Hohes Sicherheitsbedürfnis der Gen Z

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Die mutmaßlich sprunghafte Generation Z ist wesentlich sicherheitsorientierter als zunächst angenommen. Insbesondere die Vielzahl der weltweiten Krisen rund um den Klimawandel, des russischen Angriffskrieges und der Inflation haben das Sicherheitsbedürfnis der Gen Z weiter gesteigert.

Der Sicherheitswunsch als Grundlage einer Bedürfnispyramide manifestiert sich für die Gen Z in einer finanziellen Unabhängigkeit und den Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz. So bewertet die Gen Z Versicherungen mehrheitlich als wichtig und gut. Versicherungen geben ihr „das Gefühl, sich für den Ernstfall keine Sorgen machen zu müssen“.

Dies sind die Ergebnisse der Sirius Campus Marktuntersuchung „Versicherung der Zukunft – Erwartungen der Gen Z“ mit 30 qualitativen Tiefeninterviews und zwei Kreativgruppen mit jeweils zehn Teilnehmern zwischen 16 und 29 Jahren im Juni bis Juli 2023.

Flexibilitätswunsch als Kernmotiv der Gen Z

Gleichzeitig zeichnet sich die Gen Z durch eine ausgeprägte Erlebnisorientierung aus: Freizeitaktivitäten, Sport und Reisen beziehungsweise Gap Year werden regelmäßig und in engen Beziehungen mit Freunden gepflegt. Dabei spielt die spontane Nutzung von Gelegenheiten zur Freizeitgestaltung und für berufliche Erfahrungen eine große Rolle. Aus dieser sehr selbstbezogenen Lebensgestaltung blickt die Gen Z, trotz aller Weltkrisen, für sich selbst positiv in die Zukunft.

In dem daraus resultierenden Spannungsfeld zwischen Spontanität, Sicherheitsbedürfnis und dynamischer Weltentwicklungen findet die Gen Z einen eigenen Lebensansatz: Mit einem starken Fokus auf sich selbst versucht sie, anpassungsbereit und flexibel zu bleiben, um die Chancen des Lebens spontan und unbefangen nutzen zu können.

Dieser ausgeprägte Flexibilitätswunsch prägt die Erwartungen der Gen Z an Versicherer und ihre Produktangebote. Langfristige und starre Verbindlichkeiten wirken auf sie abschreckend. Sie sucht nach Versicherungen mit relevanten Anpassungsoptionen während der Vertragslaufzeit. Gleichzeitig erzeugt ihr ausgeprägter Sicherheitswunsch einen gehobenen Absicherungswillen und eine damit verbundene Preisbereitschaft.

Werbung in sozialen Medien als Stolperfalle

Soziale Medien sind ein fester Bestandteil des Alltags der Gen Z. Besonders beliebt für die Entspannung sind Instagram und TikTok, die von fast allen beziehungsweise rund der Hälfte täglich verwendet werden. Tatsächlich attestiert die Gen Z den sozialen Medien ein hohes Suchtpotenzial, das sie Selbstmanagement zu kontrollieren versucht: Aktivierung des Flugmodus, Zeitbegrenzungen mit Timer oder Selbstbeschränkung auf nachmittags und abends.

Werbung in den Sozialen Medien wird unweigerlich, aber mit Skepsis, wahrgenommen, vor allem wenn sie aggressiv und aufdringlich gestaltet ist. Die Gen Z wünscht sich vielmehr eine Versicherungswerbung mit einem seriösen Auftritt und informativen Botschaften. Deswegen sucht sie aktiv nach Erfahrungsberichten, Produktvergleichen oder Informationsvideos im Internet.

„Verlässlichkeit und Seriosität sind nach wie vor Hygiene-Faktoren in der Markenkommunikation von Versicherern. Am besten werden diese Grundtugenden einer Versicherermarke durch Tonalität und Design vermittelt. Aufmerksamkeit lässt sich am besten mit Aussagen zur Flexibilität erzeugen“, gibt Dr. Oliver Gaedeke, Geschäftsführer von Sirius Campus, zu bedenken.

Gen Z wünscht sich schrittweise Anbahnung

Große Unkenntnisse über Versicherungen, Angst vor Vertriebsdruck und der beschriebene Flexibilitätswunsch hält die Gen Z davon ab, direkt ein Beratungsangebot von Vermittlern wahrzunehmen. Sie wünscht sich eine langsame Annährung über einen ersten Telefonkontakt oder Chat mit einem hohen Informationsfokus.

„Eine persönliche Beratung ist bei der Gen Z aufgrund der wahrgenommenen Komplexität von Versicherungen häufig gewünscht. Vermittler sollten deswegen ihre Beratungsqualität, zum Beispiel mit einer ausführlichen Risiko- und Vorsorgeanalyse, in den Vordergrund stellen“, empfiehlt Dr. Oliver Gaedeke.

Weitere Informationen zu Marktuntersuchung „Versicherung der Zukunft – Erwartungen junger
Menschen an die Versicherung“ mit Empfehlungen zur Ansprache, Beratung und
Produktgestaltung erhalten Sie bei Caroline Scharhag ([email protected], 0152
38 24 66 45).

Eine Bezugsmöglichkeit der qualitativen Untersuchung finden Sie hier.