Das moderne Zeitalter ist die Ära der Veränderungen. Darauf müssen sich Konsumenten einstellen, aber auch Unternehmen und vor allem Banken. Oft schleichen sich Neuheiten so dynamisch ein, dass sie erst hinterher an Statistiken bemessen werden können.
Ein Beispiel, das diesen Faktor belegt, ist die Expansion des Glücksspiels. Im Jahr 2021 wurde in Deutschland virtuelles Glücksspiel legalisiert. Waren die Zugriffe im ersten Jahr noch geringfügig höher als zuvor, steigen sie prognostisch bis 2027 sprungartig an. Die Menschen haben sich in kürzester Zeit daran gewöhnt, dass sie ihr bestes Casino online spielen können und nutzen das Angebot rege. Aber wie sieht es in der Finanzwelt aus? Ist man auch dort bereit, Potenziale auszuschöpfen? Das möchten wir am Beispiel der Blockchain genauer analysieren.
Die Herausforderung für Banken – die Blockchain wird zum wichtigen Thema
Geht es um die Finanzen, sind Banken nach wie vor die wichtigste Anlaufstelle. Um den Bedürfnissen der Kunden gerecht zu werden, müssen sich Finanzinstitute intensiv mit neuen Technologien auseinandersetzen. Im Fokus steht hier ganz klar die Blockchain, denn sie gilt als eine der wichtigsten Errungenschaften seit der Verbreitung des Internets 2.0. Dabei stehen die Banken vor einigen schwierigen Herausforderungen, an die sie sich anpassen müssen!
Die Ertragslage war aufgrund gesunkener Zinsen erheblich gesunken, parallel dazu gibt es immer neue Anforderungen und Regulatorien seitens des Staates. Auch für Banken wird es teuer, denn sie müssen in automatisierte Prozesse und hochwertige IT investieren. Hinzu kommt, dass die Bedürfnisse des modernen Bankkunden längst nicht mehr auf dem Niveau von 1980 liegen. Das Finanzwesen soll möglichst sicher, schnell und kostengünstig ablaufen.
Die Konkurrenz steht bereits in den Startlöchern, FinTechs erobern den europäischen Markt und machen ein schnelles Umdenken der Bank unverzichtbar. Aber wie kann die Blockchain der in den Hintergrund rückenden Bank helfen, sich gegenüber der Konkurrenz durchzusetzen und was steckt überhaupt dahinter?
Die Blockchain in der Finanzwelt – das kann sie der Bank von heute bieten
Irgendwo tief im Unterbewusstsein verbinden viele Menschen die Blockchain mit dezentralen Währungen wie dem Bitcoin. Tatsächlich geht es bei der Technologie aber um viel mehr. Das Ziel ist es, Besitzrechte sicher und effektiv innerhalb von Sekunden zu übertragen.
Es braucht hierfür keine intermediären Strukturen, sondern lediglich zwei gleichberechtigte Vertragspartner, die über die moderne Technologie agieren. Innerhalb eines sogenannten Blocks werden verschiedene Transaktionen zusammengenommen und dann zum Zielsystem geschoben. Daher kommt der Name „Blockchain“, denn die Basis sind immer verschiedene Transaktionsblöcke.
Dabei können die einzelnen Blöcke unterschiedliche Informationen enthalten. Es kann sich um die Übertragung eines Kaufvertrags handeln, aber auch um eine finanzielle Transaktion. Der Vorteil des dezentralen Systems liegt darin, dass sämtliche Informationen allen an der Transaktion beteiligten Personen bekannt sind. Es gibt keine Manipulationsmöglichkeiten und genau hier ist einer der großen Vorzüge zu sehen.
Sobald Daten verändert werden, müssen alle beteiligten Personen zustimmen. Im Finanzwesen ist diese Idee einerseits Gold wert, andererseits aber auch eine große Hürde. Eine digitale Währung (zum Beispiel der Bitcoin), sind nicht an staatliche Kontrolleure gebunden und können ohne Autoritäten transportiert werden. Setzt sich diese Technologie nun auch im Bankenwesen durch, währen im Zahlungsverkehr praktisch keine menschlichen Banksachbearbeiter nötig.
