G7-Staaten: 70 Prozent erwarten Folgen für Einkommen durch Coronavirus

Die Bürger der G7-Staaten unterstützen die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus grundsätzlich und diese stoßen, trotz ihres erheblichen Eingriffs in die persönliche Freiheit, auf viel Verständnis, zeigt eine Studie von Kantar.

(PDF)
Frau-Mundschutz-4898571-PB-coyotFrau-Mundschutz-4898571-PB-coyotcoyot – pixabay.com

Für diese wurden Menschen in den G7-Staaten zu ihren Einschätzungen zu den gesellschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus und den Reaktionen der Regierungen befragt.

Aber es zeigte sich auch Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der öffentlichen Gesundheitssysteme.

Dr. Michelle Harrison, die globale Geschäftsführerin der Kantar Public Division, dazu:

„Wir möchten daten- und faktenbasiert zu einer gehaltvollen öffentlichen Debatte in den G7-Staaten beitragen und den Entscheidern im öffentlichen Sektor mit unserer Studie Orientierung geben. … Die ökonomischen Auswirkungen auf die finanzielle Situation der Haushalte in Kombination mit der durch die Studie sichtbar gemachten breiten Unterstützung von Maßnahmen durch die Bürgerinnen und Bürger in den G7-Staaten ist für staatliche Entscheider in diesen Tagen eine wichtige Orientierungshilfe. Insbesondere, wenn es darum geht die nächsten Maßnahmen abzuwägen und so mitzuhelfen, dass sich die jeweiligen Gesellschaften zugleich nachhaltig von dieser Krise auch wieder erholen.“

Die finanziellen Auswirkungen

70 Prozent der Bevölkerung in den G7-Staaten sind der Meinung, dass das Coronavirus Auswirkungen auf ihr Haushaltseinkommen hat oder haben wird.

Die Spannbreite reicht von 82 Prozent in Italien bis im Vergleich dazu nur 58 Prozent in Deutschland. Die Anteile in Kanada (76 Prozent), USA (74 Prozent), Großbritannien (70 Prozent), Frankreich (65 Prozent) und Japan (65 Prozent) liegen dazwischen.

Gleichzeitig sind im Schnitt drei von zehn Menschen in den G7 der Auffassung, dass das Coronavirus keine Auswirkungen auf ihre finanzielle Situation haben wird. Am höchsten ist dieser Wert in Deutschland (46 Prozent), Japan (35 Prozent) und Frankreich (34 Prozent) im Vergleich zu den anderen G7-Staaten.

Die in Deutschland in Kraft gesetzten Maßnahmen zur Abfederung der Krise tragen erheblich dazu bei, dass sich für die Bevölkerung die ökonomischen Auswirkungen angesichts der lebensbedrohlichen Gefahren durch Corona doch stärker relativieren, als dies in den anderen G7-Staaten der Fall ist.

Fernsehen als vertrauenswürdige Informationsquelle

In Japan (46 Prozent), Italien (37 Prozent), Frankreich (33 Prozent), Deutschland (31 Prozent) und Großbritannien (28 Prozent) sind Nachrichten im Fernsehen die Informationsquelle, denen die Bürger des jeweiligen Landes am meisten vertrauen.

Effizienz staatlichen Handelns und internationaler Zusammenarbeit

Die öffentliche Zustimmung zur Reaktion der Regierung ist in Italien am höchsten: 76 Prozent der italienischen Bevölkerung stimmen den staatlichen Maßnahmen der italienischen Regierung (sehr) zu.

Die Kooperation zwischen den Ländern weltweit im Vergleich zum Handeln der eigenen Regierung wird deutlich seltener als gut bezeichnet: In Kanada (71 Prozent), den USA (65 Prozent) und Großbritannien (62 Prozent) ist wie in Frankreich (54 Prozent) eine Mehrheit der Auffassung, dass die Zusammenarbeit (sehr) gut ist.

In Deutschland (45 Prozent), Italien und Japan (je 37 Prozent) ist dies nicht der Fall. Gerade in Italien ist es bedauerlich, dass sich eine breite Mehrheit der Bevölkerung international im Stich gelassen fühlt.

Auswirkung auf die öffentliche Versorgung

Die Bürger in Kanada, Deutschland und Großbritannien sind am häufigsten der Auffassung, dass die öffentliche Versorgung in ihrem Land sichergestellt ist und sie für die Krise gut aufgestellt sind. Die Bevölkerung in Frankreich ist dagegen am skeptischsten.

Persönliche Verhaltensänderungen

73 Prozent sind (sehr) besorgt, dass ihre eigene Gesundheit durch das Coronavirus gefährdet ist. 82 Prozent sorgen sich dabei um die Gesundheit von Familienangehörigen oder Menschen aus dem eigenen Freundeskreis – in Italien sind es gar 93 Prozent.

