Die Bank of England hat am 3. November 2022 die in sie gesetzten Erwartungen erfüllt, indem sie die Zinssätze um 0,75 Prozent auf 3,0 Prozent anhob, obwohl sie einen deutlich anderen und gemäßigteren Ton anschlug als die US-Notenbank Anfang dieser Woche.
Ein Kommentar von Andy Burgess, Fixed Income Investment Specialist bei Insight Investment
Die größte Zinserhöhung seit über 30 Jahren erfolgte nicht einstimmig, da zwei Mitglieder des Ausschusses dagegen waren und ein Mitglied sogar nur für eine Erhöhung um 0,25 Prozent stimmte. Notenbankchef Bailey äußerte sich ungewohnt unverblümt und erklärte, dass der Höchststand der Zinssätze "niedriger sein wird, als in den Finanzmärkten eingepreist", und dass eine zweijährige Rezession die Folge sein würde, wenn der derzeitige Kurs, der in den Märkten eingepreist ist, beibehalten wird.
In der begleitenden Pressekonferenz bemühte sich Bailey auch, die Höhe der Festzinshypotheken, die einen großen Einfluss auf das verfügbare Einkommen und damit den Inlandsverbrauch haben, herunterzuspielen. Nüchtern betrachtet scheinen eine lockerere Geldpolitik und eine straffere Finanzpolitik in Aussicht zu stehen, auch wenn die Märkte am 17. November mehr Klarheit über Letzteres gewinnen werden.
Themen:
LESEN SIE AUCH
Weitere Zinserhöhungen der Fed bleiben zu erwarten
Gerade als die Anleger glaubten, sie hätten die ersehnte Zins-Trendwende erreicht, trat der Fed-Vorsitzende Powell auf den Plan und versetzte den Märkten einen weiteren harten Schlag. Diese Wahrnehmung könnte sich aber ändern, sobald sich der Staub gelegt hat.
US-Dollar verliert an Attraktivität bei Privatanlegern
Auf diese Währungen sollten Anleger 2024 setzen
In einer globalen Finanzlandschaft mit unsicherem Ausblick sollte der US-Dollar seine Stärke weiter behaupten. GBP und Euro sehen Herausforderungen entgegen, während der japanische Yen und lateinamerikanische Hochzinsanleihen in einem komplexen Tanz der Währungen ihre eigene Geschichte schreiben.
Wirtschaftswachstum gibt Anlass zur Vorsicht, aber nicht zur Panik
Das Risiko einer bevorstehenden harten Landung der Wirtschaft ist heute geringer als noch vor drei Monaten. Es ist aber von einem unterdurchschnittlichen Wachstum bis 2024 auszugehen - und so seltsam es klingt, Grund dafür ist ausgerechnet die wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit.
Unsere Themen im Überblick
Themenwelt
Wirtschaft
Management
Recht
Finanzen
Assekuranz
BFH-Urteil zum freiwilligen Wehrdienst: Wann Kindergeld trotz Soldatendienst gezahlt wird
Der Bundesfinanzhof schafft Klarheit: Ein freiwilliger Wehrdienst allein begründet keinen Anspruch – doch wer ausbildungswillig ist und keinen Platz findet, kann profitieren. Was das Urteil für Familien bedeutet.
Geldanlage: Sicherheit vor Rendite – aber mit wachsender Risikobereitschaft
Für die meisten Deutschen steht Sicherheit bei der Geldanlage weiterhin an erster Stelle. Das zeigt eine aktuelle repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag der BarmeniaGothaer. Während klassische Sparformen dominieren, gewinnt das Interesse an renditestärkeren Alternativen wie Fonds und Aktien langsam an Bedeutung.
Insolvenzverfahren der P&R-Gruppe: Über 666 Millionen Euro an Gläubiger verteilt
In den Insolvenzverfahren der vier deutschen P&R-Containerverwaltungsgesellschaften wurde nunmehr die vierte Abschlagsverteilung vorgenommen. Insgesamt rund 122 Millionen Euro wurden an mehr als 54.000 Gläubiger ausgezahlt.

Steuerbonus aus der Nebenkostenabrechnung
Versteckte Steuerersparnis in der Betriebskostenabrechnung: Wer haushaltsnahe Dienstleistungen und Handwerkerleistungen gezielt nutzt, kann jährlich mehrere hundert Euro direkt von der Steuer abziehen. Was § 35a EStG erlaubt, wie man eine Bescheinigung bei der Hausverwaltung anfordert – und worauf Mieter und Eigentümer jetzt achten sollten.