Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will einem Pressebericht zufolge staatseigene Aktien der Deutschen Post für die sogenannte Aktienrente nutzen. Das Ministerium bezeichnet die Meldung als "Spekulation".
Zum Aufbau eines Kapitalstocks solle ein Teil der Papiere an den Sonderfonds übertragen werden, berichtete „Table Media“ am 27. Februar 2023. Die angestrebte Startsumme für den von Lindner schon angekündigten Kapitalstock mit dem Namen „Generationenkapital“ liegt bei zehn Milliarden Euro. An der Deutschen Post AG hält der Bund über die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) gut 20 Prozent der Anteile, das entspricht nach aktuellem Börsenwert ebenfalls rund zehn Milliarden Euro.
Das Unternehmen fürchte allerdings, dass die Verwaltung des geplanten „Generationenkapitals“ durch ein großes Post-Aktienpaket unter Verkaufsdruck geraten könnte, um ein Klumpenrisiko zu vermeiden, berichtete das Medium unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Käme es dann tatsächlich zum Verkauf, könnte die Aktie unter Druck geraten. Andere Unternehmensbeteiligungen kämen nach Informationen aus Unternehmens- und Ministeriumskreisen eher nicht für ein solches Manöver in Frage. Die Deutsche Telekom gilt als Teil der kritischen Infrastruktur und die Commerzbank würde aktuell zu wenig abwerfen.
Das Bundesfinanzministerium bezeichnete den Medienbericht als Spekulation. Ein Sprecher von Finanzminister Christian Lindner (FDP) sagte am Montag: „Der Gesetzentwurf liegt nicht vor. Dort muss zunächst entschieden werden, ob Sacheinlagen möglich sind. Danach müsste über Beteiligungen entschieden werden. Beides ist nicht erfolgt. Deshalb ist der Bericht gegenstandslose Spekulation."
Themen:
LESEN SIE AUCH
Bundesregierung will Aktienrente deutlich ausbauen
Um für den Renteneintritt der geburtenstarken Babyboomer-Jahrgänge vorzusorgen, plant der Bund ab 2024, jährlich 12 Milliarden Euro in das Generationenkapital einzuzahlen. Dieser Betrag soll pro Jahr um 3 Prozent steigen und bis 2035 auf insgesamt 200 Milliarden Euro anwachsen.
Lindner gibt Startschuss für Generationenkapital
Die Ampel-Koalition will mit ihrer nächsten Rentenreform Neuland betreten und hat einen ersten Baustein vorgestellt: das Generationenkapital. Ziel ist es, mit einem noch aufzubauenden Kapitalstock aus öffentlichen Mitteln Beitrags- und Steuerzahler zu entlasten.
Eine historische Chance, die genutzt werden muss
Von Beginn an stand sie im Koalitionsvertrag, lange traute sich niemand an sie heran, nun macht sich der Finanzminister an ihre Ausarbeitung: Die Aktienrente. Auf diese Punkte sollte die Bundesregierung dabei achten, um die wahren Chancen der Aktienrente zu nutzen.
Altersvorsorge: Ohne Aktienfonds geht es nicht, aber die Finanzbildung fehlt
Die Politik rät zur privaten Altersvorsorge, weil die staatliche Rente nicht ausreicht. Doch es fehlt die nötige Finanzbildung, die von den Wirtschaftsweisen systematisch und unabhängig an Schulen und am Arbeitsplatz gefordert wird.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Goldpreis erreicht neuen Rekordwert
Der Goldpreis hat mit 3.600 US-Dollar je Feinunze ein neues Allzeithoch erreicht. Welche Faktoren die Rallye treiben – und warum Analystin Sarah Schalück von der apoBank den Trend noch lange nicht am Ende sieht.
Globale Renditeanstiege: Langläufer geraten unter Druck
Die Renditen 30-jähriger Staatsanleihen steigen weltweit auf neue Höchststände. Der Kapitalmarkt signalisiert: Die Phase fiskalischer Schonung ist vorbei. Emissionsdruck, politische Unsicherheiten und strukturelle Zweifel an der Schuldentragfähigkeit erzwingen eine Neubewertung. Was Anleger jetzt erwarten – und Staaten herausfordert.
KI-Aktien: Ist der Hype überschritten – oder beginnt Europas Chance?
Die KI-Euphorie hat die Börsen im Griff – doch wie tragfähig sind die Bewertungen von Nvidia, Microsoft & Co.? Während US-Tech dominiert, eröffnen sich in Europa Chancen abseits des Rampenlichts. Mike Judith, Partner und Chief Sales Officer bei TEQ-Capital, ordnet den Markt ein – und zeigt, wo Anleger jetzt genau hinschauen sollten.
Depotbanken verwahren fast 3 Billionen Euro
Die Verwahrstellen in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2025 fast 3 Billionen Euro für Fonds verwahrt – ein neuer Rekord. Doch hinter dem Wachstum steht auch eine deutliche Marktkonzentration: Fünf Anbieter dominieren fast 70 Prozent des Geschäfts.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.