Megatrend Gesundheit verändert Versicherungsbranche

Einer der Megatrends ist derzeit Gesundheit. Diese hat auch Einfluss auf die Wünsche und Ansprüche der Menschen an Versicherungen. BearingPoint zeigt in der neuen Studie „Versicherungen 2030“, wie Megatrends die gesamte Versicherungsbranche verändern werden.

Anzugtraegerin-Office-Obst-201451220-AS-Andrey-PopovAnzugtraegerin-Office-Obst-201451220-AS-Andrey-PopovAndrey Popov – stock.adobe.com

Die Ansprüche der Menschen an Versicherungen werden sich durch die Megatrends wie Gesundheit, Silver Society und Konnektivität stark verändern.

Giso Hutschenreiter, Partner im Segment Insurance bei BearingPoint, dazu:

„Eine der Hauptveränderungen im Gesundheitswesen und in der Versicherungsbranche wird die Verlagerung von der klassischen Behandlung von Krankheiten hin zu deren Vorbeugung, Vermeidung und zu alternativen Behandlungsmethoden sein. Zukünftig wird sich der Fokus der Versicherer von der finanziellen Entschädigung auf die Gesunderhaltung und Risikominimierung verschieben. Dank Digital Health werden individualisierte Versicherungsprodukte wie Pay as You Live nicht nur möglich, sondern auch der neue Standard.“

Gesundheit beeinflusst Gesellschaft

Wie kaum ein anderer Megatrend hat Gesundheit die Lebensziele der modernen Gesellschaft nachhaltig verändert. So ist die Bevölkerung viel aktiver als in der Vergangenheit. Zudem legt sie Wert auf eine Lebensweise, die Gesunderhaltung fördert, Natur und Umwelt mehr wertschätzt und Körper und Geist jung hält. Die Bandbreite reicht dabei von gesunder Ernährung, über gesundes Alltagsverhalten bis hin zu weiter zunehmenden sportlichen Aktivitäten. Gerade bei den älteren Menschen der „Silver Society“ wird Down-Aging immer beliebter. Sie fühlen sich nicht nur jünger, sie sind auch gesünder als je zuvor.

Deswegen wird der Versicherte laut BearingPoint zukünftig primär die Gesunderhaltung im Blick haben und erst an zweiter Stelle deren Absicherung. All das bedeutet für die Versicherungen, dass sie ihre Produkte dahingehend neu ausrichten müssen.

Echtzeitüberwachung durch Technik

Versicherungen haben durch den Einsatz von Sensortechnologien, beispielsweise in Fitness-Trackern, neue Möglichkeiten im Bereich der Prävention und Risikominimierung. Krankenversicherungen können – nach erfolgter Datenfreigabe des Kunden – mit den gesammelten Daten eine Kerndatenbank auf der Grundlage des Internets der Dinge einrichten, um eine Echtzeit-Überwachung des Gesundheitszustands des Versicherten zu ermöglichen.

Mittels intelligenter Sensortechnologie können beispielsweise Diabetiker ihren Blutzucker kontinuierlich und bequem überwachen und Bluthochdruckpatienten werden rechtzeitig gewarnt, bevor ein kritischer Wert erreicht wird.

Dadurch kennen Versicherungskunden nicht nur ihren aktuellen Gesundheitszustand, sondern halten sich auch eher an die Verbesserungen, die sich aus der Befolgung der medizinischen und Lebensstil-Empfehlungen ergeben.

Individualisierte Versicherungsprodukte werden möglich

Mediziner können sowohl den Gesundheitszustand als auch das Verhalten ihrer Patienten dank Digital Health noch besser einschätzen und präzisere Behandlungsschemata und -empfehlungen erstellen.

Zudem kann das Tragen medizinischer Digitalgeräte die Krankenversicherungsprodukte wirksam optimieren und die Servicequalität verbessern.

So können Versicherer hyper-personalisierte Produkte, wie Pay as You Live, entwerfen, die auf die konkreten Bedürfnisse oder das Verhalten ihrer Kunden zugeschnitten sind. Durch die Datenanalyse können zudem Fragen der Prämienfestsetzung und -zahlung individuell passend entwickelt werden.

Auch werden die Versicherungsprämien durch die Lebensgewohnheiten der Kunden beeinflusst und motivieren so die Kunden durch Bonus und Rabatt zu einer besseren Selbstversorgung. Die individuelle Gesunderhaltung wird direkt von den Versicherungen belohnt.

