Sterbegeldversicherung – Das müssen Sie wissen

Bis 2004 gab es für jeden Sterbegeld von der Krankenkasse, seither muss jeder Einzelne für die Bestattung selbst vorsorgen. Wer seinen Hinterbliebenen die Bestattungskosten nicht aufhalsen will, denkt über eine Sterbegeldversicherung nach. Doch welche Vorteile und Nachteile hat die Versicherung und in welchen Fällen ist die Police tatsächlich sinnvoll?

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Friedhof-948048-PB-vlankaFriedhof-948048-PB-vlankavlanka – pixabay.com

So funktioniert die Sterbegeldpolice

Eine Sterbegeldversicherung ist im Grunde eine kleine Lebensversicherung und dient dazu, für die Bestattungskosten vorzusorgen, um die Angehörigen finanziell zu entlasten.

Einbezahlt wird über eine festgelegte Beitragsdauer hinweg bis zum vereinbarten Alter (je nach Anfangsalter meist bis zu einem Alter von 65 oder 85 Jahren). Vor Abschluss der Versicherung kann eine Gesundheitsprüfung erforderlich sein. Auch eine mindestens mehrmonatige Wartezeit bis zur Auszahlung ist üblich. Bei Unfalltod verkürzt sich oder entfällt diese Karenzzeit.

Stirbt der Versicherungsnehmer nach Ablauf der Wartezeit, zahlt der Versicherungsträger die vereinbarte Summe an die im Vertrag benannten Bezugsberechtigten aus. Der Schutz der Police gilt ans Lebensende und die Höhe der Versicherungssumme ist garantiert.

Angeboten werden Sterbegeldversicherungen von sogenannten Sterbekassen oder Lebensversicherungsunternehmen. Lebensversicherungen sind an einen Garantiezins gebunden, Sterbekassen nicht. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) bestimmt allerdings den Zins der Sterbekassen-Policen. Unabhängige Makler können einen Überblick über die verschiedenen Angebote und Antworten zu den Details geben.

Was spricht für und was gegen eine Sterbegeldversicherung?

Vor dem Abschluss einer Sterbegeldversicherung sollten die Vorteile und Nachteile abgewogen werden.

Vorteile

Die Police ist eine Absicherung der Bestattungskosten und entlastet die Angehörigen finanziell.

Der Versicherungsschutz besteht direkt nach Ablauf der Wartezeit. Im Todesfall zahlt die Versicherung auch dann, wenn noch nicht das gesamte Kapital eingezahlt wurde.

Eine Sterbegeldversicherung gilt bei angemessener Höhe als zweckgebundene Bestattungsvorsorge und ist vor dem Zugriff des Sozialamtes sicher (wichtig, falls man auf Unterstützung bei der Pflege angewiesen ist oder Hartz IV bezieht).

Nachteile

Hohe Abschluss- und Verwaltungskosten, und derzeit niedrige Zinsen.

Speziell für Menschen ab 50 kann eine Sterbegeldversicherung verhältnismäßig teuer sein, da ein großer Anteil des einbezahlten Geldes in die Risikoabsicherung fließt. Im Endeffekt werden Hunderte oder gar Tausende Euro mehr einbezahlt, als an die Hinterbliebenen ausbezahlt wird.

Der Rückkaufswert der Sterbegeldpolice ist meist sehr niedrig. Relevanz hat dieser Aspekt, wenn man sich die Versicherungsbeiträge nicht mehr leisten kann oder möchte. Wichtig: Mit dem Urteil vom 24. November 2015 (Az. S 4 SO 370/14) hat das Sozialgericht Karlsruhe entschieden, dass Beiträge zu einer angemessenen Sterbegeldversicherung vom Sozialamt zu tragen sind.

Wie hoch sollte die Absicherung sein?

Laut den Verbraucherzentralen belaufen sich die Kosten einer Beerdigung im Durchschnitt auf 7.000 Euro. Je nach Wohnort und Gestaltung kann es zu Abweichungen kommen. Häufig wird eine Versicherungssumme bis zu 10.000 Euro festgesetzt, die die durchschnittlichen Bestattungskosten abdecken kann. Es gibt aber auch Policen, die weniger oder mehr auszahlen. Die individuelle Summe hängt vom eigenen Lebensstil und Wünschen für die Beerdigung ab.

Das zeichnet ein gutes Leistungsangebot aus

Drei Punkte sollten vor Abschluss der Versicherung geprüft werden:

Besteht ein günstiges Verhältnis zwischen Kosten und Beiträgen der Police?

Sind die Bedingungen des Vertrages verbraucherfreundlich?

Kann das Angebot dem Vergleich mit einer sicheren, verzinsten Geldanlage zzgl. Todesfallabsicherung durch eine Risikolebensversicherung standhalten?

Todesfall im Ausland - was ist zu beachten?

Ereignet sich ein Todesfall im Ausland, bedeutet das für die Angehörigen nicht nur einen zusätzlichen organisatorischen, sondern auch einen finanziellen Mehraufwand. Beispielsweise belaufen sich die Kosten für den Leichentransport per Flugzeug auf rund 4.000 Euro. Bei einigen Versicherungsträgern umfasst der Versicherungsschutz der Sterbegeldversicherung auch die Auslandsrückholung im Todesfall. Dies muss allerdings ausdrücklich im Vertrag stehen.

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