Photo credit: depositphotos.com
Das Thema Cybersecurity wird auch 2024 ganz oben auf der IT-Agenda der meisten Unternehmen stehen. CyberArk sieht vor allem drei Gefahren beziehungsweise Entwicklungen, die Unternehmen im Blick haben sollten.
CyberArk hat im Bereich IT-Security die Trends des letzten Jahres wie die passwortlose Authentifizierung, klassische Phishing-Arten oder neue KI-gestützte Angriffsmethoden analysiert, und prognostiziert darauf aufbauend die Auswirkungen auf 2024. Sie basieren auf Ergebnissen der CyberArk-Forschung und auf Erfahrungswerten aus der Zusammenarbeit mit Kunden und Partnern. Diese drei Entwicklungen sind entscheiden:
1. Session Hijacking
Immer mehr Unternehmen werden auf ein passwortloses Access Management umsteigen oder zumindest von einer reinen Passwortnutzung auf MFA, um Angriffe zu vereiteln. Gleichzeitig werden Cyberangreifer ihre Taktiken weiterentwickeln, um Session Cookies zu stehlen und damit starke Authentifizierungsmechanismen zu umgehen.
CyberArk geht deshalb davon aus, dass 2024 das Session Hijacking rund 40 Prozent aller Cyberangriffe ausmachen wird. Für Unternehmen ist folglich die kontinuierliche Sicherung, Überwachung und Reaktion auf den Missbrauch von User Sessions und Cookies von entscheidender Bedeutung.
2. Credentials-Diebstahl bleibt ein Problem
Der herkömmliche Diebstahl von Anmeldedaten wird weniger häufig vorkommen, wenn sich die passwortlose Methode durchsetzt und richtig angewendet wird. Allerdings wird der Credential-Diebstahl dennoch nicht abnehmen. Warum? Unternehmen, die eine passwortlose Authentifizierung einführen, benötigen vielfach eine Backup-Möglichkeit und dabei werden sie auch auf unsichere(re) Optionen zurückgreifen, also auf Passwörter.
Außerdem werden sich noch nicht alle Systeme auf passwortlose Methoden umstellen lassen. Die Angreifer werden diesen Weg daher weiterhin ausnutzen und in der Folge werden etwa 30 Prozent der Unternehmen eine Zunahme von Sicherheitsvorfällen im Zusammenhang mit dem Diebstahl von Anmeldedaten verzeichnen.
3. Vorantreiben der technische Konsolidierung
Die IT- und Security-Umgebungen der meisten Unternehmen sind umfangreich, heterogen und komplex, sodass sie nur schwer zu verwalten sind. Die Teams sind nur selten mit allen Tools vertraut und müssen deshalb oft auch externe Experten hinzuziehen. Da jede Plattform bestimmte Aspekte fokussiert und sich gleichzeitig mit anderen überschneidet, fällt es den Teams zunehmend schwer, alle potenziellen Schwachstellen und Bedrohungen in ihren Cloud-zentrierten Umgebungen zu erkennen – geschweige denn zu verstehen.
Nicht eingehaltene SLAs, ausufernde Kosten und gefährliche Sicherheitslücken werden circa 55 Prozent der Unternehmen dazu veranlassen, die technische Konsolidierung zu beschleunigen. Sie werden versuchen, den Betrieb zu vereinfachen und die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen, indem sie mit weniger Anbietern zusammenarbeiten und auch weniger verschiedene Systeme einsetzen.
„Die aktuelle und künftige Gefahrenlage in der IT – man denke nur an KI-basierte Cyberangriffe – macht es für Unternehmen zwingend erforderlich, die Sicherheitsverfahren kontinuierlich zu verfeinern, strategische Investitionen zu tätigen und sich proaktiv auf neue Angriffsmuster vorzubereiten“, erklärt Michael Kleist, Area Vice President DACH bei CyberArk. „In unseren Augen führt dabei an der Etablierung einer umfassenden und vollständig integrierten Identity-Security- und Zero-Trust-Strategie kein Weg vorbei. Nur so ist letztlich eine zuverlässige Gefahrenvermeidung und -abwehr realisierbar.“
Themen:
LESEN SIE AUCH
CyberArk-Studie zeigt hohe Zahl identitätsbezogener Angriffe
Der „CyberArk 2024 Identity Security Threat Landscape Report“ zeigt, dass die steigende Zahl menschlicher und nicht-menschlicher Identitäten die Gefahr von Cyberangriffen erhöht.
