Die Bank of England hat am 3. November 2022 die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt, indem sie die Zinssätze um 0,75 Prozent auf 3,0 Prozent anhob, obwohl sie einen deutlich anderen und gemäßigteren Ton anschlug als die US-Notenbank Anfang dieser Woche.
Ein Kommentar von Andy Burgess, Fixed Income Investment Specialist bei Insight Investment
Die größte Zinserhöhung seit über 30 Jahren erfolgte nicht einstimmig, da zwei Mitglieder des Ausschusses dagegen waren und ein Mitglied sogar nur für eine Erhöhung um 0,25 Prozent stimmte. Notenbankchef Bailey äußerte sich ungewohnt unverblümt und erklärte, dass der Höchststand der Zinssätze "niedriger sein wird, als in den Finanzmärkten eingepreist", und dass eine zweijährige Rezession die Folge sein würde, wenn der derzeitige Kurs, der in den Märkten eingepreist ist, beibehalten wird.
In der begleitenden Pressekonferenz bemühte sich Bailey auch, die Höhe der Festzinshypotheken, die einen großen Einfluss auf das verfügbare Einkommen und damit den Inlandsverbrauch haben, herunterzuspielen. Nüchtern betrachtet scheinen eine lockerere Geldpolitik und eine straffere Finanzpolitik in Aussicht zu stehen, auch wenn die Märkte am 17. November mehr Klarheit über Letzteres gewinnen werden.
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