- Echtzeit-Autorisierung: Über die Blockchain ist es in Echtzeit möglich, eine Transaktion zu autorisieren. Davon profitieren auch Regulierungsbehörden, denn Probleme werden schneller erkannt und können behoben werden.
- Durchführung von Smart-Contracts: Sogenannte „Echtzeitverträge“ lassen sich über die Blockchain automatisieren und umsetzen. Der Vorteil dabei ist, dass sich auf diese Weise fehlerhafte Buchungen und auch Betrugsfälle reduzieren lassen.
- Transparenz im Bankenwesen: Die Blockchain ist transparent und ermöglicht auch für Außenstehende (Kontrollinstanzen zum Beispiel) einen direkten und nicht verschleierten Einblick auf die Bilanzen. Somit können Banken keine Finanzpositionen vertuschen und illegale Aktivitäten werden deutlich erschwert.
- Compliance-Verbesserung: Die Blockchain ist in der Lage, sämtliche Compliance-Prozesse zu automatisieren. Dadurch können Banken ihren auferlegten Pflichten problemloser nachkommen. Regulierungsbehörden haben dank der Transparenz die Möglichkeit, permanent Einblick in die Geschäftsgegebenheiten zu bekommen.
Vorzüge der Blockchain im Finanzwesen aus Sicht der Verbraucher
Wir sind schon auf die gestiegenen Kundenansprüche eingegangen, aber was erwartet der Konsument wirklich von seiner Bank? Ganz klar stehen hier Faktoren wie Sicherheit, Kundenservice und faire Preise im Fokus.
Insbesondere wenn es um User Experience und Sicherheit geht, kann die Blockchain zum großen Vorteilsbringer für Banken und Kunden werden. Undurchsichtigkeit gehört aufgrund der Transparenz zur Vergangenheit und die Kundschaft hat einen klareren Einblick in alle durchgeführten Transaktionen. Geld lässt sich damit in Echtzeit verfolgen, was wiederum Potenzial für neue Entscheidungen liefert.
Ein ausgewachsenes Sicherheitsgefühl gibt Kunden die Möglichkeit, selbstständig Finanzentscheidungen zu treffen und ihrem Kreditinstitut dabei voll zu vertrauen. Die erhaltenen Informationen über die Blockchain sind fälschungssicher, sodass sich der Konsument keine Gedanken über Betrug oder Fehlentscheidungen machen muss.
Hinzu kommt, dass Blockchain-Systeme auch gegenüber äußeren Bedrohungen optimal geschützt sind. Cyberaktivitäten haben in den letzten Jahren rapide zugenommen und auch Banken wurden schon zum Opfer von Angriffen. Da die Blockchain als manipulationssicher gilt, ist es nahezu ausgeschlossen, dass Infiltratoren von außen an die persönlichen Daten gelangen.
In Sachen Kundenkomfort sind auch Smart Contracts noch einmal erwähnenswert. Oft sind Bankgeschäfte langwierig und erfordern Geduld. Über die Blockchain lassen sich Verträge in Echtzeit überprüfen und genehmigen oder ablehnen. Automatisiert überprüft das System die Richtlinieneinhaltung und kann den Vertrag freigeben, wenn er im Sinne beider Seiten ist. Dadurch lassen sich effektiv sogar Kosten auf beiden Seiten sparen, da es ein rein automatischer Prozess ohne menschliche Interaktion ist.
Fazit: Herausforderungen gilt es zu meistern – die Blockchain wird bleiben
Das System der Blockchain ist zu komplex und reich an Potenzial, um es noch einmal in Vergessenheit geraten zu lassen. FinTechs arbeiten längst damit und legen die Messlatte für die moderne Bank damit hoch.
Herausforderungen wie die Interoperabilität mit bisherig genutzten Systemen und Schwierigkeiten bei der Skalierung müssen gemeistert werden. Ein wichtiges Standbein könnte in diesem Bereich Weiterbildung von Bankmitarbeitern sein. Nur wenn Offenheit bezüglich neuer Technologien besteht, bleiben die Kreditinstitute langfristig wettbewerbsfähig.
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