Goodbye Bürostress? Diese Branche surft auf der Home-Office-Welle

Das Arbeiten im Home-Office entwickelt sich inzwischen zu einem beliebten Trend in vielen Branchen. Auch die Immobilienbranche musste umdenken und hat seinen Mitarbeitenden die Arbeit vom heimischen Büro aus ermöglicht.

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Dies wird verstärkt Auswirkungen auf die Methodik beim Handel mit Immobilien haben.

Traditionelle Arbeitsweise bei vielen Immobilienunternehmen

Als Folge der Corona-Pandemie arbeiten nach Erhebungen von Fachleuten im Augenblick ungefähr 10,5 Millionen Deutsche ausschließlich im Home-Office, was einen Anteil von 25 Prozent (bezogen auf die Gesamtarbeitnehmerzahl) ausmacht. Darüber hinaus sind etwa 8,3 Millionen und damit weitere 20 Prozent zeitweise von zuhause aus tätig.

Viele möchten Home-Office als Tätigkeitsvariante auch nach Ende der Pandemie gerne beibehalten. Was bei den Arbeitnehmern angekommen ist, muss bei vielen Unternehmen aber erst noch ankommen. Dabei würden sie von längeren Arbeitszeiten, höherer Produktivität und zufriedenen Mitarbeitenden profitieren.

Die Möglichkeiten der Digitalisierung sind zwar in aller Munde, aber manche Branchen, zu denen auch die Immobilienbranche gehört, tun sich immer noch schwer, die Errungenschaften des technischen Fortschritts in ihren Unternehmen zu implementieren.

Natürlich, der Handel von Wohneigentum ist auch eine emotionale Angelegenheit, bei der es um Empfindlichkeiten und persönliche Vorlieben geht.

Viele Immobilieninvestoren und Makler haben Angst, dass der unpersönlichere Kontakt via Video-Konferenz ihnen Nachteile bringt. Zudem herrscht bei vielen die Befürchtung, die Datensicherheit könnte leiden. Hier braucht es den Mut zur Veränderung.

Unternehmen, die sich auf diese Veränderungen einlassen, könnten im Bereich des Real-Estate sozusagen zu einem digitalen Paradebeispiel in der Arbeitswelt werden. Viele Betriebe im Rhein-Main-Gebiet sind hier, deutschlandweit betrachtet, Vorreiter und besitzen inzwischen das notwendige Know-how. Ihre Mitarbeitenden erledigen einen immer größer werdenden Teil der Arbeit von daheim aus und sitzen die meiste Zeit im Home-Office.

Veränderungen im „Menschengeschäft“ Real Estate

Was in den USA über Apps oder Videotools schon länger angeboten wird, nämlich kontaktlose, digital durchgeführte Objektbesichtigungen, das wird sich früher oder später auch in Deutschland durchsetzen. Nicht zuletzt die Corona-Pandemie wird zu einem Immobiliengeschäft 2.0 führen. Besichtigungen werden zukünftig verstärkt digital und damit kontaktlos stattfinden.

Dann muss der potenzielle Käufer oder Investor keine weiten Anfahrtswege mehr in Kauf nehmen, sondern kann sich die Immobilie mithilfe von Videos oder Drohnenaufnahmen ganz bequem am Tablet-PC vom Wohnzimmer aus ansehen. Zudem hat der Kunde die Möglichkeit, die favorisierte Immobilie vertrauten Personen zu zeigen und um ihre Einschätzung zu bitten.

Prozesse in Immobilienunternehmen digitalisieren

Die Unterzeichnung eines Miet- oder Kaufvertrags im Büro bzw. beim Notar war früher ein bürokratischer Akt, bei dem man persönlich anwesend sein musste. Heute lässt sich dies ganz bequem mittels digitaler Unterschrift auf dem Tablet-PC erledigen. Nahezu sämtliche Prozesse des Immobiliengeschäfts können inzwischen mithilfe von Apps gesteuert und ausgeführt werden.

Die Suche nach passenden Bewerbern, die Terminsuche für eine Besichtigung, das Speichern der Kundendaten in der Cloud oder eben die Unterzeichnung des Vertrages, alles wird via Software organsiert. Digitalisiert ein Unternehmen den Kundenservice, die Verwaltung, das Marketing und die Bewirtschaftung von Immobilien, spart dies viel Zeit, steigert letztendlich den Umsatz und sorgt vor allem für zufriedene Käufer, Investoren und Mieter.

Transparenz und Vergleichbarkeit

Ein wichtiger Vorteil der Digitalisierung im Immobiliengeschäft besteht darin, dass sie zu einer größeren Transparenz führt. Die wichtigsten Fakten zu einer Immobilie sind für jeden einsehbar und es besteht die Möglichkeit, mehrere Objekte durch den Einsatz von moderner Videotechnik miteinander zu vergleichen. Wo Interessenten früher auf das Exposé des Maklers angewiesen waren, da können sie heute auf digitale Informationen zugreifen.

Immobilien bleiben ein „Menschengeschäft“

Trotz aller Vorteile, die eine Digitalisierung mit sich bringt, wird der Immobilienhandel, egal ob Investment, Kauf oder die Vermietung, immer ein an Menschen gebundenes Geschäft bleiben. Diese Tatsache sollte aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Corona-Pandemie und die fortschreitende Digitalisierung das Geschäft mit Immobilien nachhaltig verändern wird.

Auch wenn nicht alles sinnvoll ist, so ist die Zeit der Exchange-Server wohl vorbei. Die wichtigsten Prozesse lassen sich durch den Einsatz von Apps beziehunsweise spezieller Softwaredeutlich vereinfachen, zum Wohl der Kunden und zum Vorteil der Immobilienunternehmen.

Thomas Knedel ist Immobilienunternehmer und blickt auf mehr als 20 Jahre Erfahrung im Immobiliengeschäft zurück. Seit 2007 ist er Inhaber der Triamis Gruppe, einem Investment-Unternehmen. Sein Wissen gibt er in Büchern, Podcasts und Online-Kursen an zukünftige und bereits aktive Immobilieninvestoren weiter.

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