Über die aktuelle Situation und die Zukunft der Versicherungs- und Bankenbranche haben rund 250 Führungskräfte und Experten aus dem Finanzsektor auf dem zweiten „Financial Services Summit“ diskutiert.
Die digitale Transformation, neue Marktteilnehmer und Geschäftsmodelle sowie veränderte wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen stellen die Finanzbranche weiterhin vor große Herausforderungen.
Dr. Robert Wagner, Leiter Financial Services bei BearingPoint, sagt:
„Wir glauben, es wäre sinnvoll, wenn sich der Finanzsektor etwas mehr an den Konzepten und Vorgehensweisen orientieren würde, die in der Industrie sehr erfolgreich im Einsatz sind. Sparen alleine wird die Herausforderungen nicht lösen. Vielmehr müssen Innovation und der Mut, neue Wege zu beschreiten, an Stelle der schlichten Verbesserung bestehender Verfahren treten. Die Start-Ups wirken dabei als Katalysator und zeigen der Branche auf, was alles möglich ist.”
Vor diesem Hintergrund zeichnete Dr. Andreas Dombret, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank a.D., beispielhaft fünf mögliche Szenarien für die Bankenbranche: die „bessere“ Bank, die „neue“ Bank, die „fragmentierte“ Bank, die „unsichtbare“ Bank und die Disintermediation. Laut ihm werden die Kundenbedürfnisse der Ausgangspunkt für die Entwicklung sein und in einem zweiten Schritt die Reaktion der Finanzdienstleister auf diese Bedürfnisse.
Dr. Andreas Dombret meint:
„Kooperationen und Fusionen können dabei eine wichtige Rolle spielen, indem sie die Effizienz erhöhen und Veränderungsprozesse beschleunigen.“
Die Rolle von FinTechs und InsurTechs
Im PowerTalk ging es um die Rolle von FinTechs und InsurTechs: Welche neuen Geschäftsmodelle sind bereits in der Anwendung und wie disruptiv verändern neue Player die Branche?
Markus Gunter, CEO der N26 Bank, erklärte:
„Für uns ist es nicht relevant, eine komplette Bank eins zu eins nachzubauen. Disruptiv zu sein heißt für uns, die Kundenbeziehung über Design und Technik für das Smartphone neu zu definieren und damit Bankfilialen obsolet zu machen.“
Dr. Christian Macht, Generalbevollmächtigter ELEMENT Insurance, erläuterte die Vorteile der Verringerung der Wertschöpfungstiefe für die Versicherungsbranche, denn mit der Auslagerung von Teilprozessen würden Versicherer rascher und effizienter auf Marktbedürfnisse reagieren können.
Gemeinsam mit den beiden Start-Up Vertretern diskutierten danach im Plenum noch Dr. Joachim von Schorlemer, Mitglied des Vorstands ING Deutschland, sowie Volker Steck, Vorstandsvorsitzender und CEO Helvetia Deutschland.
Bedeutung zukunftsweisender Technologien
Zu den weiteren Schwerpunktthemen gehörten außerdem die Bedeutung zukunftsweisender Technologien wie Data & Analytics, Blockchain oder Robotics. Durch den Einsatz dieser innovativen Anwendungen ergeben sich neue Möglichkeiten für Banken und Versicherungen – aber auch bisher unbekannte Herausforderungen.
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