Zielgruppen für die verschiedensten Produkte verändern sich stetig, ebenso wie ihre Bedürfnisse. Generationelle Unterschiede bestimmen sowohl die Art der entwickelten und vertriebenen Produkte als auch die Ansprache von potenziellen Kunden durch Marketing in einem enormen Maße.
Ein Beitrag von Robert Klipp, CEO und geschäftsführender Gesellschafter von My Best Concept
So können Reinigungsartikelhersteller heutzutage schlecht mit den gleichen Werbestrategien wie aus den 50ern an die Öffentlichkeit treten – Shitstorms mit dem Vorwurf des Sexismus wären an der Tagesordnung und nach all den gesellschaftlichen Veränderungen fühlt sich die Personengruppe unter 80 Jahren sicherlich nicht davon angesprochen.
Viele Unternehmen konzentrieren ihr Marketing daher schon länger auf die Generation der Millennials. Bei einer Altersspanne von grob 26 bis 40 Jahren handelt es sich hier um bereits im Berufsleben verankerte, zahlungskräftige Personen, die zum Kauf animiert werden sollen.
Doch gilt es auch die nachfolgende Generation Z – im Alter von 13 bis 25 – nicht aus den Augen zu verlieren, frühzeitig zu bespielen und dabei auf wiederum ganz neue Marketing-Strategien zu setzen:
1. Emotionen und Geschichten verkaufen
Als erste Generation, die von Geburt an mit dem Internet aufgewachsen ist, zeigt sich Gen Z unbeeindruckt von offensichtlichen Marketingkampagnen. Statt Pamphlete über die Einzigartigkeit einer Ware oder die Höhe eines Rabattes zu hören, wollen sie wissen, welche persönlichen Vorteile sich für sie durch die Entscheidung für ein bestimmtes Produkt oder Unternehmen ergeben.
Welche Erfahrungen und positive Emotionen erhalten sie? Marketer müssen es also als ihre Aufgabe verstehen, ein Gefühl zu verkaufen – eine Geschichte, die bestimmte Reaktion auslöst. Aus diesem Grund stehen emotional aufgeladene Marken nicht selten an der Spitze der beliebtesten Brands der Generation Z. Kurz gesagt: Stimmt die Story hinter dem Produkt, erleichtert dies den Verkauf.
2. Die richtigen Kanäle nutzen
Jugendliche bevorzugen vor allem Content in Form von kurzen Videos oder Infografiken. Guter Content muss „snackable” sein, also schnell konsumierbar, unterhaltsam und informativ. Entsprechend erweisen sich Videoinhalte als entscheidend für die Marketingstrategie. Lineares Fernsehen spielt im Leben der Generation Z aufgrund dieser Vorlieben bereits absolut keine Rolle mehr.
Doch selbst Social-Media-Plattformen der ersten Phase wie YouTube oder Facebook können ihren Ansprüchen nicht mehr gerecht werden. Kurze Informationshäppchen à la TikTok und Instagram bleiben deutlich besser im Gedächtnis hängen. Zudem ist die Generation Z digital gut untereinander vernetzt und teilt ununterbrochen Meinungen, Erlebnisse sowie Erfahrungen. Indem Unternehmen gezielt die Bildung von Communities in ihrem Bereich fördern, können sie sich diesen Aspekt zusätzlich zunutze machen.
3. Authentisch Haltung zeigen
Zugehörige der Generation Z identifizieren sich mit Unternehmen, die sich vor gesellschaftlichen Problemen nicht wegducken, sondern sich ihrer Verantwortung bewusst zeigen. Eine klare Stellung zu den unterschiedlichsten Dingen wie nachhaltiger Produktion, fairem Handel oder der Unterstützung von Themen, die die Jugend direkt betreffen, bringt einer Marke Pluspunkte bei der achtsamen Gen Z ein.
Bei der Kommunikation dieser Inhalte besonders wichtig: Authentizität. Auf humorvoller Ebene mit jungen Menschen zu kommunizieren ist für Außenstehende äußerst schwierig. Jugendsprache ist schnelllebig und mit versteckten Anspielungen gespickt. Marketingagenturen zeigen sich der Herausforderung, Schritt zu halten, häufig besser gewachsen, da sie rein personell breiter und vielfältiger aufgestellt sind als Inhouse-Abteilungen.