So berichten 68 Prozent davon, dass sie mit Social-Distancing bereits begonnen haben. In Kanada und Italien (85 Prozent) setzen das die meisten Menschen um, während in Japan (28 Prozent) nur eine Minderheit davon berichtet.

27 Prozent in den G7-Staaten berichtet davon, dass sie jetzt im Alltag begonnen haben, Masken zu tragen. Vor allem in Japan (65 Prozent) aber auch Italien (62 Prozent) bestimmen viele Menschen mit Masken inzwischen das Straßenbild.

(PDF)

LESEN SIE AUCH

Brexit-Puzzle-111877539-AS-PixelblissBrexit-Puzzle-111877539-AS-PixelblissPixelbliss – stock.adobe.comBrexit-Puzzle-111877539-AS-PixelblissPixelbliss – stock.adobe.com
International

Brexit – fast ein Viertel der deutschen Unternehmen fühlt sich unvorbereitet

Am 31. Dezember 2020 endet die Brexit-Übergangsphase. Ab 2021 wird das Vereinigte Königreich als „Drittstaat“ nicht mehr Teil des EU-Binnenmarktes und der Zollunion sein. 22 Prozent der europäischen Unternehmensentscheider geben an, ihr Unternehmen sei wenig oder gar nicht auf die mit dem Brexit einhergehenden Veränderungen vorbereitet.
Hand-Schatten-Tastatur-275222167-AS-CaladoHand-Schatten-Tastatur-275222167-AS-CaladoCalado – stock.adobe.comHand-Schatten-Tastatur-275222167-AS-CaladoCalado – stock.adobe.com
International

Deutsche Unternehmen im Visier von Cyber-Kriminellen

Immer mehr Unternehmen in Deutschland ist mittlerweile bewusst, wie wichtig Cyber-Sicherheit ist. So steigt die Zahl der gut vorbereiteten „Cyber-Experten“ 2020 im Vergleich zum Vorjahr von 11 auf 17 Prozent an. Die Ergebnisse des Hiscox Cyber Readiness Reports 2020 zeigen eine positive Tendenz.
International network map designInternational network map designC.Castilla – stock.adobe.comInternational network map designC.Castilla – stock.adobe.com
International

Welthandel: Aktueller Einbruch nur temporär

Konsum-Boom meets Lieferengpässe: So lässt sich die aktuelle Situation im Welthandel kurz zusammenfassen. Auch Lieferkettenunterbrechungen und die vielerorts rollende vierte Coronawelle sind zu diesem „Date“ geladen – eine recht ungute Beziehungskonstellation.U
Corona-Kurs-325613525-AS-Feydzhet-ShabanovCorona-Kurs-325613525-AS-Feydzhet-ShabanovFeydzhet Shabanov – stock.adobe.comCorona-Kurs-325613525-AS-Feydzhet-ShabanovFeydzhet Shabanov – stock.adobe.com
International

Corona: Mittelstand verschuldet sich und Profite sinken

Vor allem kleinen und mittelständischen Unternehmen (KMU) in Frankreich und Italien geht die Covid-19-Pandemie an die Substanz.
Jump-Fahrrad-2020-UberJump-Fahrrad-2020-UberUber B.V.Jump-Fahrrad-2020-UberUber B.V.
Produkte

Uber und Allianz: europaweite Partnerschaft für JUMP-E-Bikes und -Scooter

Allianz Partners und Uber haben eine europaweite Versicherungspartnerschaft für JUMP-Elektrofahrräder und E-Scooter beschlossen.
Frau-nießt-223555359-FO-master1305Frau-nießt-223555359-FO-master1305master1305 – stock.adobe.comFrau-nießt-223555359-FO-master1305master1305 – stock.adobe.com
International

Coronavirus: Weltweite Wahrnehmung ist sehr verschieden

Die internationale Verbreitung des Coronavirus (SARS-CoV-2) schürt die mediale Aufmerksamkeit. Eine Studie von YouGov hat nun eine Umfrage in 23 Ländern und Regionen durchgeführt, die Aufschluss über die unterschiedliche Wahrnehmung des Coronavirus weltweit gibt.

