57 Prozent der befragten IT-Entscheider in Deutschland wollen Finanzhilfen, die sie im Rahmen des Aufbau- und Resilienzplans der EU erhalten, in die Sicherheit investieren. So lautet ein zentrales Ergebnis einer neuen Untersuchung von CyberArk.
Die EU stellt den Mitgliedstaaten im Hinblick auf die wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie mehr als 700 Milliarden Euro in Form von Darlehen und Finanzhilfen zur Verfügung. Gefördert werden sollen vor allem Maßnahmen in den Bereichen Klimaneutralität und digitaler Wandel.
Sicherheitsexperte CyberArk stellt in der neuen Studie „Identity Security Threat Landscape“ die Frage, in welchen Segmenten die Unternehmen in der Digitalen Transformation Investitionen tätigen wollen. Dabei zeigt sich, dass mit 57 Prozent die Mehrheit der deutschen Unternehmen Security als Priorität sieht. 45 Prozent nennen den Ausbau digitaler Angebote und je 43 Prozent die Etablierung hybrider Arbeitsmodelle und die Digitalisierung zentraler Betriebsprozesse.
Cyber Security ist ohnehin das dominante Thema bei Investitionen in die IT. Ebenfalls 57 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland haben hier in den letzten zwölf Monaten neue Schutzmaßnahmen ergriffen.
Unternehmen reagieren damit auf die steigenden Sicherheitsbedrohungen. Große Gefahren sehen sie dabei vielfach in den unbekannten und nicht verwalteten Identitäten, die in immer größerer Zahl vorhanden sind. Schließlich führt die zunehmende Digitalisierung zu einer höheren Anzahl an Interaktionen zwischen Menschen, Applikationen und Prozessen – und damit auch zu mehr digitalen Identitäten. Für 34 Prozent stellen dabei die Endgeräte der Mitarbeiter – seien es Destop-PCs, Notebooks oder mobile Geräte – das größte Sicherheitsrisiko dar.
Kritische Gefahrenlage
Die Gefahrenlage betrachtet die deutliche Mehrheit der Befragten als kritisch. So meinen 67 Prozent, dass sie den Zugriff von Hackern auf wichtige Unternehmenssysteme und -daten nicht zuverlässig verhindern können. Und 65 Prozent halten das eigene Unternehmen gegen zielgerichtete Angriffe etwa durch Phishing-E-Mails für nicht ausreichend gewappnet.
Bei den Sicherheitsmaßnahmen, die Unternehmen ergreifen wollen, nimmt die Zero-Trust-Strategie eine prominente Rolle ein. Dabei geht es in erster Linie um den Einsatz von Identitätssicherheitstools, die den Benutzer vor dem Verbindungsaufbau zum Netzwerk identifizieren und validieren. Darüber hinaus haben auch Lösungen für die Anwendungs- und Workload-Sicherheit eine hohe Priorität. Dies betrifft alle Workloads, die mit Anwendungen, digitalen Prozessen oder der Nutzung von Public-Cloud-Ressourcen verbunden sind. Michael Kleist, Area Vice President DACH bei CyberArk, erklärt:
Die Angriffsfläche, die Unternehmen Hackern bieten, wird immer größer. Die zunehmende Digitale Transformation oder Cloud-Nutzung sind dafür nur zwei Gründe.
Diese führen unweigerlich zu einer höheren Anzahl digitaler Identitäten, die Unternehmen nur mit einem umfassenden Identity-Security-Ansatz zuverlässig sichern können, so Kleist weiter. Ein wichtiger Baustein sei dabei das Zero-Trust-Prinzip, das eine Verifizierung sämtlicher Akteure und Prozesse beinhalte, die eine Verbindung zu kritischen Systemen herstellen wollen. Die Untersuchung zeige, dass Unternehmen die große Bedeutung von Zero Trust auch erkennen. Es bleibe zu hoffen, dass der Einsicht nun Taten folgen, schließt Michael Kleist.
Über die Untersuchung
Der „2022 Identity Security Threat Landscape Report“ beleuchtet die Ergebnisse einer Untersuchung, die das Marktforschungsunternehmen Vanson Bourne im Auftrag von CyberArk durchgeführt hat. Befragt wurden 1.750 IT-Security-Entscheider in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien, Australien, Brasilien, Mexiko, Israel, Japan, Singapur und den USA.
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