Nachfrage nach pauschalen Tarifen wird bleiben

Aber es wird nicht jeder Kunde seine gesammelten Gesundheitsdaten mit dem Versicherer teilen wollen. Die Privatsphäre der Kunden ist ein hohes Gut und die kontinuierliche Echtzeitüberwachung von Gesundheitsdaten wird auch in Zukunft kritisch gesehen werden.

Allerdings bieten die vernetzten Technologien, das Internet der Dinge in Verbindung mit Big Data, intelligenten Geräten, Wearables und Sensoren laut BearingPoint ein großes Potenzial für die Versicherungsbranche, wenn sie ihre Geschäftsmodelle entsprechend ausrichtet. Konnektivität und Digital Health machen es möglich, dass in Zukunft die Versicherungen auch zu wichtigen Gesundheitsdienstleistern werden.

LESEN SIE AUCH

Young woman looking at the City of London at sunset. Planning thYoung woman looking at the City of London at sunset. Planning thIRStone – stock.adobe.comYoung woman looking at the City of London at sunset. Planning thIRStone – stock.adobe.com
Assekuranz

Schöne neue Versicherungswelt nur für die, die sich wandeln

Hoher Transformationsdruck hält die Versicherungsbranche weiter in Atem. Die neue Studie „Vision Versicherungen 2030 – ein Blick auf die bisherige Entwicklung“ unterstreicht den Handlungs- und Veränderungsdruck im Versicherungsmarkt, der schon in der Studie von 2020 attestiert wurde.

Anzugtraeger-Mobilitaet-162557712-AS-Mikko-LemolaAnzugtraeger-Mobilitaet-162557712-AS-Mikko-LemolaMikko Lemola – stock.adobe.comAnzugtraeger-Mobilitaet-162557712-AS-Mikko-LemolaMikko Lemola – stock.adobe.com
Assekuranz

Die Megatrends und ihre Auswirkungen auf die Versicherungsbranche

Wie werden sich die Megatrends, die bereits die heutige sozioökonomische Landschaft prägen, zukünftig auf die Versicherungsbranche auswirken und damit die Versicherungslandschaft verändern? Dieser Frage ging die Management- und Technologieberatung BearingPoint in der neuen Studie „Versicherungen 2030“ nach.
Overweight boy watching TV with snacks indoorsOverweight boy watching TV with snacks indoorsAfrica Studio – stock.adobe.comOverweight boy watching TV with snacks indoorsAfrica Studio – stock.adobe.com
Assekuranz

Junge Bundesbürger wollen Gesundheit als eigenes Schulfach

84 Prozent der jungen Erwachsenen wünschen sich, dass Gesundheit als eigenes Fach in der Schule unterrichtet werden soll. Vor fünf Jahren waren es mit 77 Prozent noch deutlich weniger. Das Ergebnis unterstreicht, dass junge Menschen ein Interesse an einem gesunden Leben haben.
Maedchen-Achselzucken-197761892-AS-Cookie-StudioMaedchen-Achselzucken-197761892-AS-Cookie-StudioCookie Studio – stock.adobe.comMaedchen-Achselzucken-197761892-AS-Cookie-StudioCookie Studio – stock.adobe.com
Assekuranz

Generation Z: Kein Interesse an Versicherungen

Junge Menschen im Alter von 18 bis 20 Jahren interessieren sich nicht für Versicherungen und wissen auch wenig darüber. So gaben 41 Prozent der jungen Erwachsenen an, überhaupt keine Kenntnisse zu Versicherungsprodukten zu haben. Das geht aus einer Umfrage von BearingPoint hervor.
Anzugtraeger-Post-its-292854841-AS-NDABCREATIVITYAnzugtraeger-Post-its-292854841-AS-NDABCREATIVITYNDABCREATIVITY – stoack.adobe.comAnzugtraeger-Post-its-292854841-AS-NDABCREATIVITYNDABCREATIVITY – stoack.adobe.com
Assekuranz

Versicherungsbranche: Studie zeigt Herausforderungen und Maßnahmen auf

Vor allem die Versicherungsbranche ist von den Veränderungen durch den digitalen Wandel und den technologischen Fortschritt betroffen. ti&m und die Versicherungsforen Leipzig die „ti&m-Trendstudie Versicherungen“ erarbeitet, um die einzelnen Handlungsfelder zu identifizieren und daraus neue Geschäftsmodelle abzuleiten.
slavoljubovski / pixabayslavoljubovski / pixabay
Assekuranz

