Finanztip vergleicht ETFs: Passive Indexfonds auf Industrieländeraktien sind besonders gut
Börsengehandelte Indexfonds auf breitgestreute Weltaktienindizes sind ein gutes Fundament für ein gemischtes Anlageportfolio. Der Geldratgeber Finanztip hat jetzt Exchange Traded Funds (ETFs) verglichen, die Weltaktienindizes mit den größten börsengehandelten Unternehmen nachbilden. Finanztip empfiehlt Indexfonds der Anbieter Amundi, HSBC, iShares, Invesco, Lyxor, UBS, Xtrackers und Vanguard.
Die Corona-Pandemie hat dem Aktienmarkt einen neuen Schub verliehen: 2020 investierten in Deutschland immerhin 9,3 Millionen Menschen in Fonds und ETFs, über 2 Millionen mehr als im Jahr zuvor (repräsentative Umfrage von KANTAR TNS im Auftrag des Deutschen Aktieninstituts).
Der Vorteil eines guten ETFs bestehe in der Risikostreuung, sagt Hendrik Buhrs, Geldanlage-Experte bei Finanztip. Dabei investiere man nicht nur in eine bestimmte Unternehmensaktie, sondern in viele, am besten weltweit. Der Weltaktienindex MSCI World fasst dabei Aktien der 1.600 größten börsengehandelten Unternehmen aus 23 Industrieländern zusammen.
Mit dieser breiten Verteilung bilde der Index einen Großteil der globalen Börsenentwicklung ab; hier könne jeder schon mit sehr kleinen Beträgen daran teilhaben, erklärt Buhrs. Mehrere Anbieter bauen mit ihren ETFs den Weltaktienindex nach, diese hat Finanztip im Sommer 2021 in einem großen Vergleich untersucht.
Zwölf ETFs auf den MSCI World überzeugen
Dabei überzeugten insgesamt zwölf ETFs der Anbieter Amundi, HSBC, iShares, Invesco, Lyxor, UBS und Xtrackers. Im Fünf-Jahres-Zeitraum 2016 bis 2020 haben alle ETFs eine ordentliche Wertentwicklung von über 9 Prozent pro Jahr hingelegt und sind dem Leit-Index damit zuverlässig gefolgt. Bei den Indexfonds, die den Gewinn wieder anlegen, erzielte der ETF des US-Fondshaus Invesco eine Wertentwicklung von 9,5 Prozent.
Ein Anleger, der Anfang 2016 beispielsweise 10.000 Euro in den Invesco-ETF investierte, hat bis Ende 2020 einen Gewinn von etwa 5.735 Euro erzielt. Um langfristig Vermögen aufzubauen, empfehle man ETFs, die die Dividenden automatisch wieder anlegen. So profitierten Anleger vom Zinseszinseffekt, sagt Buhrs.
Die passiven Indexfonds überzeugen dabei auch mit ihren geringen Kosten: Weniger als 0,4 Prozent pro Jahr gehen von der Rendite für Verwaltung, Depotbank und Vertrieb ab, während aktiv gemanagte Fonds oft jährlich 1 bis 2 Prozent berechnen.
MSCI-Alternative: Vanguard
Zum ersten Mal hat Finanztip in diesem Jahr ETFs des US-Anbieters Vanguard betrachtet. Nach Blackrock ist Vanguard der zweitgrößte Vermögensverwalter der Welt.
Buhrs erklärt:
Unternehmensgründer Jack Bogle gilt als der Erfinder der Indexfonds und damit des Prinzips, gemütlich einem Börsenindex zu folgen, anstatt ihn übertreffen zu wollen.
Das Unternehmen selbst ist nicht börsennotiert, sondern genossenschaftlich organisiert. Vanguard gilt als besonders günstig, weshalb viele US-Anleger in seine Fonds investieren. Vanguard nutzt dabei nicht die Indexdaten von MSCI als Referenz für die Wertentwicklung der ETFs, sondern den vergleichbaren Index des britischen Anbieters FTSE.
Zwischen 2016 und 2020 hat der Vanguard FTSE Developed World pro Jahr im Durchschnitt 9,51 Prozent an Wert gewonnen.
So hat Finanztip untersucht
Die Experten von Finanztip haben sich zwischen Mai und Juli 2021 17 ETFs auf den MSCI World sowie zwei ETFs auf den FTSE Developed näher angeschaut, die an der Börse in Frankfurt gehandelt wurden.
Von den 19 Fonds empfiehlt Finanztip die 14 ETFs auf die beiden Industrieländer-Indizes, die die Finanztip-Auswahlkriterien erfüllten. Finanztip empfehle ausschließlich ETFs, die sich am Markt bewährt hätten und genügend Anlagesumme auf sich vereinen, sodass ein liquider Handel an den Börsen gut möglich sei, sagt Geldanlage-Experte Buhrs.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Fehlanzeige, wenn es um Finanzwissen geht
Basler bietet neue Basler Fondsliste
Digitale Geldanlage: Finanztip empfiehlt vier Robo-Advisors
Börsen im Corona-Schock: Wie sich Sparer jetzt Hunderte Euro Zinsen sichern
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Radar Live als zentrale Pricing-Plattform: ERGO Österreich setzt auf Echtzeit-Tarifierung
Die ERGO Versicherung AG in Österreich hat die Pricing-Plattform Radar Live des Beratungs- und Softwareunternehmens WTW eingeführt. Künftig dient die Lösung als zentrales System für die Prämienkalkulation im Kraftfahrtgeschäft.
Risikomanagement unter Druck: Unternehmen erwarten Engpässe bei Sach- und Cyberdeckungen
Ob Kriege, Handelskonflikte oder Cyberattacken: Die Liste globaler Risiken wird länger – und stellt Unternehmen wie Versicherer vor neue Herausforderungen. Beim diesjährigen Risk Summit von Willis Towers Watson (WTW) diskutierten mehr als 60 Risikoverantwortliche aus mittelständischen und großen Unternehmen über ihre größten Sorgen. Besonders brisant: Die Befragten erwarten 2025 spürbare Kapazitätsengpässe in der Versicherungsbranche.
ERGO fusioniert nordische Gesellschaften zu ERGO Forsikring A/S
Die ERGO Group AG hat ihre Geschäftseinheiten in Dänemark und Norwegen unter dem gemeinsamen Dach der ERGO Forsikring A/S zusammengeführt. Mit dem Zusammenschluss der dänischen Reiseversicherung Europæiske Rejseforsikring A/S und der norwegischen Krankenversicherungsgesellschaft ERGO Forsikring AS verfolgt ERGO das Ziel, die Marktposition in Skandinavien zu stärken.
Israel/Iran-Konflikt: „Märkte unterschätzen geopolitische Risiken“ - Warnung vor Eskalation und Preisauftrieb
Der Angriff Israels auf den Iran hat die Finanzmärkte in eine Fluchtbewegung versetzt. Doch für Mark Dowding von RBC BlueBay Asset Management ist dies nur ein Vorgeschmack: Steigende Ölpreise, anhaltender Handelskonflikt und eine unterschätzte Inflation könnten bald stärker durchschlagen. Was Anleger jetzt beachten sollten…
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.