Zum Autor
Als CEO und geschäftsführender Gesellschafter von My Best Concept, einer der erfolgreichsten Performance-Marketing-Agenturen Deutschlands, befindet sich Robert Klipp direkt am Herzen der Branche. Durch seinen technischen Background aus dem Maschinenbau-Studium, den Start bei Dirk Kreuter als Praktikant und seinen Weg an die Spitze einer Agentur erwarb Klipp ein Füllhorn an Wissen und konnte inzwischen Erfahrungen aus unzähligen Online-Marketing-Projekten sammeln. In seinem 2022 erschienenen Buch „Milliardengrab Agenturdienstleistung“ gibt er wertvolle Insidertipps für Unternehmer und etabliert sich dadurch weiter als einer der gefragtesten Experten in der Marketing-Branche.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Warum Reichweite das neue Marketing ist
Zahlreiche Unternehmen sind für Ihre Expertise im Bestandskundenkreis bekannt. Doch erreicht diese oftmals nicht potenzielle Neukunden. Warum es gerade jetzt wichtig ist, im Internet sichtbar zu werden und wie ein solches Marketingkonzept umgesetzt werden kann.
So erreichen Unternehmen die Generation Z
Reels: Marketing-Film mit nachhaltigem Potenzial
Reels werden auf den sozialen Medien wie TikTok, Instagram und Co. ausgespielt und haben das Potenzial, die eigene Zielgruppe innerhalb kurzer Zeit zuverlässig und planbar zu erreichen. Worauf es bei der Erstellung dieser Marketing-Kurzfilme zu achten gilt.
Wie ein Erklärvideo die Präsenz in den sozialen Medien steigern kann
Über sechs Milliarden Stunden Video werden monatlich von etwa einer Milliarde Nutzer nur über YouTube angesehen. David Hanek und Daniel Hellweg zeigen wie Erklärvideos die Präsenz in den sozialen Medien steigern.
Bei Instagram mehr Reichweite generieren, so geht's
Solo-Selbstständige und Unternehmen nutzen Soziale Netzwerke wie Instagram, um Leads zu erhalten und neue Kunden zu finden. Das Generieren von Reichweite ist hierbei das A und O bei den Aktivitäten auf Social-Media-Kanälen. Die besten Tipps für ein erfolgreiches Posten.
Durch Influencer-Marketing die richtige Zielgruppe erreichen
Creators können mit Persönlichkeit und Authentizität Kaufentscheidungen und Meinungen prägen und somit Reichweite bieten. Andreas Bock, CEO Famez – Marketing & Management, geht darauf ein, worauf es ankommt.
Werbegeschenke stärken die Kundenbindung
Am besten eignen sich als Werbegeschenke Gegenstände, die uns im Alltag gute Dienste leisten. Am bekanntesten ist der Kugelschreiber.
Brauchen Berater ein Alleinstellungsmerkmal?
Brauchen Berater ein Alleinstellungsmerkmal? Dieser Frage geht PRofil-Berater Bernhard Kuntz im Gastbeitrag nach.
BarmeniaGothaer: Neue Marke aus Gleichberechtigung und Vertrauen entsteht
Mit einem modernen Markenauftritt und neuen Werten will die BarmeniaGothaer zukunftsweisend agieren.
Online-Sichtbarkeit: Direktversicherer punkten mit Paid Search
Bei der Sichtbarkeit im Internet punkten Direktversicherer bei den bezahlten Suchmaschinenergebnissen (Paid Search). Doch den größten Anteil bei der Sichtbarkeit im Netz sichern sich andere Versicherer.
Die Macht der Daten: Zielgruppen mit datengetriebenem Marketing besser erreichen
Daten sind das neue Gold des digitalen Zeitalters: Unternehmen wie Meta haben nicht grundlos ihr Geschäftsmodell darauf aufgebaut: Daten sind aus einfachem Grund essenziell: wer erfolgreich werben will, muss wissen, was die Empfänger der Werbung überhaupt wollen.
Corporate Image: Entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg
Das Corporate Image ist essenziell für den Unternehmenserfolg. Firmen mit einer positiven Außenwahrnehmung, die als zuverlässig, kompetent und professionell gelten, punkten leichter bei Geschäftspartnern und Angestellten. Wie lässt sich das wünschenswerte Fremdbild erreichen?