ZahnGesund – der erstklassige Schutz des Dauertestsiegers

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen seit dem Jahr 2005 für Zahnersatz, wie Kronen, Brücken oder Implantate im Rahmen der Regelversorgung nur noch einen Festzuschuss in Höhe von 60 Prozent der Kosten bei freier Arztwahl beziehungsweise von 70 Prozent, wenn im Bonusheft regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt lückenlos nachgewiesen werden.

Mehr zum Thema

Megan_Rexazin_Conde / pixabayMegan_Rexazin_Conde / pixabay
Assekuranz

BU-Regulierung: Längere Bearbeitungszeiten durch steigende Anträge

Das BU-Leistungspraxisrating 2024 von Franke und Bornberg liefert detaillierte Einblicke in die Regulierungspraxis von zehn Versicherern. Trotz steigender Antragszahlen und längerer Bearbeitungszeiten gibt es Fortschritte.

Anja Käfer-Rohrbach, stellvertretende GDV-HauptgeschäftsführerinGDVAnja Käfer-Rohrbach, stellvertretende GDV-HauptgeschäftsführerinGDV
Assekuranz

IT: Versicherer kämpfen mit Nachwuchsproblemen und alten Systemen

Der Fachkräftemangel in der IT trifft die Versicherungsbranche besonders hart. Alte Mainframe-Systeme und fehlender Nachwuchs stellen Unternehmen vor enorme Herausforderungen, hieß es auf dem IT-Jahreskongress des GDV in Köln. Der Rückblick des Branchenverbands zeigt die drängendsten Probleme und mögliche Lösungen.

DAV-Vorsitzender Dr. Maximilian HappacherErgoDAV-Vorsitzender Dr. Maximilian HappacherErgo
Assekuranz

Lebensversicherung: Aktuare halten an Höchstrechnungszins fest

Die Deutsche Aktuarvereinigung (DAV) empfiehlt für das Jahr 2026 weiterhin einen Höchstrechnungszins von 1,0 Prozent für Lebensversicherungsverträge mit Zinsgarantie. Eine Anpassung an die jüngsten Zinsentwicklungen sei nicht notwendig, erklärt DAV-Vorsitzender Dr. Maximilian Happacher.

Marderbisse verursachen in Deutschland jährlich erhebliche Schäden an Kraftfahrzeugen.LubosHouska / pixabayMarderbisse verursachen in Deutschland jährlich erhebliche Schäden an Kraftfahrzeugen.LubosHouska / pixabay
Assekuranz

Marderschäden: Hohe Kosten durch kleine Beißer

Laut einer aktuellen Auswertung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) wurden im Jahr 2023 rund 235.000 kaskoversicherte Fahrzeuge durch Marder beschädigt. Dies entspricht einem Anstieg von knapp zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Julia Wiens, Exekutivdirektorin Versicherungs- und PensionsfondsaufsichtMatthias Sandmann / BaFinJulia Wiens, Exekutivdirektorin Versicherungs- und PensionsfondsaufsichtMatthias Sandmann / BaFin
Assekuranz

BaFin rückt Kundennutzen und Stornoquoten in den Fokus

Die BaFin hat ihre Prioritäten für 2025 vorgestellt. Besonders Unternehmen mit hohen Stornoquoten müssen mit genauerer Prüfung rechnen.

Christian-Eck-2023-BNP-ParibasChristian-Eck-2023-BNP-ParibasBNP Paribas S.A., Niederlassung DeutschlandChristian-Eck-2023-BNP-ParibasBNP Paribas S.A., Niederlassung Deutschland
Assekuranz

Private Markets für die Altersvorsorge: Chancen mit Risiken

Die Nachfrage nach alternativen Kapitalanlagen zur Altersvorsorge steigt. Doch wie viel Risiko ist vertretbar? Ein Kommentar von Christian Eck, Leiter Versicherungen – Aktien und nachhaltige Lösungen, BNP Paribas, über die Vorteile und Herausforderungen von Private Markets für die private Altersvorsorge und mögliche Lösungsansätze für Versicherer und Anleger.