Bundesdeutsche Maklerinnen und Makler konnten 2022 aller Widrigkeiten zum Trotz ihren Marktanteil erhöhen. Mehr von Immobilienmaklern angebotene und weniger von Privatverkäufern angebotene Objekte verzeichnet eine aktuelle Analyse angebotener Eigentumswohnungen in Immobilienportalen des Jahres 2022.
Nach dem durch die Einführung der neuen Provisionsteilung im Dezember 2020 bedingten Markteinbruch im Jahr 2021 hat sich das Geschäft für Immobilienmakler damit wieder konsolidiert. Der Mittelwert des Jahres 2021 lag noch bei 59,9 Prozent; für 2022 verzeichnen die Analysen rund um AVM-COO Christian Sauerborn einen Anstieg um rund 4 Prozentpunkte auf 64,2 Prozent. „Damit kommen wir zwar noch nicht zurück auf den 2020-er Mittelwert – dieser lag bei 66,3 Prozent -, sind aber auf einem guten Weg“, so Sauerborn.
Die Maklerquote schwankte in 2022 stark zwischen 59,3 und 67,1 Prozent. Die volatile Maklerquote spiegelt die tiefgreifenden Unsicherheiten der Eigentümerinnen und Eigentümer wieder.
Das Jahr 2022 war geprägt von einer Gemengelage aus Krieg, Inflation, Energiekrise und gestiegenen Baukosten. Zudem ging die historisch lange Phase der Preissteigerungen zu Ende. Dennoch scheint das Vertrauen in die Makler-Dienstleistung zurückgekommen zu sein.
Die Maklerquote im Dezember
Neben den Auswertungen für das Jahr 2022 haben die Analysten auch die Dezember-Zahlen ausgewertet. Das Ergebnis: Es ist keinerlei feiertagsbedingte zyklische Schwankung nach unten zu verzeichnen. Wohnimmobilienmaklerinnen und -makler haben im Dezember die dritthöchste Quote des Jahres 2022 in der Vermittlung von Immobilien erzielt. Im Dezember wurden 66,3 Prozent der Objekte über einen professionellen Vermittler vermarktet. Damit ist der Dezember der beste Monat nach dem August (67,1 Prozent) und dem Mai (66,4 Prozent). „Die fehlende zyklische Schwankung spricht für unsere Interpretation der letzten Analyse, dass Eigentümerinnen und Eigentümer vermehrt auf professionelle Unterstützung setzen und die Makler zugleich die Reichweite der Portale nutzen“, erläutert Sauerborn.
Die höchsten Zuwachsraten verzeichnen Düsseldorf (+11,8 Prozentpunkte) und Berlin (+4,0 Prozentpunkte). Für diese Analyse wurden 225.115 Eigentumswohnungen in den Städten Berlin, Dortmund, Düsseldorf, Essen, Frankfurt am Main, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart im Zeitraum vom 01.01.2020 bis 30.12.2022 ausgelesen.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Sicher in die Zukunft mit Immobilienfonds
Wiederkehrende Krisen beuteln die Wirtschaft und den Aktienmarkt. Wer Geld momentan sicher investieren möchte, steht vor einem schwierigen Unterfangen. Wie gut sind Immobilien dafür geeignet?
Neues Gesetz: Wer bezahlt den Immobilienmakler?
Interhyp Wohntraumstudie 2024: So denken Babyboomer und Millennials
Der Wunsch nach Wohneigentum hat sich über die Generationen nicht abgeschwächt. Geht es um die wichtigsten Dinge, rangiert bei Boomern als auch bei Millennials der Wunsch nach einem schönen Zuhause direkt nach Gesundheit auf Platz zwei.
Staatsdefizit sinkt im 1. Halbjahr 2024 leicht
Das Finanzierungsdefizit des Staates lag nach vorläufigen Berechnungen im 1. Halbjahr 2024 bei 38,1 Mrd. Euro. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, war das staatliche Defizit somit um 1,3 Mrd. Euro niedriger als im 1. Halbjahr 2023. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt in den jeweiligen Preisen errechnet sich für das 1. Halbjahr 2024 eine Defizitquote von 1,8 Prozent.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Finanzwissen: Diese Begriffe verwirren die Deutschen am meisten
Wie fit sind die Deutschen beim Thema Trading? Eine neue Analyse von OANDA liefert aufschlussreiche Antworten: Begriffe wie „Saldo“, „Rendite“ und „EBITDA“ gehören laut Google-Auswertung zu den meistgesuchten Finanzbegriffen.
BFH-Urteil zum freiwilligen Wehrdienst: Wann Kindergeld trotz Soldatendienst gezahlt wird
Der Bundesfinanzhof schafft Klarheit: Ein freiwilliger Wehrdienst allein begründet keinen Anspruch – doch wer ausbildungswillig ist und keinen Platz findet, kann profitieren. Was das Urteil für Familien bedeutet.
Geldanlage: Sicherheit vor Rendite – aber mit wachsender Risikobereitschaft
Für die meisten Deutschen steht Sicherheit bei der Geldanlage weiterhin an erster Stelle. Das zeigt eine aktuelle repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der BarmeniaGothaer. Während klassische Sparformen dominieren, gewinnt das Interesse an renditestärkeren Alternativen wie Fonds und Aktien langsam an Bedeutung.
Insolvenzverfahren der P&R-Gruppe: Über 666 Millionen Euro an Gläubiger verteilt
In den Insolvenzverfahren der vier deutschen P&R-Containerverwaltungsgesellschaften wurde nunmehr die vierte Abschlagsverteilung vorgenommen. Insgesamt rund 122 Millionen Euro wurden an mehr als 54.000 Gläubiger ausgezahlt.