Mehr zum Thema

Newsletter Soziale Netzwerke Statistik Homepage Homepage Soziale Netzwerke Kunden Kunden Wiki Wiki Verwaltung Verwaltung Eigene Daten Eigene Daten help aktualisiert von Michael Fiedler, heute, 11:43 BVI schlägt EU-Indexfamilie vor: Einheitliche Benchmark für europäische Kapitalmärkte Der Bundesverband Investment (BVI) setzt sich für die Einführung einer European All Shares Index Family (EUASIF) ein – einer EU-weiten Indexfamilie, die sämtliche börsennotierten Unternehmen in der Europäischen Union abbildet.NoName_13 / pixabayNewsletter Soziale Netzwerke Statistik Homepage Homepage Soziale Netzwerke Kunden Kunden Wiki Wiki Verwaltung Verwaltung Eigene Daten Eigene Daten help aktualisiert von Michael Fiedler, heute, 11:43 BVI schlägt EU-Indexfamilie vor: Einheitliche Benchmark für europäische Kapitalmärkte Der Bundesverband Investment (BVI) setzt sich für die Einführung einer European All Shares Index Family (EUASIF) ein – einer EU-weiten Indexfamilie, die sämtliche börsennotierten Unternehmen in der Europäischen Union abbildet.NoName_13 / pixabay
International

BVI schlägt EU-Indexfamilie vor: Einheitliche Benchmark für europäische Kapitalmärkte

Der Bundesverband Investment (BVI) setzt sich für die Einführung einer European All Shares Index Family (EUASIF) ein – einer EU-weiten Indexfamilie, die sämtliche börsennotierten Unternehmen in der Europäischen Union abbildet. Ziel ist es, die Markttransparenz zu erhöhen, Investitionen zu erleichtern und die Vergleichbarkeit europäischer Unternehmen zu verbessern.

Der Allianz Trade Länder-Risikoatlas 2025 zeigt eine weltweite Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: 48 Volkswirtschaften wurden hochgestuft, nur fünf herabgestuft.JoshuaWoroniecki / pixabayDer Allianz Trade Länder-Risikoatlas 2025 zeigt eine weltweite Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: 48 Volkswirtschaften wurden hochgestuft, nur fünf herabgestuft.JoshuaWoroniecki / pixabay
International

Weltwirtschaft: Länderrisiken sinken – doch Handelskonflikte und Protektionismus bedrohen Wachstum

Der Allianz Trade Länder-Risikoatlas 2025 zeigt eine weltweite Verbesserung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: 48 Volkswirtschaften wurden hochgestuft, nur fünf herabgestuft. Doch geopolitische Spannungen und Protektionismus könnten den positiven Trend schnell umkehren.

Timo Steinbusch, Leiter Portfoliomanagement der apoBankapoBankTimo Steinbusch, Leiter Portfoliomanagement der apoBankapoBank
International

US-Strafzölle: Droht eine neue Belastung für deutsche Exporteure?

Die USA haben Strafzölle gegen Kanada, Mexiko und China verhängt – und weitere könnten folgen. Besonders für deutsche Unternehmen mit starkem Exportfokus wäre eine Ausweitung der Zölle eine erhebliche Belastung. Die Börsen reagierten bereits mit Kursverlusten.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins erneut gesenkt und setzt damit ihren Zinssenkungskurs fort.MichaelM / pixabayDie Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins erneut gesenkt und setzt damit ihren Zinssenkungskurs fort.MichaelM / pixabay
International

EZB senkt Leitzins um 25 Basispunkte – Experten uneins über die Auswirkungen

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat den Leitzins erneut gesenkt und setzt damit ihren Zinssenkungskurs fort. Während einige Experten die Maßnahme als erwarteten Schritt bewerten, warnen andere vor möglichen Risiken für Inflation und Kapitalmärkte.

Nvidia steht nun vor der Herausforderung, seine Marktführerschaft in der KI-Branche zu verteidigen.Foto: NvidiaNvidia steht nun vor der Herausforderung, seine Marktführerschaft in der KI-Branche zu verteidigen.Foto: Nvidia
International

Chinas KI-Durchbruch: DeepSeek stellt Nvidias Dominanz infrage

Nvidia verzeichnete am Montag einen historischen Wertverlust von 589 Milliarden Dollar. Ausgelöst wurde diese durch den überraschenden Erfolg der KI-Plattform DeepSeek aus China. Im Gastbeitrag erklärt Dirk Pappelbaum, Geschäftsführer der Inveda.net, warum DeepSeek eine echte Bedrohung für Nvidia ist.

Zentrale der EZB in Frankfurt am Main.MichaelM / pixabayZentrale der EZB in Frankfurt am Main.MichaelM / pixabay
International

EZB senkt Leitzinsen erneut: Experten uneins über Auswirkungen auf Inflation und Wachstum

Mit ihrer vierten Zinssenkung in 2024 senkt die Europäische Zentralbank die Leitzinsen um weitere 0,25 Prozentpunkte. Während die Maßnahme als Reaktion auf gedämpftes Wachstum und sinkende Inflationsraten weitgehend erwartet wurde, gehen die Meinungen über die Folgen für Wirtschaft und Finanzmärkte auseinander.