Obwohl Aktien immer noch als sehr risikoreiche Anlage wahrgenommen werden, wächst ihre Beliebtheit: 2018 besaßen rund 10,3 Millionen Deutsche über 14 Jahren Aktien oder Anteile von Aktienfonds, die sich vor allem für einen langfristigen Vermögensaufbau eignen. Das ist eine Viertelmillion mehr als noch im Jahr 2017.
Wie Einsteiger am besten vorgehen und was sie bei der Investition beachten sollten, beschreibt Andreas Wagner, Experte für Geldanlage und Vermögensplanung bei der IDEAL Versicherung.
Depoteröffnung
Voraussetzung für die Investition in Aktien ist zunächst ein Wertpapierdepot, in dem alle gekauften Aktien und Fondsanteile aufbewahrt, verwaltet und gehandelt werden. Das Depot kann bei einer Hausbank, einer Onlinebank oder auch bei sogenannten Online-Brokern eröffnet werden. „Ein Depot ist online häufig günstiger als bei einer Filialbank und Anleger erhalten bei einer Direktbank inzwischen auch – wenn gewünscht – eine Beratung“, beschreibt Andreas Wagner.
Die meisten Banken verlangen eine sogenannte Depotführungsgebühr oder Grundgebühr, welche in der Regel etwa 30 Euro pro Jahr beträgt. Sie fällt jährlich an – unabhängig davon, ob Aktien oder Fonds transferiert werden oder nicht. Zusätzlich entstehen Kosten für Kauf und Verkauf, die sogenannten Ordergebühren. Auch hier gibt es Unterschiede, weiß der Finanzexperte: Während die einen Anbieter einen fixen Betrag verlangen, haben andere eine volumenabhängige Orderprovision. Eine Transaktion über 5.000 Euro kostet demnach dann mehr als eine über 1.000 Euro. Grundsätzlich lohnt es sich, verschiedene Depotbanken zu vergleichen und sich vorab ausführlich zu informieren, um so den passenden Anbieter für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Zudem werden immer wieder Sonderaktionen mit reduzierten Kaufgebühren angeboten. Wer geschickt investiert, kann einiges an Gebühren sparen. Eine Übersicht finden Interessenten zum Beispiel auf www.aktien-fuer-anfaenger.de.
Anlageziele definieren
Mit der Depoteröffnung stellt sich die Frage, welche Anlageziele erreicht werden sollen? Durch die Schwankungen der Aktienkurse empfiehlt es sich, über einen längeren Zeitraum zu investieren. So können Höhen und Tiefen am Aktienmarkt ausgeglichen werden.
„Anleger sollten sich vor der Investition gut überlegen, welche Summe sie in den nächsten zehn bis 15 Jahren entbehren könnten“, rät Wagner. Daraus lässt sich das Startkapital errechnen. Außerdem spielt die Risikobereitschaft eine Rolle: Risikoreiche Investments können im besten Fall auch schon in relativ kurzer Zeit eine hohe Rendite erzielen, im schlimmsten Fall aber auch zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Daher ist für Einsteiger meist eine ausgewogene Anlage – beispielsweise in breit streuende Fonds oder kostengünstige ETFs auf einen Index – besser geeignet.
In Wertpapiere investieren
Grundsätzlich ist zu empfehlen: Die Mischung macht’s. Einsteiger sollten vor allem auf eine gute Streuung ihrer Investments achten und auf risikoreiche Einzelkäufe und -verkäufe verzichten. Wer auf Aktien mehrerer Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen setzt, kann die Verluste einzelner Aktien leichter ausgleichen. Wagner empfiehlt aus diesem Grund, in Aktienfonds zu investieren. Diese sind vor allem für einen langfristigen Vermögensaufbau beispielsweise zur Altersvorsorge geeignet. Der Vorteil: Anleger müssen sich ihr Aktiendepot nicht selbst zusammenstellen und können bereits mit wenig Kapital eine breite Streuung unter den Aktien erreichen. Das erhöht die Ertragschancen und senkt das Risiko. Wer monatlich einen fixen Betrag sparen möchte, für den kann sich ein Sparplan in Fonds, der Aktien enthält, lohnen. Bereits mit 25 Euro im Monat können Anleger damit langfristig ein gutes Polster ansparen.
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