Deutschland unter den Top-5-Hosts von Malware- und Phishing
Zwar sinkt die Malware-Infektionsrate insgesamt, nicht jedoch die Anzahl bösartiger URLs. Deutschland zählt zu den Top-5-Ländern, in denen solche Webseiten vornehmlich gehostet werden.
Vorstände benötigen mehr Cybersecurity-Expertise
Es bedarf der nötigen Sicherheitsexpertise in Vorständen, um die richtigen Fragen zu stellen und die Antworten in eine wirksame Cybersecurity-Strategie einzubinden. Denn je technologieabhängiger Unternehmen werden, desto mehr und unternehmensgefährdende Cyberattacken drohen.
Security hat für Unternehmen oberste Priorität
Die Angriffsfläche, die Unternehmen Hackern bieten, wächst stetig: So führen Cloud-Nutzung und eine voranschreitende Digitale Transformation zu einer höheren Anzahl angreifbarer digitaler Identitäten, die nur mit einem umfassenden Identity-Security-Ansatz zuverlässig gesichert werden können.

Künstliche Intelligenz wird erwachsen: Die wichtigsten KI-Trends 2025
Verschärfter Wettbewerb, Agentic AI und wachsender regulatorischer Druck prägen die KI-Welt 2025. Pegasystems wirft einen Blick auf die fünf entscheidenden Trends, die Unternehmen jetzt im Auge behalten sollten.
Vier Trends für 2025: KI-Agenten und Hyper-Automation
Mindbreeze, ein führender Anbieter von KI-basierten Wissensmanagement-Lösungen, identifiziert vier Trends für das Jahr 2025 und skizziert die bedeutendsten Unternehmensbereiche, in denen künstliche Intelligenz die Transformation vorantreiben wird.
Elektronische Patientenakte gestartet: Modellregionen testen neues System
Seit Mitte Januar wird die „ePA für alle“ schrittweise eingeführt – zunächst in ausgewählten Regionen. Der GKV-Spitzenverband betont, dass das System ausreichend getestet werden muss.
EU-Kommission hält an FIDA-Verordnung fest – Open Finance bleibt auf der Agenda
Nachdem zunächst Berichte die Runde machten, dass die EU-Kommission ihre Pläne zur Regulierung von Open Finance gestoppt habe, zeigt das finale Arbeitsprogramm nun ein anderes Bild: Die FIDA-Verordnung bleibt auf der politischen Agenda. Branchenverbände begrüßen die Kehrtwende und fordern eine praxisnahe Umsetzung.
LVM: Eine Million Versicherte nutzen Kundenportal
Die LVM Versicherung hat mit ihrem Kundenportal „Meine LVM“ einen wichtigen Erfolg erreicht: Über eine Million Kundinnen und Kunden nutzen inzwischen die digitalen Services des Portals.
Elektronische Patientenakte - Schwerwiegende Schwachstellen, Daten nicht sicher
Einen tiefen Einblick in die Problematik liefert der Bericht des Chaos Computer Clubs (CCC), der auf dem 38. Chaos Communication Congress vorgestellt wurde.
Digitale Betriebsmodelle: Laufen kleinere Versicherer den großen davon?
Veraltete Systeme, demografischer Wandel und regulatorische Anforderungen setzen Versicherer unter Druck. Besonders kleinere Häuser nutzen ihre Agilität, um digitale Betriebsmodelle schneller anzupassen und Marktanteile zu sichern, stellt Maxim Pertl, Partner für Asset- Owners & Managers DACH & CEE bei Clearwater Analytics, im Interview heraus.
Industrieversicherung: OPEN RISK DATA Association gegründet
Mit der Gründung des OPEN RISK DATA Association e.V. soll der digitale Austausch von Risikodaten in der Industrieversicherung revolutioniert werden.