Gut für das Image und das Budget: Ein Run Off muss nicht sein

Viele Versicherer knirschen mit den Zähnen angesichts ihrer Altbestände von Lebensversicherungen – die hohen Garantiezinsen scheinen ein schier unlösbares zu Problem sein: Sie stellen Verbindlichkeiten dar, die wegen der niedrigen Zinsen und fehlenden Rendite aber nur schwer oder gar nicht bedient werden können.

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Einkuafswagen-Fragezeichen-165043175-AS-Andrey-PopovEinkuafswagen-Fragezeichen-165043175-AS-Andrey-PopovAndrey Popov – stock.adobe.com

Manche Versicherer haben sich deswegen für den radikalen Schritt des „Run Offs“ entschieden und ihre Altbestände unter großem Schaden für das eigene Image an Verwerter entsorgt. Andere zinsen ab. Eine bessere Lösung liegt darin, die Betriebskosten für die alten Policen auf ein Minimum zu senken – mit einer automatisierten und deswegen kostengünstigen Verwaltung.

Lebensversicherungen waren in Deutschland einmal ein sehr populäres Produkt. Doch die Anpassungen des Leitzinses durch die Zentralbanken bringt Versicherer in die Bredouille: Altverträge wurden vor 20 Jahren mit einer Verzinsung von sechs bis acht Prozent abgeschlossen - mit einer Garantie für den Versicherten.

Zwar hat der Gesetzgeber Wege für Versicherungen geöffnet, um die Garantiezinsen aufzuweichen und anders zu verrechnen – doch das reicht nicht aus, um die Kosten zu decken. Die Versicherungsgesellschaften sind nicht frei in der Wahl ihrer Anlagen: Sie müssen Papiere kaufen, die gewissen Qualitätskriterien entsprechen und auch ihr Anteil ist reglementiert.

Diese Papiere bringen keine oder zu wenig Rendite: Aus ihrem Ertrag lassen sich die Garantiezinsen der Altverträge nicht bedienen. Auch eine Erwirtschaftung über Aktien ist rechtlich limitiert. Da jede Sparte ihren Ertrag selbst erwirtschaften muss, können Verluste auch innerhalb der Gesellschaften nicht umgeschichtet werden. Hinzu kommen hohe Lizenz- und Betriebskosten der bestehenden Systeme.

Run-Off als Lösung?

Versicherer versuchen deshalb den Bestand an Lebensversicherungen abzuzinsen oder sogar an sogenannte Verwerter oder Abwicklungsgesellschaften zu verkaufen beziehungsweise zu übertragen.

Auch wenn die BaFin diese Geschäfte genehmigt und darüber die Rechte der Versicherten gewahrt sowie die Verpflichtungen der Versicherungen eingehalten werden sollen: Der Image-Schaden und Vertrauensverlust für die Versicherer ist enorm. Wer seine Lebensversicherung beim Anbieter seiner Wahl abgeschlossen hat, ist verärgert, wenn dieser alle damit verbundenen Rechte und Pflichten weiterveräußert.

Doch das Problem, so vertrackt es auch erscheinen mag, ist lösbar. Versicherer, die nicht verkaufen wollen, haben dank den Möglichkeiten der Digitalisierung eine Alternative: Die Betriebskosten senken mit einem flexiblen, sicheren und preiswerten System, das einen hohen Automatisierungsgrad bietet und deswegen langfristig mit niedrigen Kosten betrieben und verwaltet werden kann.

Lebensversicherungen erfordern keine Prozessvielfalt und es gibt nur einen Schadensfall, den Tod. Alle Vorgänge wie jährliche Bescheide oder Dynamisierung können mit dem entsprechenden Tool vertragsindividuell automatisiert erfolgen und über automatisierte Prüfstrecken Entscheidungen zielgerichtet vorbereitet werden: Das System übernimmt dabei die Vorprüfung von Versicherungsinhaber, Vertrag und Konditionen.

Digitalisierung als Alternative

Matthias-Stauch-2021-IntervistaMatthias-Stauch-2021-Intervista Matthias Stauch, CEO, Intervista AG

Gerade bei Lebensversicherungen kann ein Großteil des Prozesses in Dunkelverarbeitung erfolgen.

Der Sachbearbeiter muss dann nur noch die Ja-oder-Nein-Entscheidung treffen, ob die Versicherung ausgezahlt oder Dokumente nachgereicht werden sollen.

So lässt sich der Lebensversicherungsaltbestand nahezu vollkommen automatisiert verwalten und nur bei Bedarf wird ein Sachbearbeiter zur Entscheidung hinzugezogen. Die Digitalisierung eröffnet Versicherer damit völlig neue Wege.

Wichtig: Eine solche Lösung sollte innerhalb von kurzer Zeit implementiert werden können – denn die Branche ist unter Zeitdruck. Der Potsdamer Digitalisierungsexperte Intervista bringt einen großen Erfahrungsschatz aus der Versicherungsbranche mit und kann sein flexibles System in einem Zeitrahmen von drei bis sechs Monaten aufsetzen.

Selbst komplizierte Versicherungsprodukte sind in wenigen Tagen konfigurierbar  – und lassen sich für einen Bruchteil der üblichen Gesamtkosten betreiben. Das System ist zudem anpass- und erweiterbar.

Fazit: Versicherer müssen den Altbestand an Lebensversicherungen nicht unter großem Image-Schaden abstoßen. Sie können stattdessen den deutlich angenehmeren Weg der Betriebskostensenkung gehen. Das kann eine Plattform leisten, die anpassbar und flexibel ist, schnell implementiert werden kann und einen hohen Automatisierungsgrad bietet, um einen preiswerten Betrieb und eine günstige Verwaltung der Alt-Policen zu ermöglichen.

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