Der Sportwagenhersteller Porsche wollte mit einer eigenen NFT-Kollektion durchstarten, und brachte am 23. Januar 7.500 individualisierbare Token-Fahrzeuge des berühmten Modells 911 auf den Markt. Das Traditionsunternehmen zog jedoch rasch den Zorn der Krypto-Community auf sich.
Die Krypto-Community kritisierte unter anderem den hohen Minting-Preis (Mindestpreis 0,911 ETH). Und als erst 1.345 NFTs gemintet waren, stellte Porsche die Aktion schon ein, wohl auch aufgrund der geringen Nachfrage, wie Handelskontor-News.de aufzeigt.
Das Minten von NFTs bezeichnet die Umwandlung einer digitalen Datei in ein Krypto-Sammelobjekt. Die Datei ist dann ein digitaler Vermögenswert, eine weitere Umwandlung oder gar Löschung des Objektes ist nach der Speicherung auf der Blockchain nicht mehr möglich. Die Objekte können dann mit Kryptowährungen direkt auf einem digitalen Marktplatz gekauft beziehungsweise gehandelt werden.
Immerhin: Porsche schaffte es mit der Aktion in die Twitter-Trends. Allerdings aufgrund von Beiträgen, die so sicherlich nicht angestrebt waren. Darunter Aussagen wie diese:
"Das Scheitern von Porsche ist eine gute Erinnerung daran, dass die Giganten, wenn sie im Web3 erfolgreich sein wollen, ihr Ego beiseite lassen und auf die Ratschläge derjenigen hören müssen, die wirklich in diesem Bereich gearbeitet haben."
Andere verwiesen darauf, dass „die meisten Leute in der Kryptoszene“ genau diesen Ausgang bei den Porsche-NFTs prognostiziert hätten. Die am häufigsten von den Kritikern vorgetragenen Argumente waren die Folgenden:
- halbherzige Vorgehensweise
- mangelnde Kenntnisse über den Krypto-Markt
- zu hohes Vertrauen in den Bekanntheitsgrad der Marke Porsche
- zu hoher Mindestpreis
- verbesserungswürdiges Marketing
Gut möglich allerdings, dass die Aktion zu einem anderen Zeitpunkt deutlich erfolgreicher gewesen wäre. Wie unterschiedlichste Daten aufzeigen, befindet sich der NFT-Markt in einer Krise. Denn der im Jahr 2021 entfachte Hype um die NFTs fand ein jähes Ende.
Dabei war die Marktentwicklung zunächst durchaus beachtlich. So gab es im ersten Quartal 2022 1.489 Prozent mehr NFT-Käufer, als noch im Vorjahreszeitraum. Die makroökonomische Entwicklungen und anderes tat jedoch das Übrige, und die Preise der NFTs stürzten massiv ein, oder aber, wie es „Der Standard“ titelte: „2020 bis 2022. Ruhe in Frieden, NFT."
Ganz aus der Versenkung verschwunden sind sie zwar indes noch nicht, doch haben viele Projekte durchaus einen schwierigen Start, wie auch das Porsche-Team erfahren musste.
Dass es jedoch auch anders geht, das zeigen Bekleidungs- und Modefirmen wie Nike, Adidas oder Tiffany’s. Zusammen nahmen sie mit NFT-Verkäufen mehr als 245 Millionen US-Dollar ein. Nike steht dabei mit einem Umsatz von 185 Millionen Dollar unangefochten auf dem ersten Platz. Doch obgleich einzelne Projekte durchaus als Erfolg bezeichnet werden können, ist das allgemeine Interesse an NFTs abgeflacht. Google-Suchmaschinendaten untermauern dies.
Aktuell notiert der Google-Trend-Score bei 13, wenn man die Suchvolumina der vergangenen 12 Monate vergleicht. Ein Wert von 100 steht für das größtmögliche relative Suchvolumen. Zum Vergleich: Zwar befinden sich Kryptowährungen wie der Bitcoin gegenwärtig auch nicht auf einem Allzeit-Hoch, doch notiert der Google-Score für den Suchbegriff „Bitcoin“ zumindest auf 43.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Euphorie am Krypto-Markt: 80 Prozent der Bitcoin-Anleger im Plus
Die Stimmung auf dem Krypto-Markt ist angeheizt und Marktteilnehmer erwarten weiterhin steigende Kurse. Der Bitcoin Fear & Greed Index notiert derzeit auf 71. Ähnlich hoch war er zuletzt im November 2021. Wie es um aktuelle Entwicklungen rund um den Bitcoin steht.
Warum ist Krypto die beste Investition?
Obwohl Kryptowährungen viele Möglichkeiten bieten, schrecken weiter zahlreiche Anleger vor einem Invest zurück und vernachlässigen so ein zukunftsträchtiges Anlageinstrument. Jacqueline Lehmann von der Green Capital & Beteiligungen AG, klärt Missverständnisse auf.
Ein Blick in die Welt der Kryptowährungen
Seitdem der Bitcoin, die Bühne betrat, hat sich eine ganze Industrie um digitale Währungen herum entwickelt. Dabei steht nicht nur der Handel im Vordergrund, sondern auch die Blockchain-Technologie. Was Kryptowährungen von anderen Assets unterscheidet und was das für den eigenen Geldbeutel bedeuten kann.
Verschiedene Kryptowährungen und ihre Besonderheiten
Mit seiner Einführung 2008 repräsentierte der Bitcoin erstmalig eine vollständig dezentralisierte digitale Währung, die Transaktionen in einem Peer-to-Peer-Netzwerk ermöglicht, ohne auf eine Zentralbank oder Vermittlungsinstanz angewiesen zu sein. Seitdem hat sich der Kryptomarkt stark entwickelt.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
Goldpreis erreicht neuen Rekordwert
Der Goldpreis hat mit 3.600 US-Dollar je Feinunze ein neues Allzeithoch erreicht. Welche Faktoren die Rallye treiben – und warum Analystin Sarah Schalück von der apoBank den Trend noch lange nicht am Ende sieht.
Globale Renditeanstiege: Langläufer geraten unter Druck
Die Renditen 30-jähriger Staatsanleihen steigen weltweit auf neue Höchststände. Der Kapitalmarkt signalisiert: Die Phase fiskalischer Schonung ist vorbei. Emissionsdruck, politische Unsicherheiten und strukturelle Zweifel an der Schuldentragfähigkeit erzwingen eine Neubewertung. Was Anleger jetzt erwarten – und Staaten herausfordert.
KI-Aktien: Ist der Hype überschritten – oder beginnt Europas Chance?
Die KI-Euphorie hat die Börsen im Griff – doch wie tragfähig sind die Bewertungen von Nvidia, Microsoft & Co.? Während US-Tech dominiert, eröffnen sich in Europa Chancen abseits des Rampenlichts. Mike Judith, Partner und Chief Sales Officer bei TEQ-Capital, ordnet den Markt ein – und zeigt, wo Anleger jetzt genau hinschauen sollten.
Depotbanken verwahren fast 3 Billionen Euro
Die Verwahrstellen in Deutschland haben im ersten Halbjahr 2025 fast 3 Billionen Euro für Fonds verwahrt – ein neuer Rekord. Doch hinter dem Wachstum steht auch eine deutliche Marktkonzentration: Fünf Anbieter dominieren fast 70 Prozent des Geschäfts.
Die neue Ausgabe kostenlos im Kiosk
Werfen Sie einen Blick in die aktuelle Ausgabe und überzeugen Sie sich selbst vom ExpertenReport. Spannende Titelstories, fundierte Analysen und hochwertige Gestaltung – unser Magazin gibt es auch digital im Kiosk.