieder Sparbriefe mit einer Verzinsung von bis zu 1,5 Prozent ein.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Zwischen Zauber und Zahlen: Warum deutsche Aktien wieder Chancen bieten
Trotz Konjunktursorgen, geopolitischer Spannungen und struktureller Probleme sehen viele Anleger wieder Potenzial im deutschen Aktienmarkt. Portfoliomanager Olgerd Eichler von MainFirst nennt sechs gute Gründe – mit überraschend positiven Langfristaussichten.
Höhere Pfändungsfreigrenzen ab 1. Juli 2025: Was das für Gläubiger bedeutet
Zum 1. Juli 2025 steigen die Pfändungsfreigrenzen – für Schuldner:innen bedeutet das mehr finanzieller Spielraum, für Gläubiger hingegen weniger pfändbare Beträge und längere Rückzahlungszeiträume. Was das konkret heißt und worauf Gläubiger jetzt achten müssen.
In der Steuerung des Kreditrisikos liegt ein strategischer Hebel
Protektionismus, Handelskonflikte, geopolitische Risiken – die Unsicherheit an den Märkten bleibt hoch. Passive Kreditstrategien stoßen in diesem Umfeld schnell an ihre Grenzen. Warum gerade aktives Management und ein gezielter Umgang mit Kreditaufschlägen den Unterschied machen können, erklärt Jörg Held, Head of Portfolio Management bei Ethenea.
Mehrheit befürwortet Rüstungsinvestments – Akzeptanz steigt auch bei nachhaltigen Fonds
Private Geldanlagen in Rüstungsunternehmen polarisieren – doch laut aktueller Verivox-Umfrage kippt die Stimmung: 56 Prozent der Deutschen halten solche Investments inzwischen für legitim. Auch nachhaltige Fonds greifen vermehrt zu.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.